Einfluss auf die Betreuung der Kinder hat dies zunächst nicht, da der Betrieb durch das Insolvenzrecht für drei Monate gesichert ist.
Seit 1991 hat Claudia Kreußler-Kapski die Einrichtung in Bad Ems gemeinsam mit Hannelore Ackermann aufgebaut, mit viel Herzblut geführt und Generationen an Kindern dort betreut. Nach mehr als 30 Jahren musste sie nun die Reißleine ziehen. „Man kann heute keine Kita mehr führen, wenn man keine hundertprozentige Kostenübernahme der Kommune bekommt“, ist sie überzeugt. „Wie soll man ein Unternehmen führen, das keine Einnahmen hat?“ Die Kita finanziert sich aus Zuschüssen der Kommune beziehungsweise des Kreises, Spenden und dem Vermögen des privaten Trägers.
Bad Ems braucht mehr Kita-Plätze – ein Satz, der sich wie ein roter Faden durch die Stadtpolitik der vergangenen Jahre spinnt. Nach der Eröffnung der neuen städtischen Kita in der Villenpromenade sah es im Lauf des vergangenen Jahres erst mal entspannter aus.Was sagt die Stadt zu der Insolvenz der Kita? Bad Emser Bürgermeister im Interview
So übernimmt der Rhein-Lahn-Kreis 90 Prozent der Personalkosten, die Stadt Bad Ems unterstützt seit mehr als zehn Jahren die Einrichtung. Die Sachkosten liegen dabei noch immer zu großen Teilen beim privaten Träger. Für die im Jahr 2020 aufgestockte Gruppe übernimmt die Stadt die Kosten, erzählt Kreußler-Kapski. Seit die Kita-Betreuung in Rheinland-Pfalz beitragsfrei angeboten wird, unterstützen Eltern Play & Fun mit Spenden. Feste Beiträge werden nur für die Krippe und den Hort fällig. Bis zu 105 Kinder betreut das Team insgesamt.
Und genau um diese geht es der Kita-Leiterin auch. „Ich möchte, dass es hier weitergeht, dass sich Eltern und Kinder nach wie vor auf unsere Einrichtung verlassen können.“ Aus diesem Grund habe sie den Insolvenzantrag gestellt. „Wir sind ein tolles Team, das teils seit mehr als 30 Jahren zusammenarbeitet. Wir wollen weitermachen.“ Dafür braucht Play & Fun einen neuen Träger. Kreußler-Kapski sei bereits seit einiger Zeit in Gesprächen mit zwei Interessenten. Auch Begehungen habe es bereits gegeben. „Eine Entscheidung sollte in den nächsten drei Monaten fallen.“