Nicht nur meckern, selbst was tun. Das war Pierre Fuchs’ Motivation, sich politisch zu engagieren und vor vier Jahren in die FDP einzutreten und jetzt auch als Direktkandidat für den Wahlkreis 203 (Montabaur) in den Bundestag einziehen zu wollen. „Das war noch zu Corona, wo ich den Eindruck hatte, dass wir in unseren Freiheiten eingeschränkt werden. Dieser freiheitliche Grundgedanke brachte mich auch zu den Liberalen“, erzählt Fuchs im persönlichen Gespräch. Freiheit und Fairness, „niemand soll ausgegrenzt werden“, das sei für ihn schon immer die zentrale Idee fürs Zusammenleben gewesen – vor allem was Bildung angeht. Denn auch Fuchs’ Bildungsbiografie weist einige Stationen auf. 1986 in Berlin geboren, machte er zunächst eine Ausbildung zum IT-Systemelektroniker, ging dann zur Bundeswehr, verpflichtete sich 2009 für zwölf Jahre und holte seine Fachhochschulreife an der Bundeswehrfachschule Koblenz im Jahr 2020 nach, schulte 2024 auf Kaufmann für Büromanagement um und arbeitet seitdem bei der United States Army Garrison in Wiesbaden.
So kam er auch in unsere Region und lebt seit 2018 mit seiner Frau und der siebenjährigen Tochter in Nastätten. „Als ich für mein Fachabi im Grunde selbst noch mal die Schulbank gedrückt habe – mitten in der Pandemie –, habe ich gemerkt, wie das Thema Bildung vernachlässigt wird“, erinnert sich Fuchs. Deshalb ist Bildung auch sein politisches Herzensthema und würde, wenn er den Haushalt Deutschlands aufteilen dürfte, klar auf Platz eins landen. „Bildung ist der Schlüssel zu Chancengleichheit, Innovation und gesellschaftlichem Fortschritt“, ist er überzeugt. Deshalb setze er sich dafür ein, dass jedes Kind, unabhängig von seiner Herkunft, die bestmögliche Förderung erhält. Dafür müsse aber unser Bildungssystem moderner werden, vor allem was Digitalisierung angeht, ist der 38-Jährige überzeugt. Auch brauche es mehr individuelle Förderung, digitale Lehrmethoden und eine enge Zusammenarbeit zwischen Schulen, Eltern und Wirtschaft.
„Verbote sind nie eine gute Lösung.“
Pierre Fuchs, FDP-Direktkandidat Wahlkreis Montabaur
Wie man Letztere in der Region ankurbeln könnte, dazu hat Fuchs auch konkrete Ideen. „Wir müssen die Lage der Unternehmen verbessern, indem wir die Energiepreise senken. Denn diese brauchen Strom, Strom, Strom“, so Fuchs. Dabei solle man sich keine Schranken setzen und technologieoffen bleiben. Also zurück zur Atomkraft? Wohl eher nein, meint er. Auf Erneuerbare setzen schon eher. Damit sollte auch der Ausbau einer Ladeinfrastruktur in der Region einhergehen. Was aber keiner braucht, ist ein Verbrennerverbot. „Verbote sind nie eine gute Lösung.“ Auch mit Blick auf den Klimaschutz dürften wir uns nicht selbst mit Verboten geißeln, sollten stattdessen die Priorität auf das Ankurbeln der Wirtschaft legen. „Denn Umweltschutz kostet Geld, und das kommt aus der Wirtschaft“, betont der Nastätter.
Die örtlichen Unternehmen leiden neben den hohen Energiepreisen auch am immer größer werdenden Fachkräftemangel, eine Lösung sehen viele in der Migration. Fuchs auch? „Wir brauchen Migration in den Arbeitsmarkt, ganz klar. Das geht vor allem über Sprache. Wer bereit ist, die Sprache zu lernen, und integrationsbereit ist, dem steht die Tür hier offen“, sagt er. Deshalb brauche es eine organisierte und nachhaltige Einwanderungspolitik. Darüber hinaus hält Fuchs aber auch mehr Überwachung und Ansprache von Gefährdern und eine Stärkung der Sicherheit im Land für notwendig. „Die Sicherheitslage in Deutschland ist angespannt. Deshalb müssen wir insgesamt das Sicherheitsgefühl der Menschen erhöhen“, sagt der ehemalige Militärpolizist. So fordert er bessere Ausrüstung, umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten und mehr Wertschätzung für Kräfte wie Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr. „Dabei geht es mir aber nicht um mehr Überwachung, sondern und mehr Schutz“, unterstreicht er. Mit diesen Themen will Pierre Fuchs – wenn es auch nicht zum Direktmandat reichen sollte – weiterhin als Vorsitzender der FDP in der VG Nastätten punkten und sich vor allem für den FDP-Kerngedanken einsetzen – Freiheit.