Einen aufregenden Musikabend zwischen Dudelsack-Klängen, gefühlvollen Balladen und mitreißenden Pop-Rock-Interpretationen konnten rund 5000 Besucher am Wochenende auf der Loreleybühne erleben. Denn wieder einmal hatte Produzent und Eventmanager Ulrich Lautenschläger zur „Highland Saga – Celtic Night“ geladen. Und um es vorwegzunehmen, die Erwartungen der Fans wurden erfüllt: Das Ensemble, zusammengesetzt aus Weltklasse-Dudelsack-Spielern, ausgebildeten Folk- und Rock-Musikern sowie grazilen Tänzerinnen, erzeugte „Party Stimmung“ und „Gänsehaut“ gleichermaßen. „Kein Wunder, schließlich ist auch der Name Loreley in seiner Herkunft urkeltisch“, betonte Lautenschläger.
Leise Töne wechselten mit schmissigen Jigs ab
Die Show startete diesmal mit der 2010 gegründeten Folkband Mànran. Und die Gruppe, bestehend aus schottischen und irischen Musikern, machte ihrem gälischen Namen („Mànran“ bedeutet „Melodie“) alle Ehren: Leise Töne, gehaucht von Sängerin Kim Carnie, wechselten mit schmissigen Jigs ab.

Spätestens dann hielt es keine Besucherin und keinen Besucher mehr auf den Sitzen. Kein Wunder, dass die Band im April in die berühmte New Yorker Carnegie Hall eingeladen worden war – und als Nachfolger von Runrig gehandelt wird. Neben Carnie gehören Gary Innes (Akkordeon und Keyboard), Ewen Henderson (Gesang, Geige, Blasinstrumente), Ryan Murphy (Holzflöte, Uillean Pipes), Mark Scobbie (Schlagzeug), Aidan Moodie (Gitarre) und Marcus Cordock (Bass) zu dem Septett.
Mànran waren schon bei der Premiere 2015 dabei
Mànran trat seit 2010 auf vielen bedeutenden Folk-Festivals weltweit auf. Der musikalische Durchbruch gelang mit der ersten Single „Latha Math“ (Gälisch: „Ein guter Tag“), die im Januar 2011 veröffentlicht wurde. Im Juli des gleichen Jahres erschien das Debütalbum Mànran. Die „Gaelic Folk Superstars" (Zitat BBC Radio Schottland) spielten in Sankt Goarshausen innerhalb von 90 Minuten ein Set von 17 Stücken. Zu diesem gehörte am Ende auch ein langes Schlagzeug-Solo von Mark Scobbie. Bereits 2015 war Mànran einer der Programmpunkte während der ersten „Celtic Night“ auf der Loreley. Von damals haben die Künstler den Felsen nicht nur als „eine der schönsten Bühnen weltweit“ in Erinnerung. Vielmehr hatten seinerseits die Red Hot Chilli Pipers zu einem Tanzwettbewerb aufgerufen, den der Drummer von Mànran tatsächlich gewann.
Nur wenige musikalische Projekte sind so abwechslungsreich und innovativ
Diesmal folgte nach einer 30-minütigen Umbauphase die „Highland Saga“, moderiert von Ulrich Lautenschläger: Schottisch-irische Balladen trafen auf energiegeladene Pop-Rock-Interpretationen. Nur wenige musikalische Projekte in diesem Genre sind so abwechslungsreich und innovativ – und laden gleichermaßen zum Mitsingen und Mittanzen ein. Musikalisch tief verwurzelt und dennoch publikumsnah schafften es die Künstler dabei wieder einmal, eine Brücke über die Generationen hinweg zu bauen.

Kein Wunder bei diesem eingespielten Team: Oliver Palotai an der E-Gitarre, Thorsten Harnitz am Schlagzeug, Ian Melrose an der akustischen Gitarre, Colman Connolly an der Flöten und der Uilleann Pipe sowie Nico Deppisch am Bass. Keyboarder und Arrangeur Corvin Bahn hatte sogar Geburtstag in dieser lauen Sommernacht.
Lautenschläger kündigt ganzes Wochenendprogramm für 2026 an
Nicht zu vergessen Publikums-Liebling William „Bumblebee“ Bell an der kleinen Trommel, die beiden Tänzerinnen Claire Munro und Eilidh Stewart, die Dudelsack-Virtuosen Ronald A. Bromhead und Kian Johnston sowie Sänger Eden Jones. Nach über 20 Titeln wurde als letzter Song vor der Zugabe das bekannte „Auld lang Syne“ gesungen. Und da noch viele Besucher gerne weiter gefeiert hätten, klang es wie ein Klagelied in die Dunkelheit des Mittelrhein-Tales. Aber Lautenschläger konnte die Fans trösten: „Halten Sie sich auf jeden Fall den 15. August 2026 frei. Dann kommen wir wieder – sogar mit einem Programm für das ganze Wochenende!“

Und während er so sprach, organisierte Didi Möller, einer der wichtigen Männer im Hintergrund, bereits den Aufbruch zum nächsten Gig. Denn schon am nächsten Tag sollte die „Highland Saga“ beim 500 Kilometer entfernten „Irish Folk Open Air Festival“ in Poyenberg auftreten.