Neubau könnte sich verzögern
Pläne für neue Brücke in Arzbach abgelehnt
Jetzt sollte die Sanierung der Brücke "Auf der Trift" in Arzbach vorankommen, aber die Struktur- und Genehmigungsdirektion sagt Nein zu den bestehenden Plänen. Möglicherweise muss nun von Null neu angefangen werden.
Andreas Galonska

Nach langer Wartezeit sah es so aus, als könnten nun erste Schritte für die Sanierung der Brücke „Auf der Trift“ in Arzbach erfolgen. Aber daraus wird nichts, da die zuständige Behörde die vorliegenden Baupläne ablehnt.

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Seit fünf Jahren tut sich nichts bei der Sanierung der kleinen Brücke „Auf der Trift“ in Arzbach. Der Neubau der Brücke wurde durch verschiedene Faktoren gebremst, nun sollte nach einem Besuch der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord Bewegung in die nötige wasserrechtliche Erlaubnis kommen – aber das Gegenteil war der Fall.

Klaus Poetzsch (SPD), Ortsbürgermeister von Arzbach, hatte schon zuvor von einem anstehenden Gespräch mit der SGD Nord berichtet. „Die Behörde kann den Plänen für die Sanierung der Brücke nicht zustimmen“, musste er nun nach der Unterredung mit einem Vertreter der SGD einräumen. Klaus Poetzsch verdeutlicht, dass er schon bei der Ankündigung für das Vor-Ort-Gespräch eine ungute Vorahnung hatte. „Ich dachte, irgendwas ist da im Busch“, schilderte er seinen Eindruck, der sich bewahrheitet hat. Der zentrale Punkt der SGD: Die Pläne weisen nicht den nötigen Durchmesser für ein mögliches Hochwasser auf. Wegen dieses Querschnitts ist keine Zustimmung erteilt worden.

„Vielleicht reicht eine kleinere Umplanung aus, damit wir doch die wasserrechtliche Genehmigung erhalten.“
Klaus Poetzsch, Ortsbürgermeister Arzbach

Ein Planungsbüro hatte schon bald nach dem Bekanntwerden der Probleme bei der Brücke mit seinen Arbeiten angefangen. Nach der Katastrophe im Ahrtal 2021 haben sich allerdings die Konzepte für Brücken in Rheinland-Pfalz deutlich verändert, da eine höhere Sicherheitsstufe als zuvor angesetzt wurde. Klaus Poetzsch weist darauf hin, dass das Planungsbüro nichts falsch gemacht hat – die Grundlagen für die Planung haben sich aber geändert. „Der Mann von der SGD hatte schon der Verbandsgemeinde signalisiert, dass er mit den Planungen nicht ganz zufrieden ist“, ergänzte Klaus Poetzsch.

Wie könnte es nun weitergehen? „Es muss auf jeden Fall neu geplant werden. Vielleicht reicht eine kleinere Umplanung aus, damit wir doch die wasserrechtliche Genehmigung erhalten“, hofft der Ortsbürgermeister. Falls vollständig neu geplant werden muss, dann wird bei der Brückensanierung alles auf Null gestellt. Die zugesagten Mittel aus dem Investitionsstock des Landes könnten nicht eingesetzt werden, eine Förderung müsste später wieder neu beantragt werden. Die Sanierungsarbeiten würden sich nach einer Schätzung des Ortsbürgermeisters um mindestens zwei weitere Jahre verzögern. Klaus Poetzsch will nun bei der Bauverwaltung nachfragen, ob eine kleine Lösung machbar wäre – dann müsse man weitersehen.

Kosten von rund 573.000 Euro

Die Schäden an der Brücke wurden 2019 von Anliegern gemeldet. Dabei ging es vor allem um eine leicht abgesenkte Stelle, in der sich früher immer Wasser gesammelt hatte. Als es abfloss wurde klar, dass sich im Untergrund ein Leck aufgetan haben musste. Die Brücke wurde abgesperrt – dieser Zustand hält bis heute an und nervt Anlieger wie Heinz-Peter Christ, der sich mit dem Problem an unsere Zeitung gerichtet hatte. Die Kosten für die Renovierung der Brücke wurden auf rund 573.000 Euro geschätzt, von denen das Land 373.000 Euro aus dem Investitionsstock beisteuern wollte.

Die Straße „Auf der Trift“ zweigt in der Arzbacher Ortsmitte von der Hauptstraße ab. Die Häuser auf der anderen Seite der Brücke sind seit der Sperrung der Brücke nicht komplett abgeschnitten, da es noch eine Zufahrtsmöglichkeit über „Auf der Au“ gibt. Problematisch ist für Anwohner wie Heinz-Peter Christ, dass Transportfahrzeuge – etwa der Post und von diversen privaten Lieferdiensten – den Platz vor den Garagen seines Hauses als Wendefläche missbrauchen. Nach der Absperrung der Brücke mit rot-weißen Baken hatten die Fahrer der Lieferwagen diese einfach beiseitegeschoben und sind dann unerlaubt über die Brücke gefahren. Das hatte erst ein Ende, als ein großer Blumenkübel mitten auf den gesperrten Abschnitt gesetzt wurde. Dadurch wurde ein Durchfahren unmöglich.

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