Sperrung des Wegs war Thema im Hauptausschuss der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau - Suche nach Alternativen
Radweg weiter gesperrt: Alternative für Etappe Obernhof-Nassau gesucht
Eine der scharfen Kurven der Bundesstraße 417 zwischen Nassau und Obernhof. Dort könnte es für Fahrradfahrer gefährlich werden, wenn sie wegen des gesperrten Radwegs auf die Straße ausweichen, wovon die VG Bad Ems-Nassau abrät.
Andreas Galonska. ag

Der zwischen Obernhof und Nassau gesperrte Radweg sorgt weiter für Diskussionen. Im Hauptausschuss der Verbandsgemeinde (VG) Bad Ems-Nassau wurde über den Sachstand und die Suche nach Ausweichstrecken berichtet.

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Umgestürzte Bäumen haben den Radweg stellenweise unpassierbar gemacht. Dabei geht es nicht um das Wegräumen von kleinen Gehölzen, sondern um massive Gewächse, die nur unter dem Einsatz von großem Gerät in unwegsamen Gelände beseitigt werden können. „Wir haben einen Zuschussantrag gestellt, dazu hat es aber bislang keine Entscheidung gegeben“, erklärte Uwe Bruchhäuser (SPD), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau.

Gibt es Zuschüsse vom Bund?

Die VG hofft auf die Förderung, was aber angesichts der angespannten Haushaltslage des Bundes zurzeit offen ist. „Wir hängen dabei in der Luft“, musste Bruchhäuser einräumen.

„Es geht um sehr anspruchsvolle Arbeiten, die teilweise in einem Privatwald durchgeführt werden sollen“, erläuterte er. Der Bürgermeister hofft darauf, dass zeitnah mit dem Aufräumen angefangen werden kann, denn schließlich hat der Radweg eine besondere Bedeutung für die ganze Region.

Ausweichen auf B417 zu gefährlich – und die Bahn?

Die VG habe sich Gedanken über mögliche Alternativen für Zweiradfahrer gemacht. Dabei wurde die Nutzung einer alten Straße in Richtung Singhofen untersucht, aber wieder verworfen. „Die Fahrt über die Bundesstraße 417 ist zu gefährlich“, erklärte Uwe Bruchhäuser. Nun werde – wie bereits angekündigt – die Route über Winden nach Nassau empfohlen. „Nassau soll von dem Radweg nicht abgekoppelt werden“, hob Bruchhäuser hervor. Da der Weg über Winden sehr steil ist, sollen die Fahrradfahrer Hinweise erhalten, dass sie zwischen Obernhof und Nassau am besten auf die Bahn umsteigen. „Wenn sie denn fährt“, fügte Uwe Bruchhäuser mit dem Blick auf eine Streckensperrung ab dem Jahresende an.

Ein Schild weist in Obernhof auf die Sperrung des Radwegs hin.
Andreas Galonska. ag

Franz Lehmler (CDU) hielt nach, wie hoch denn die Kosten für die Wiederherstellung der Strecke seien und wie hoch die Förderung ausfallen könnte. Die VG geht von einer guten halben Million Euro aus, die Förderung liegt bei 75 Prozent. „Heute würde man einen Radweg nicht mehr so bauen“, machte Uwe Bruchhäuser deutlich. Bei den Arbeiten werden etliche Bäume fallen, aber es soll nicht das gesamte Areal abgeholzt werden.

Wanderwege sind für Zweiräder nicht ideal

Bernd Paffrath (Bündnis 90/Grüne) erklärte, dass er die Ausweichroute über Winden für schwierig halte. Er fragte, ob nicht an der B 417 ein Radweg ausgewiesen werden könne. Dazu sei schon mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez und dessen Leiter Benjamin Bauch gesprochen worden. „Das ist wegen der Fahrbahnbreite ausgeschlossen“, betonte Uwe Bruchhäuser zur Nutzung der Bundesstraße. Auf der Strecke zwischen Obernhof und Nassau sind maximal 100 Kilometer pro Stunde erlaubt. „Ich würde da nicht herfahren“, meinte Bruchhäuser.

Bernd Paffrath brachte auch die Nutzung von Wanderwegen bei Weinähr für Radler ins Spiel. Auch das wurde mit Hinweis auf die Unwegsamkeit der Verbindungen zurückgewiesen. „Das ginge dann über Stock und Stein, das ist auch problematisch“, sagte Uwe Bruchhäuser. Bleibt also nur, auf eine baldige Beseitigung der Schäden auf dem bestehenden Radweg zu hoffen.

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