Zu den reinen Baukosten inklusive Technik von 3,9 Millionen Euro wird ein Zuschuss des Landes über mindestens 1,05 Millionen Euro erwartet. Allerdings ist die Herrichtung des ehemaligen Firmengeländes in der Forstbachstraße, das als derzeit einzig verfügbarer und geeigneter Standort gilt, bis zur Baureife nach wie vor in der Schwebe. Kauf und Baureifmachung des Grundstücks übernimmt die Stadt St. Goarshausen, für die der Abriss des Gebäudes und ein Neubau auch eine Verschönerung des Ortsbildes ist. Für solche Projekte erhält die Loreleystadt 90 Prozent Zuschuss im Rahmen der Städtebauförderung vom Land. Die überplante Fläche liegt im dafür vorgesehenen Sanierungsgebiet.
Bis zur Baureife inklusive Abbruch sowie gesonderter Maßnahmen wie Hangsicherung und Bachsanierung, die laut Genehmigungsbehörde erfolgen müssen, liegt die Kostenschätzung aktuell bei 2,08 Millionen Euro. Eine Zusage, in welchem Umfang diese Kosten von der Städtebauförderung mitgetragen werden, liegt noch nicht vor. Die VG als Träger der Feuerwehr hofft natürlich, dass St. Goarshausen die Maximalförderung von 90 Prozent erhält. Denn die VG muss der Loreleystadt ihren Eigenanteil inklusive Kaufpreis erstatten. Bestenfalls blieben für die Herrichtung des Geländes rund 210.000 Euro an der VG hängen, für den Erwerb des Grundstücks knapp 200.000 Euro. Insgesamt kämen auf die VG inklusive Baukosten nach Abzug der Landesförderung also rund 3.260.000 Euro zu.
Aufgrund der hohen Kosten für die Baureifmachung des Grundstücks war inzwischen auch der Landesrechnungshof auf das Projekt aufmerksam geworden, der sich erneut nach möglichen Alternativstandorten erkundigt hat. Für die Verwaltung dreht sich damit zwar das Vorhaben im Kreis, wie VG-Bürgermeister Werner Groß deutlich macht: „Für meinen Geschmack wurde diese Frage in der Vergangenheit bereits oftmals und ausreichend beantwortet.“ Dennoch habe die Verwaltung eine Gemarkungskarte von St. Goarshausen erstellt, auf der alle infrage kommenden Grundstücke markiert und mit entsprechenden Erläuterungen versehen wurden, warum das Bauvorhaben dort nicht verwirklicht werden kann. „So haben wir erneut deutlich gemacht, warum wir zu dem vorliegenden Ergebnis kommen mussten, das Gerätehaus an dieser Stelle gemeinsam mit der Stadt St. Goarshausen im Rahmen der Städtebauförderung zu realisieren.“ Eine abschließende Reaktion seitens des Landes und des Rechnungshofes stehe jedoch noch aus. „Sobald uns eine positive Antwort vorliegt, können wir weiter voranschreiten“, hofft der Bürgermeister. Damit könnte ein Projekt in St. Goarshausen endlich verwirklicht werden, das eine niemals endende Geschichte zu werden drohte. Denn ein neues Feuerwehrgerätehaus wird dort schon seit den 1980er-Jahren immer wieder diskutiert.
Eine 2014 vorgestellte Machbarkeitsstudie für den aktuellen Standort war von Gesamtkosten in Höhe von 5,7 Millionen Euro ausgegangen. Bis 2016 wurden diese zunächst auf etwa 5,1 Millionen Euro gesenkt, weil auf ein Parkdeck auf dem Dach des Neubaus verzichtet werden konnte. Für den notwendigen Parkplatz wurde stattdessen ein weiteres Grundstück in der Forstbachstraße gefunden, wodurch laut Verwaltung Einsparungen in einem höheren sechsstelligen Bereich möglich waren. Hinzu kamen Einsparungen durch die geplante gemeinsame Feuerwehrwerkstatt mehrerer Verbandsgemeinden mit dem Rhein-Lahn-Kreis, deren Planung in diesem Jahr weiter vorangebracht werden soll. Im Entwurf von 2016 waren Neubau, Außenanlagen und Technik noch mit etwa 3,5 Millionen Euro kalkuliert. Die geschätzten Kosten für Abriss und Baureifmachung lagen bei rund 1,6 Millionen Euro.