Von Andreas Galonska
In seiner jüngsten Sitzung stimmte der Kreistag mit Mehrheit für die Beantragung des Planfeststellungsverfahrens. Verwirklicht werden soll die Variante, die zwischen Laurenburg und Geilnau die Radler und Wanderer zunächst über eine Brücke über die Lahn und dann nach kurzer Wegstrecke wieder zurück auf die andere Uferseite bringt. Allein diese Wegeführung hat sich als rechtssicherer Vorschlag herausgestellt und ist in vorherigen Sitzungen mit deutlicher Mehrheit begrüßt worden.
Landrat Frank Puchtler erinnerte daran, dass es nach dem Neubeginn der Planungen vier Termine gegeben habe, um der aktuellen Bauvariante näherzukommen. Diplom-Ingenieur Andreas Schurath von dem beauftragten Ingenieurbüro Manns erläuterte nochmals den Verlauf des Wegs, der zum größten Teil bereits vorhandene Strecken nutzen soll. In enger Abstimmung mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM), der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord und den Herstellern von Brücken wurden die Pläne weiter ausgearbeitet. Die Verbindung für die Radler soll nicht komplett asphaltiert werden, da am Naturschutzgebiet eine gebundene Decke eingebaut werden soll.
„Wir haben nach einer wirtschaftlichen Lösung für die beiden Stege gesucht, die sich mit ihrer schlanken Bauform unauffällig ins Landschaftsbild einfügen werden“, betonte Andreas Schurath. Viele Kreistagsmitglieder hatten allerdings Mühe, bei den ersten an die Leinwand projizierten Darstellungen überhaupt eine Brücke oder einen Steg zu erkennen. Erst bei späteren Bildern wurde eines der schlanken Bauwerke erkennbar.
„Ich habe fast nicht mehr daran geglaubt, aber jetzt ist es wohl geschafft“, betonte Monika Becker (FDP). Auf ihre Frage, wie lange denn das Planfeststellungsverfahren dauern werde, meinte Andreas Schurath, dass wohl ein Jahr ins Land gehen werde. Josef Winkler unterstrich, dass sich die Grünen weiter gegen die Pläne stemmen werden. „Es gibt keine unsichtbaren Brücke oder Stege. Der Lückenschluss ist zu teuer und ökologisch bedenklich“, kritisierte Winkler.
Zu dem von einer Bürgerinitiative freigelegten Weg über den alten Leinpfad meinte Josef Winkler: „Das würde ich eher in den Bereich der Umweltkriminalität einordnen.“ „Jetzt bauen wir zwei Stege, und alle fahren weiter über den anderen Weg“, meinte er mit Blick auf den Leinpfad. Andreas Schurath erwiderte, dass mit dem Bau der Stege das Gelände an der Lahn derart abgesenkt werde, dass die Nutzung des Leinpfads unmöglich wird. Das begrüßte das Kreistagsmitglied der Grünen. Josef Winkler sprach sich dafür aus, dass der Leinpfad dichtgemacht wird.
Bei drei Gegenstimmen (Grüne und Linke) und vier Enthaltungen votierte der Kreistag für die Einleitung der Planfeststellung. Bei sieben Enthaltungen gab es eine klare Mehrheit für die Festlegung von Unterhaltungslast und Verkehrssicherungspflicht, die die VG Diez für die Wege auf dem Festland übernimmt. Für die Unterhaltung und die Verkehrssicherheit der beiden Stege über die Lahn ist der Kreis zuständig.