„Die Ernennung gibt mir die Möglichkeit, offiziell aktiv zu werden“, so Pick, da die Zeit drängt. Denn die Reaktivierung der aktuell noch ruhenden Stiftung soll in diesem Kalenderjahr erfolgen. Bei einer Verschiebung aufs nächste Jahr drohe die Gefahr, dass mögliche Stifter für beide Jahre zur Kasse gebeten werden. „Daher geht es Schlag auf Schlag, eine Maßnahme greift in die andere“, bestätigte Stadtbürgermeisterin Annette Wick das angestrebte hohe Tempo. Die Bürgermeisterin sitzt zusammen mit Georg Pick in der bereits etablierten Projektgruppe. Ziel der Aktion ist es, im Ruhepark zukünftig Urnenbestattungen zu ermöglichen.
Kein dritter städtischer Friedhof
„So ähnlich wie bei einem Friedwald“, erläutert Pick später das Prinzip. Daher auch die geplante Umbenennung vom Robert-Heck-Park in Ruhepark-Robert-Heck. Ein Vorschlag, den der Ausschuss nun auch dem Stadtrat zur Annahme empfiehlt. Warum aber muss überhaupt eine Umbenennung stattfinden und auch noch eine Stiftung aktiv werden? „In Vorgesprächen hat die Kommunalaufsicht klargestellt, dass der Betrieb eines dritten Friedhofs durch die Stadt nicht genehmigt wird“, las Annette Wick aus der Beschlussvorlage vor.
„Aus dieser Not heraus“ wurde die Idee geboren, dass die Kulturstiftung den Ruhepark betreiben soll. Dieser Vorschlag wurde offenbar auch bereits Stadtrat, Landrat und Kommunalaufsicht vorgestellt und ist wohl auf keinen grundsätzlichen Widerspruch gestoßen. Aktuell seien aber noch umfangreiche Gespräche und Arbeiten erforderlich, so Pick.
Andere Projekte denkbar
Die nächsten Arbeitsschritte sind unter anderem die Überprüfung der Kulturstiftung und Anpassung der Stiftungssatzung sowie die Erstellung einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Zusätzlich sollen unter anderem die Friedhofssatzung überarbeitet und ein Pachtvertragsentwurf erstellt werden. Außerdem gilt es, Versicherungsfragen zu überprüfen und auch ein Konzept für die vorgesehenen Grabarten auszuarbeiten.
„Wir wollen nicht der Geschichts-, Museums- und Friedhofsverein werden.“
Der Vorsitzende des Geschichtsvereins, Georg C. Pick, erklärte, dass der Verein sich in absehbarer Zeit auch noch anderen Projekten widmen möchte.
Ebenfalls erwähnt wurde in der Beschlussvorlage die ehrenamtliche Arbeit des Museums- und Geschichtsvereins bei der Betreuung und Pflege des Parks. „Inzwischen kann der Verein auf eine Gruppe von 15 bis 20 Ehrenamtlichen zählen, die sich in ihren Arbeitseinsätzen um die Pflege des historischen Friedhofs kümmern“, so Pick. Er betonte aber auch: „Wir wollen nicht der Geschichts-, Museums- und Friedhofsverein werden.“ Daher soll auch die Stiftung und nicht der Verein als Betreiber des Ruheparks aktiv werden. „Denn zehn Jahre haben wir für den Robert-Heck-Park eingeplant. Danach wollen wir uns anderen Projekten zuwenden.”
Erster Arbeitseinsatz 2024
Seit Februar 2019 engagieren sich nach eigenen Angaben ehrenamtliche Mitglieder des Museums- und Geschichtsvereins für Diez und Umgebung für den Erhalt des Robert-Heck-Parks. Zu den Aktivitäten gehört auch die Pflege der Gesamtanlage, was in Abstimmung mit dem Bauhof der Stadt Diez geschieht. Nun steht der erste Arbeitseinsatz des Jahres an. Dieser soll am Samstag, 23. März, von 9.30 bis 12.30 Uhr stattfinden. Der Eingang des Parks befindet sich samt Parkplätzen direkt gegenüber von den Stadtwerken. Freiwillige brauchen Handschuhe, Garten- und Astscheren, feste Schuhe und Rechen. „Alle Interessierten sind herzlich willkommen!“, betonen die Organisatoren. joa