Am zweiten Tag des Prozesses wollte Richter Prinz herausfinden, was der Ex-Geschäftsführer mit Hunderttausenden Euro angestellt hat: Prozess um Untreue bei der Lebenshilfe: Angeklagter Martin M. hatte 40 bis 50 Maßanzüge im Schrank
Am zweiten Tag des Prozesses wollte Richter Prinz herausfinden, was der Ex-Geschäftsführer mit Hunderttausenden Euro angestellt hat
Prozess um Untreue bei der Lebenshilfe: Angeklagter Martin M. hatte 40 bis 50 Maßanzüge im Schrank
Der ehemalige Geschäftsführer der Lebenshilfe Rhein-Lahn steht derzeit in Koblenz vor Gericht. Foto: Sascha Ditscher Sascha Ditscher
„Erschreckend“. so fasste einer der als Zeugen geladenen Kripobeamten die Situation bei der Lebenshilfe Rhein-Lahn Ende 2021 zusammen: Im Prozess gegen den früheren Geschäftsführer der gGmbH, Martin M., gab der Beamte seine Erinnerungen an die ersten Durchsuchungen der Firmenräume so wieder: Er habe den Eindruck gehabt, als ob man dort auf das Erscheinen der Polizei geradezu gewartet hätte.
Erschreckend empfand der Kripomann zudem die hohe Summe der Privatentnahmen durch Martin M., dem vorgeworfen wird, sich auf Kosten der gemeinnützigen Lebenshilfe um knapp 600.000 Euro bereichert zu haben. In insgesamt 251 Fällen, so Staatsanwältin Sabine Blaschyk-Rausch, soll der Angeklagte von Februar 2020 bis Dezember 2021 Untreue in einem besonders schweren Fall begangen haben.