Aus Workshop geht das Premierendatum 6. Mai hervor - Keine App für Miehlen notwendig
Premiere 6. Mai: Beim Miehlener Dorftreff soll geschwätzt werden
Miehlen schwätzt – passend zu Füßen der schwatzenden Schweinehändler: Am Dorfbrunnen soll am 6. Mai der erste Miehlener Dorftreff die Leute zusammenführen. Foto: Thorsten Stötzer
Thorsten Stötzer

Miehlen. Bekannte Leute treffen, aber sich auch mal mit denen unterhalten, die man sonst nicht so oft sieht. Jeder kann dabei selbst etwas zu trinken und zu essen mitbringen. Das ist die Idee, die hinter einem „Dorftreff“ steht. Das einfache Konzept soll bald in Miehlen getestet werden.

Diskutiert wurde darüber im zweiten von zehn geplanten Workshops im Zuge der Dorferneuerung, zu dem knapp 20 Bürger zusammenkamen. Der Beigeordnete Tilo Groß (FWG) begrüßte die Teilnehmenden.

Gerald Pfaff vom Büro Stadt-Land-plus aus Boppard moderierte die Veranstaltung, die dem Schwerpunkt „Soziales, Gemeinschaft, Versorgung“ gewidmet war. „Einfach mal ausprobieren“, lautete sein Rat zum Dorftreff. Nachdem schon mal der Rathaussaal als Ort des Geschehens im Blick war und dann die Friedenseiche ins Gespräch kam, entschied sich die Runde letztlich für den Marktplatz (Parkplatz), der bei mäßigem Wetter einen Unterstand bietet fürs gesellige Miteinander.

Am Freitag, 6. Mai, soll der erste Miehlener Dorftreff ab 17 Uhr seine Strahlkraft entfalten. „Ein Motto wäre gut“, meinte Pfaff, deshalb stand am Ende fürs Erste „Miehlen schwätzt“ auf einer Stellwand. Das Angebot koste fast nichts und soll ebenso in jeder anderen Hinsicht zwanglos und niedrigschwellig sein. Diese Art des Austauschs könne „die Willkommenskultur stärken“ und womöglich Ausgangspunkt für weitere Initiativen sein. Beispielhaft wurde ein Spiele-Abend genannt.

Gerald Pfaff ließ außerdem praktische Beispiele einfließen, sei es aus Pünderich an der Mosel oder dem Bendorfer Stadtteil Stromberg. Dort wurde intensiv an einer App gearbeitet, was gleichfalls in Miehlen bei der Dorferneuerung ein Thema ist. Eine Gruppe hat sich mit dem Thema befasst, ist aber zu einem anderen Ergebnis gekommen, teilte das FWG-Ratsmitglied Markus Schulz mit. „Wir wollen unsere Informationen eher themenorientiert präsentieren“, erklärte er im Bürgerhaus.

Demnach ist die Informationsbreite bereits groß, problematisch ist eher, durch sie zu navigieren. Eine App beschäftige unter Umständen eine ganze Gruppe mit ihrer Pflege und verursache Kosten. Dass der Bürger noch eine App herunterladen müsse, erscheine als weitere Hürde. Stattdessen soll sich über QR-Codes der Zugang zu Nachrichten eröffnen. Das kann der örtliche Müllkalender sein. Genauso sei schon ein eigenes Thema entstanden, nämlich „Frischluft-Touren“ rund um Miehlen.

„Alles ist da, es muss nur verpackt werden“, fasste Pfaff zusammen, der bei anstehender Konkretisierung „das Thema Kommunikation auf gutem Weg“ sah. Der Workshop ließ Zeit und Raum für weitere soziale Aspekte in Miehlen. Seniorengerechtes Wohnen brachte der frühere Beigeordnete Heinz Ullmann als Thema in die Aussprache ein. Es ergaben sich Fragen zu Trägerschaft und möglicher inhaltlicher Gestaltung, eine Art von Tagesstätte gehört etwa zu den Überlegungen.

Als Standort stehen die Grundstücke in der Hundsgasse zur Debatte, die die Gemeinde erworben hat. Für diese beiden Anwesen existieren noch einige Ideen mehr, wie neuerlich klar wurde. Eine Ehrenamtsbörse, die sich auf ältere Menschen fokussiert, könnte ein Netzwerk für den Alltag spannen. Bei den bekannten Senioren-Treffen soll der Bedarf bei der Zielgruppe abgefragt werden. Ein anderer Vorschlag soll darin münden, dass in Miehlen ein Dorfcafé das Miteinander fördert.

Von unserem Mitarbeiter

Thorsten Stötzer

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