Von unserem Redakteur Markus Eschenauer
Auch deshalb zeigte sich der Stadtchef sehr zufrieden, dass die Würdigung der Anmerkungen im öffentlichen Beteiligungsverfahren auf der Tagesordnung stand. „Ich bin froh, dass wir es noch in diesem Jahr hinkriegen“, sagte Werner, „und dass es kein Flächennutzungsplan ist.“ Letztere Aussage bezog sich auf das zeitlich und inhaltlich wesentlich kompliziertere Verfahren in Sachen Windkraft, das die Verbandsgemeinde kürzlich vor der Brust hatte.
Trotz zahlreicher Anmerkungen hatte der Stadtrat für das Baugebiet „Hasenläufer“ lediglich vier Beschlüsse zu fassen. Die Erläuterung dazu gab Andreas Heuser vom Planungsbüro Karst, der das Verfahren begleitet. Einfach machten es sich die Stadtratsmitglieder allerdings nicht. Wobei das nicht ganz richtig ist: Bis auf Manfred Singhof (Bündnis 90/Die Grünen), der das Baugebiet grundsätzlich ablehnt, begrüßen die Fraktionen den Schritt. Es sollen jedoch vermeintliche Fehler, wie in der „Weiberdell“ keinesfalls wiederholt werden. Zahlreiche Nachfragen waren die Folge während des Würdigungsprozesses.
Vor allem der zukünftig zur Verfügung stehende Raum für Fußgänger und Verkehrsteilnehmer beschäftigte das Gremium ein ums andere Mal. Ob ausreichend Parkplätze geschaffen werden können, fragte beispielsweise Winfried Ott (CDU) – eine Tatsache, die beim Baugebiet „Weiberdell“ nicht gegeben sei. Sowohl Planer Heuser als auch Stadtbürgermeister Werner gingen auf diesen Aspekt ein. Ihre einhellige Aussage lautete „Ja“. Eine Straßenbreite von überwiegend insgesamt 6,50 Meter biete genügend Spielraum. Damit reagierte Heuser auch auf die Anmerkung des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde, das in Sachen Platznot, ein „Worst-Case-Szenario“ skizzierte. Auch wenn kein Änderungsbedarf in diesem Punkt besteht, wies Heuser dennoch darauf hin, dass die Gestaltung der Straße noch nicht abschließend festgelegt ist. Angesichts der Art und Weise, wie das Baugebiet angelegt ist, rät er dazu, Fahrbahn, Parkplätze und Gehwege nicht strikt zu trennen, sondern eine Mischform zu wählen. Dies werte das Areal nicht nur optisch auf, sondern führe auch dazu, dass langsamer und vorsichtiger gefahren werde. Warum kein Spielplatz vorgesehen sei, wollte Roland Romer (CDU) wissen. Daraufhin verwies Stadtchef Werner auf eine nahegelegene Anlage, die gut zu erreichen sei. 2,4 Hektar groß ist das neue Nastättener Baugebiet am Ortsausgang in Richtung Bundesstraße 274 nach Holzhausen. 31 Baugrundstücke sollen dort zur Verfügung stehen. Angesichts der großen Nachfrage wird die Stadt wahrscheinlich von den ursprünglich vorgesehen drei Bauabschnitten abrücken.
Übrigens: Im Januar soll eine Einwohnerversammlung stattfinden, die die Situation im Baugebiet „Weiberdell“ zum Inhalt haben wird.