Viel Applaus für tollen Auftritt von Pink-Floyd-Tributeband im Bad Emser Kurtheater
Pink Floyd Tribut in Bad Ems: Die dunkle Seite des Mondes leuchtete taghell
Mit großer Besetzung trat One of These Pink Floyd Tributes im Kurtheater auf und interpretierte zahlreiche klassische Stücke der britischen Band. Zwischenapplaus gab es unter anderem für den Sänger und die Sängerinnen. Foto: Andreas Galonska
ag

Bad Ems. Die legendäre britische Rockband Pink Floyd bestand aus vier Mitgliedern. Nun kam eine 14-köpfige Truppe auf die Bühne des Kurtheaters und interpretierte etliche Stücke ihrer Vorbilder. Zu viel des Guten? Keineswegs!

One of These Pink Floyd Tributes heißt die versierte Band, die in unterschiedlichen Formationen auftritt und Musik der progressiven Band wieder auf die Bühne bringt. Dabei werden die Stücke, die Roger Waters, David Gilmour, Rick Wright und Nick Mason – nicht zu vergessen, Syd Barrett in den Anfangsjahren – nicht nachgespielt, sondern sie bekommen dank der Interpretation der Musiker ihre ganz eigene Note.

Viele Klassiker von Pink Floyd sind dabei für die größtenteils unplugged (akustisch) auftretende Gruppe umgearbeitet worden. Zu zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug, Perkussion und Keyboards gesellten sich ein Sänger, drei Sängerinnen, eine Streicherabteilung mit Violine, Bratsche und Cello sowie Saxofon und Klarinette.

„Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir wieder in dieser kleinen Semper-Oper auftreten dürfen“, betonte Gitarrist und Bandleader Steffen Thiele, der auch den Abend in Bad Ems moderierte und launige Sprüche auf Lager hatte. „Ich denke, hier sollte was dazu geraucht werden“, merkte er etwa zu „Set the Controls to the Heart of the Sun“ an, mit denen die Band in das psychedelische Frühwerk von Pink Floyd führte.

Werk gekürzt vorgetragen

Zu „Atom Heart Mother“ führte Steffen Thiele aus, dass Pink Floyd eine Inspiration für ihr Stück von einem Zeitungsartikel erhielten, in dem es um einen atombetriebenen Herzschrittmacher ging. „Atom Heart Mother“ nahm auf der Vinyl-LP eine ganze Plattenseite ein – im Kurtheater wurde das Werk gekürzt vorgetragen, wobei Sängerin Maggy Büchel einen Sonderapplaus erhielt.

Ihre Kollegin Julia Kropp glänzte später mit einer jazzigen Improvisation. Jonas Kopp begeisterte mit seinem genauso kräftigen wie gefühlvollen Gesang. Das Zusammenspiel der Instrumentalisten war stets auf dem Punkt – fast jeder konnte dabei mit einem Solo glänzen und sein Können zeigen.

Mit „Welcome to the Machine“, „Have a Cigar“ und „Wish You Were Here“ vom gleichnamigen Album wurden mehrere Stücke aus der Mitte der 70er-Jahre gewürdigt. Aus der späteren Phase kam beispielsweise „High Hopes“ zu seinen Ehren. Nicht fehlen durfte das „The Wall“-Album von 1979, aus dem „Another Brick in the Wall (Part 1)“ und „Mother“ beeindruckend aufgeführt wurden.

Zwischendurch kramte Steffen Thiele in seinen Erinnerungen und verriet den Zuhörern, dass er als Jugendlicher ein langes Lied aus einem Tonbandgerät gehört hat, das mit einem „Pling“ beginnt. Anschließend wurde „Echoes“, das mit einem solchen bearbeiteten Klavierton startet, wieder lebendig.

Album feierte 50. Geburtstag

Mit mehreren Stücken war „The Dark Side of the Moon“ vertreten, das in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert. Bei „Money“ fehlte zwar der Einsatz einer Registrierkasse, was aber die Sängerinnen durch geschüttelte Gelddosen wettmachten. „Von „Time“ über „Us and Them“ bis zu „Eclipse“ sorgte die Gruppe für weitere Glanzlichter aus dem „Moon“-Meisterwerk. Mit „Run Like Hell“ wurde schließlich als Zugabe das mitreißende Finale eingeleitet. Das Publikum bedankte sich mit lang anhaltenden stehenden Ovationen für den grandiosen Auftritt. Steffen Thieles Wunsch, dass die Pink-Floyd-Werke durch Liveshows auch an jüngere Generationen weitergetragen werden, ist dabei verwirklicht worden. So kann es gerne weitergehen.

Von Andreas Galonska

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