19 Uhr am Donnerstag
Pfarrzentrum: ULL lädt zum Protest
Das Pfarrzentrum am Europlatz wird rege genutzt, ist aber auch sanierungsbedürftig. Die Kirche möchte das Gelände verkaufen.
Tobias Lui

„Der Stadtrat beschließt den Kauf der Immobilie mit der Zweckbindung, dort ausschließlich eine Kita einzurichten.“ Dieser (nicht öffentliche) Beschluss sorgt für Wirbel. Und den Aufruf einer Ratsfraktion zum Protest vor dem Lahnsteiner Pfarrzentrum.

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Was wird aus dem katholischen Pfarrzentrum am Europaplatz in Lahnstein? Der Stadtrat hat jüngst in nicht öffentlicher Sitzung für den Kauf von der katholischen Kirche (Kaufpreis: knapp 1 Million Euro) gestimmt. Allerdings – und daran regt sich gerade Widerstand – soll dies mit einer Zweckbindung geschehen: Das Gelände darf ausschließlich dazu genutzt werden, eine Kita einzurichten. Dies würde das Aus für all diejenigen Gruppen und Vereine bedeuten, die das Pfarrzentrum bisher genutzt haben, zum Beispiel die Tafel oder Jugendgruppen. Im Stadtrat hatten CDU, FBL, Grüne und FDP sich durchgesetzt. Dies führte zu lautstarker Kritik von SPD und Unabhängiger Liste Lahnstein (ULL). Letztere hat nun sogar zum öffentlichen Protest aufgerufen: Die ULL hat Lahnsteins Vereine für Donnerstag, 28. November, 19 Uhr, vor das Pfarrzentrum eingeladen.

ULL und SPD zeigen sich „entsetzt“

In einem Schreiben an die Vereinsvorstände, welches unserer Zeitung vorliegt, lädt Chris Sporenberg, gemeinsam mit Stefanie Muno-Meier Vorsitzende der ULL-Fraktion, die Vereine ein. Darin heißt es unter anderem: „Dieser Beschluss bedeutet, dass alle Jugendgruppen und die Tafel kein Zuhause mehr haben und alle bisherigen Veranstaltungen dort nicht mehr stattfinden können.“ ULL wie auch SPD seien über diesen Beschluss entsetzt, schreibt Sporenberg und fragt in Richtung der Ratskollegen, „warum diese sich gegen Ideen wie die einer Mehrgenerationen-Veranstaltungsstätte mit Kindergarten, Jugend, Senioren, Kultur und Brauchtum verwehren?“ Mit der Protestaktion am Donnerstag wolle man Flagge zeigen „und erreichen, dass dieser Beschluss vielleicht doch noch geändert wird“, so Sporenberg. CDU und Grüne haben sich bisher – mit Hinweis auf die Nichtöffentlichkeit des Beschlusses – auf Anfrage unserer Zeitung nicht zu der Thematik äußern wollen. Die FBL hatte den Beschluss unter anderem mit Hinweis auf Förderrichtlinien und die Synergieeffekte einer großen Kita verteidigt.

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