Vom Dorfkind zur Partyqueen
Paulina Wagner aus Kamp-Bornhofen erobert Bierkönig
Von Kamp-Bornhofen auf die legendäre Bühne des Bierkönigs auf Mallorca: Für Paulina Wagner ist ein Traum in Erfüllung gegangen.
Paulina Wagner

Paulina Wagner tauscht das Rheinufer gegen die Bühne im Bierkönig – und bleibt trotzdem ihrer Heimat treu. Zwischen Partyschlager, Hochzeitsplänen und Heimatgefühlen beginnt für sie ein neues Kapitel. Unserer Zeitung erzählt sie aus ihrem Leben.

Lesezeit 6 Minuten

Mit acht Jahren stand sie in Kamp-Bornhofen zum ersten Mal auf der Bühne – heute bringt sie den Bierkönig auf Mallorca zum Beben: Paulina Wagner lebt den Traum vieler junger Künstler. Doch hinter Glitzer, Applaus und Feierlaune steckt harte Arbeit. Im Interview spricht die 28-Jährige über Heimatgefühle, ihre musikalische Entwicklung, große Pläne – und warum Partyschlager alles andere als ein Partyurlaub ist.

Du stammst ursprünglich aus Kamp-Bornhofen. Wie oft bist du heute noch hier, und was bedeutet dir deine Heimat – trotz oder vielleicht auch gerade wegen des Trubels um dich herum?

Genau, ich habe meine gesamte Jugend und darüber hinaus in Kamp-Bornhofen verbracht, und meine Familie lebt noch heute dort: meine Eltern, mein Opa mit seiner Frau ... deswegen versuche ich auch, so oft wie möglich dort vorbeizuschauen. Das ist bis heute einfach mein sicherer Hafen.

Doch dann trieb es dich raus in die weite Welt. 2020 hast du bei „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) den vierten Platz belegt. Wie hat dich diese Zeit geprägt?

Ich denke, das war die wichtigste Zeit mit Blick auf meinen Karrierestart. Ohne DSDS wäre das alles, was jetzt passiert, niemals zustande gekommen. Das war der Startschuss für meine Karriere. Ich bin sehr dankbar und blicke da immer mit guten Gedanken drauf zurück.

Wie ging es danach für dich weiter?

Nach DSDS kam eine Anfrage von einer großen Plattenfirma – Telamo. Die wollten gern mit mir zusammenarbeiten und ein Album mit mir produzieren. Davon habe ich geträumt, seit ich ein kleines Mädchen bin. Und ja, dann haben sie mein erstes Album veröffentlicht. Ich durfte in vielen TV-Sendungen zu Gast sein, wir haben viele Singles veröffentlicht ...

Also es ging genauso spannend und rasant weiter. Wie würdest du deinen Musikstil heute beschreiben?

Ich kam vom klassischen Schlager mit Pop-Elementen und habe mich dann über Schlager mit Techno-Elementen hin zum Partyschlager entwickelt – die Musik ist mittlerweile einfach ein bisschen schneller und mit stärkeren Beats.

War das schon immer deine bevorzugte Musik?

Kamp-Bornhofen ist eine Karnevalshochburg. Ich habe da schon mit acht, neun Jahren zum ersten Mal Schlager auf der Bühne zum Besten gegeben: von Marianne Rosenberg zum Beispiel, und ich habe einen Song von Niki zu „Ich bin ein bayrisches Cowgirl“ umgedichtet. Der Startschuss mit Schlager liegt also schon in meiner ganz, ganz frühen Kindheit.

Wie entstehen heute deine Lieder?

Manchmal arbeite ich mit Künstlerkollegen und -kolleginnen zusammen, manchmal ist es aber auch so, dass ich einen tollen Song angeboten bekomme. Aber natürlich schreibe ich auch selbst Texte.

Wer oder was inspiriert dich?

Ich geh einfach immer mit offenen Augen durch die Welt – wie das Leben so spielt. Ich habe extra eine Liste auf meinem Handy, auf der ich mir interessante Phrasen oder Gegebenheiten notiere, die ich aufschnappe. Und manchmal kommen mir auch Ideen im Schlaf ...

Vor Kurzem kam dein neuer Song „ Raketendicht “ raus. Wie kam es dazu?

Der Song ist mir von meinem neuen Produzenten angeboten worden. Ich habe ihn mir angehört und habe gedacht: „Wow! Was für eine geile Nummer! Die würd ich unheimlich gerne machen.“ Und so kam dann unsere Zusammenarbeit zustande und wir verstehen uns sehr gut und es ist mittlerweile auch eine Freundschaft. Das ist ein sehr schönes Arbeiten und ich bin sehr gespannt, was die Zukunft noch so bringt.

Nun trittst du dieses Jahr zum erstmals im Bierkönig auf Mallorca auf. Hat da auch dein neuer Song mit reingespielt?

