Bereits seit Tagen konnten lediglich die Züge der Rheingaulinie (RB10) zwischen Wiesbaden und Koblenz die Rechte Rheinstrecke befahren, zeitweise aber nur im Stundentakt. Grund dafür war die Unterbesetzung des für den Streckenabschnitt von Eltville bis Oberlahnstein zuständigen Stellwerksbereiches in der Betriebszentrale in Frankfurt. Dieses trägt betriebsintern den Namen „Stellwerk Oberlahnstein“.
Am Donnerstagmorgen wurde das dort den Regionalverkehr durchführende Unternehmen VIAS informiert, dass am selben Tag zwischen 6 und 20 Uhr kein Zugverkehr möglich sei. Laut DB seien nicht ausreichend viele Mitarbeiter vorhanden, die das Stellwerk bedienen könnten. Daraufhin hat VIAS kurzfristig zusätzliche Busse angefordert für einen Ersatzverkehr, der für die Strecke zwischen Wiesbaden und Koblenz allerdings fast drei Stunden Fahrzeit benötigt.
In einem Update von 12.30 Uhr konnte VIAS über die Wiederaufnahme des Zugverkehrs seit 12 Uhr berichten, der dann bis 20 Uhr wieder im Stundentakt möglich war.
Pro Bahn übt Kritik
Noah Wand, Landesvorsitzender von Pro Bahn Rheinland-Pfalz, sagt zu den aktuellen Problemen: „Der Personalmangel in den Stellwerken ist leider nichts Neues, er scheint jedoch immer akuter zu werden. Während bei Lokführerausfällen nur einzelne Züge ausfallen, steht bei einem fehlenden Fahrdienstleiter gleich die ganze Strecke still. Die Deutsche Bahn hat vor Jahren versprochen, die Situation zu verbessern, doch die Ausfälle häufen sich. Politik und Bahn müssen alle Register ziehen, um das zuverlässige Betreiben der Infrastruktur zu gewährleisten. Dazu zählt die Modernisierung der Stellwerkstechnik, die Vereinheitlichung von Standards und vor allem eine gute Mitarbeiterakquise und -bindung.“
Aktuelle Infos unter www.vias-online.de