Bad Ems
QR-Codes machen Gäste in Bad Ems zu Besserwissern

Nachdem Jürgen Schneider (links) die Tafel mit dem QR-Code am Kur- und Stadtmuseum Bad Ems angeschraubt hat, zückt Jürgen Sarholz (vorn) sein Smartphone und schaut, was das Handy über „sein“ Museum zu sagen hat. Philipp Ellers vom Stadt- und Touristikmarketing freut sich, dass moderne Technik und Geschichte so gut in Bad Ems harmonieren.

Michaela Cetto

Bad Ems. Nur eine kleine Bewegung mit dem Smartphone macht den gemeinen Touristen in Bad Ems nun zum Besserwisser.

Von unserer Redakteurin Michaela Cetto

Die Stadt- und Touristikmarketing (STM) GmbH hat in den vergangenen Tagen im gesamten Stadtgebiet sogenannte QR-Codes angebracht. Damit können die wichtigsten Informationen von insgesamt 27 Sehenswürdigkeiten der Kurstadt auf entsprechenden mobilen Endgeräten abgerufen werden. Bad Ems ist die erste Stadt im Rhein-Lahn-Kreis, die über QR-Codes in diesem Bereich verfügt.

QR steht für englisch „quick response“, also schnelle Antwort. Es handelt sich um einen Code aus Zeichen, ähnlich dem Strichcode auf Verkaufswaren, der es ermöglicht, viele Informationen auf eine kleine Fläche zu packen. Diese Informationen können dann schnell maschinell erfasst werden. Anstelle des Scanners an der Supermarktkasse tritt das Smartphone, das den Code scannt – und schon kann der Nutzer die Informationen auf dem Bildschirm lesen.

Alle touristisch interessanten Orte eingespeist

„Wir haben vom Concordia-Turm bis zur Alten Zentrale alle wichtigen Anlaufstellen für Touristen in das Programm eingespeist“, sagt Philipp Ellers vom STM. „Je nach Objekt gibt es nicht nur Infos zur Entstehungsgeschichte und der historischen Bedeutung, sondern, wie etwa am Kur- und Stadtmuseum, auch die Öffnungszeiten.“ Oder auch mal kleine Videos. Außerdem wird ein Lageplan gezeigt, der auch die umliegenden Ziele mit abbildet. So kann man sich mit dem Smartphone an den wichtigsten historischen Punkten der Stadt entlanghangeln.

„Die QR-Codes können und sollen nicht die klassische Stadtführung ersetzen“, stellt Ellers klar. „Eine Stadtführung lebt ja auch durch die Anekdoten des Gegenübers.“ Aber der virtuelle Stadt-Scout ermögliche eben auch das schnelle Abrufen von Informationen zu nur einer oder einigen Sehenswürdigkeiten zu egal welchem Zeitpunkt – und sei es in der Nacht. Um die Codes nutzen zu können, muss man nur ein Scann-Programm auf das Handy oder das Tablet herunterladen. Man braucht also keine spezielle App.

Zu Beginn zweisprachig

Die Codes sind übrigens so schlau, dass sie die Muttersprache der Endgeräte erkennen und zumindest mit deutschen oder englischen Antworten parat stehen. „Über kurz oder lang wollen wir auch andere Sprachen aufnehmen“, sagt Ellers. Auch könne das Paket jederzeit um weitere touristisch relevante Punkte im Stadtbild ergänzt werden.

Ein gutes halbes Jahr hat es gedauert, bis das STM das Projekt QR-Code umgesetzt hatte. „Wir sind froh, dass wir bei den Eigentümern der Objekte auf so viel offene Ohren gestoßen sind.“ Denn um die Tafeln an den entsprechenden Stellen zu befestigen, mussten erst sämtliche Genehmigungen der Hauseigentümer eingeholt werden. Die letzten Tafeln wurden diese Woche angeschraubt. „Es funktioniert gut“, freut sich Philipp Ellers. „Wir haben bislang nur positive Rückmeldungen.“ Wer es selbst ausprobieren möchte, kann sich einfach sein Smartphone schnappen und loslegen. Denn freilich funktionieren die QR-Codes nicht nur bei Touristen, sondern auch bei Einheimischen.

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