Ausschuss der VG Diez empfiehlt Mobiliarkauf für 105 000 Euro
Pestalozzischule: Pavillonpläne werden konkret: Ausschuss der VG Diez empfiehlt Mobiliarkauf für 105.000 Euro
Das neu zugekaufte Grundstück an der Pestalozzischule wurde schon für das Aufstellen der Pavillonanlage vorbereitet. Die Bauarbeiten können allerdings nur in den Ferien außerhalb des Schulbetriebs stattfinden. Foto: Johannes Koenig
Johannes Koenig

Eine Pavillonanlage und keine Container – auf die korrekte Bezeichnung der für die Diezer Pestalozzischule vorgesehenen räumlichen Übergangslösung wurde während der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Verbandsgemeinde (VG) Diez Wert gelegt. Auf 1,4 Millionen Euro werden die Baukosten inzwischen geschätzt, nachdem es im Haushaltsplan 2024 zuerst noch 580.000 Euro gewesen waren.

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Grund für den Kostenanstieg ist der gewachsene Raumbedarf. Denn waren vorher nur zwei Klassenräume im Pavillon angedacht, sollen es nun drei sein. Dazu kommen drei kleine Förderräume und auch eine Mensa. Letztere war bisher im Keller der Schule untergebracht, muss aber wegen Feuchtigkeit und Schimmelbelastung dort raus. Der Pavillon wird daher zweigeschossig sein und nach geltenden Brandschutzstandards auch mit einer Fluchttreppe ausgestattet. Als Standort der Pavillonanlage war ursprünglich der Bereich direkt oberhalb des Schulhofeingangs an der Brückenstraße vorgesehen. Das dort stehende hölzerne „Piratenschiff“ sollte weichen. Als Ersatz für den so wegfallenden Platz auf dem Pausenhof sollte ein benachbartes Grundstück zugekauft werden.

Der Kauf hat bereits stattgefunden, und die Pavillonanlage soll entgegen der ursprünglichen Planung dort entstehen. Denn die neue Fläche ist unbebaut, heißt es von der Verwaltung. Damit entfallen die Abrissarbeiten, und das „Piratenschiff“ kann dort bleiben, wo es ist. Genutzt werden sollen Pavillon und Schulgebäude so lange, bis ein Neubau auf der „grünen Wiese“ entstanden ist, wo genau das sein wird, ist aber aktuell noch offen.

Informationen aus erster Hand

In der Ausschusssitzung fasste VG-Bürgermeisterin Maren Busch viele dieser Hintergrundinformationen kurz zusammen. Und das galt auch für die anderen Tagesordnungspunkte des Abends. „Denn wegen der vielen neuen Gesichter“ werde sie Beschlussvorlagen ausführlicher erklären, versprach Busch gleich zu Beginn der Sitzung. Dazu bat sie auch für fast jeden Tagesordnungspunkt die jeweiligen Sachbearbeiter aus der Verwaltung nach vorne, die die Hintergründe dann noch mal kurz darstellten.

„Es wird mit einem Auftragsvolumen von etwa 105 000 Euro gerechnet.“

So teuer wird laut Beschlussvorlage der Kauf des neuen Mobiliars für Mensa und Pavillon der Diezer Pestalozzischule. Die Ausgabe wird im Nachtragshaushalt berücksichtigt.

Der konkrete Anlass, den Themenkomplex Pestalozzischule noch einmal in den Ausschuss zu bringen, war jedoch nur indirekt der Pavillonkauf. Denn dieser ist bereits bewilligt. Stattdessen geht es um die Möblierung. „Denn was nützen die neuen Räume, wenn die Kinder dort nicht sitzen können?“, so Maren Busch. Die Neuanschaffung ist nötig, weil das bestehende Mobiliar oft schon alt ist und im Schulgebäude auch weiter gebraucht wird.

Auftrag soll an den günstigsten Bieter gehen

„Es wird mit einem Auftragsvolumen von etwa 105.000 Euro gerechnet. Dieses findet im Haushaltsnachtrag 2024 Berücksichtigung“, heißt es in der Beschlussvorlage. Allerdings sind die nächsten Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses und des VG-Rates erst im November/Dezember geplant. Der Pavillon soll laut der Bürgermeisterin aber noch in diesem Jahr aufgestellt werden. Daher lautet der Beschlussvorschlag, dass der Ausschuss dem VG-Rat empfiehlt, Bürgermeisterin und Beigeordneten zu ermächtigen, „den Auftrag für die Beschaffung von Mobiliar an den wirtschaftlich günstigsten Bieter zu erteilen“.

Pestalozzischule: Warum der Pavillon größer und teurer wird
Die zwei zuerst für den Pavillon geplanten Klassenräume reichten nicht aus, um den Bedarf zu decken. Laut Verwaltung hat das mehrere Gründe. So wurde festgestellt, „dass die tatsächlich genutzte pädagogische Gesamtfläche von 1021 m² weit unter der empfohlenen Fläche zwischen 1580 m² und 1900 m² liegt.“ Außerdem besteht ab dem Schuljahr 2026 für die ersten Klassenstufen ein Anspruch auf Ganztagsbetreuung. Das Interesse ist groß und übersteigt die aktuellen Möglichkeiten der Schule, die weiterhin konstant eine Schülerzahl von 300 hat. joa

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