Da hat dieses Jahr einfach alles gepasst: Ich hatte einfach die perfekten Songs, die der Bierkönig total interessant fand, und so sind wir zusammengekommen. Ich muss wirklich sagen, dass ich wahnsinnig dankbar und glücklich darüber bin, wie viel Vertrauen mir da entgegengebracht wird. Die stehen dort wirklich total hinter mir und finden toll, was ich mache. Wir streben da auch perspektivisch eine gemeinsame Zukunft und Zusammenarbeit an, und das fühlt sich total toll richtig an.

Wie ist es denn, im berühmten Bierkönig aufzutreten?

Ich bin da mit offenen Armen empfangen worden – sowohl von der ganzen Crew da als auch vom Publikum. Das habe ich selten so herzlich erlebt. Überhaupt ist Mallorca wirklich toll, eine eigene Welt, das sollte jeder mal erlebt haben.

Und wie fühlt es sich an, beim Bierkönig auf der Bühne zu stehen und mit den Menschen zu feiern?

Das ist einfach total spannend. Ich glaube, ich war das letzte Mal so aufgeregt bei DSDS. Ich mache Konzerte ja nicht erst seit gestern, aber neue Bühne, neue Menschen, ein komplett neues Set: Da hatte ich schon ganz schönen Muffensausen. Doch vom ersten Auftritt an habe ich direkt gemerkt, dass die Leute meine Lieder kennen und mitsingen. Das Publikum hat mich total getragen, und dann war der Knoten geplatzt. Ich kann meine nächsten Auftritte kaum erwarten und mich mit den Leuten zu connecten. Das ist schon ein ganz, ganz besonderes Gefühl, das es so nur auf Mallorca gibt – genau das, was ich mir immer gewünscht habe.

Was ist der Unterschied zwischen dem Bierkönig und früheren Auftritten?

Beim Bierkönig ist einfach alles ein bisschen partylastiger. Das Publikum ist jünger als gewöhnlich und die jungen Menschen haben einfach sehr viel Energie und wollen eine riesen Party machen. Und genau das liebe ich auch, ich gebe da einfach 110 Prozent und komme nass geschwitzt von der Bühne. Das fühlt sich einfach super an!

Du trittst im kompletten Sommer im Bierkönig auf. Verlegst du nun deinen Wohnsitz für die nächsten Monate von Köln nach Mallorca, oder wie müssen wir uns deinen Alltag vorstellen?

Zwischen den Auftritten komme ich immer wieder zurück nach Deutschland, denn es ist auch so, dass es viele Veranstaltungen und Partys hier in Deutschland gibt, bei denen ich auftreten werde. Und es gibt darüber hinaus noch viele organisatorische Dinge zu klären, viele Meetings, neue Songs müssen eingesungen werden ... Man arbeitet ja quasi jetzt schon für die nächsten Monate vor. Und ich muss natürlich auch so ganz gewöhnliche Sachen machen wie den Haushalt schmeißen, Wäsche waschen, das gehört auch alles dazu. Und natürlich auch einfach Zeit mit der Familie und mit meinem Partner verbringen, das ist ja auch sehr wichtig.

Also ist es nicht das Partyleben, wie man es sich als Außenstehender vielleicht vorstellen mag ...

Genau. Ich sage zwar, dass ich auf der Bühne Party mache, aber es ist vor allem wirklich Arbeit: Ich hab’ auf der Bühne mein Wasser stehen, und nach dem Auftritt gibt es vielleicht mal ein Bierchen, aber dann geht’s ab ins Bett, denn am nächsten Tag heißt es dann wieder früh aufstehen und mit dem Flieger zurück nach Deutschland und womöglich zum nächsten Auftritt. Es ist schon sehr hohes Pensum, das ich im Moment fahre, aber ich bin jung, und ich fühle mich bereit dafür.

Wofür genau? Wie stellst du dir deine Zukunft vor?

Ich würde mir natürlich wünschen, lange, lange Zeit, im Bierkönig auftreten zu dürfen, das ist einfach eine große Ehre, mit so tollen Künstlern da in einer Reihe zu stehen. Und darüber hinaus natürlich auch möglichst viele Konzerte spielen zu dürfen und viele Menschen zu erreichen.

Und was wünschst du dir für dein Leben jenseits der Bühne?

Ich bin gerade 28 geworden, und ich heirate diesen Sommer, darauf freue ich mich sehr! Mein Partner unterstützt mich bei meiner Karriere, so gut er kann, und war bei den letzten Auftritten auch dabei. Da bin ich sehr dankbar dafür, dass ich so einen tollen Partner an meiner Seite habe. Aber der Fokus liegt auf jeden Fall auf der Karriere.

Wird es denn in absehbarer Zeit noch mal für die Menschen hier aus der Region eine Gelegenheit geben, dich live zu erleben?

Es gab ja schon mal in Kamp-Bornhofen ein Paulina-Wagner-Open-Air. Das wäre natürlich total schön, so etwas noch mal auf die Beine zu stellen. Aber da steckt auch immer sehr viel Arbeit und Energie hinter. Aber ja, das ist auf jeden Fall ein Wunsch, den Leuten in meiner Heimat noch mal was zurückzugeben.

Die Fragen stellte Mira Zwick

Top-News aus der Region