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Rhein-Lahn-Zeitung
Neuer Ort für Erlebnistag: Kastell künftig Fixpunkt für "Limes live"?

Auch die Kelten haben in Bettendorf bei "Limes live" ihre Berechtigung. Dort soll eine ganze Siedlung rekonstruiert werden. Foto: Carlo Rosenkranz

Carlo Rosenkranz

Bettendorf/Rhein-Lahn – Das Limeskastell in Pohl könnte in Zukunft ein fester Bezugspunkt der Veranstaltungsreihe "Limes live" werden. In der Kreisverwaltung gibt es Überlegungen, die originalgetreue Rekonstruktion eines Kleinkastells an der Bäderstraße alle zwei Jahre zum Austragungsort des Erlebnistags zu machen.

Von unserem Redakteur Carlo Rosenkranz

In den Jahren dazwischen könnten dann wie bisher wechselnde Ortsgemeinden am Limes die Veranstaltung ausrichten. Für 2016 hat die Verbandsgemeinde Katzenelnbogen Interesse bekundet, wie am Rande der siebten Auflage von „Limes live“ am Sonntag in Bettendorf zu erfahren war.

„Das alles ist noch nicht spruchreif“, sagte Manfred Radermacher, der die Limesaktivitäten in der Kreisverwaltung bündelt und 2005 mit der ersten rollenden Limeskonferenz angestoßen hatte, was sich zu „Limes live“ entwickelt hat. Die 19 Limesgemeinden im Kreis seien sehr unterschiedlich, und nicht jede eigne sich von den Rahmenbedingungen für die Großveranstaltung. Zudem sei das ehrenamtliche Engagement stark gefordert, ohne das ein solcher Erlebnistag nicht zu machen sei. Aus Pohl habe man auf die Idee positive Signale erhalten.

Der ehemalige Landrat und jetzige Innenstaatssekretär Günter Kern betonte die gemeinsame Identität, die das Welterbe Limes stifte. Die ehemalige Trennlinie zwischen dem römischen Reich und dem freien Germanien sei heute eine Verbindungslinie. Es sei wichtig, den Kindern deutlich zu machen, welche Geschichte man habe, und das kulturelle Erbe von Rheinbrohl bis in den Rheingau-Taunus-Kreis hinein erlebbar zu machen. „Das schaffen wir nur, wenn viele das ehrenamtlich unterstützen und demonstrieren, wie die Menschen damals gelebt haben“, sagte Kern zur Eröffnung der Veranstaltung – ein Aspekt, den auch Amtsnachfolger Landrat Frank Puchtler in seinen Grußworten hervorhob.

Die über Grenzen hinaus wirkende Integrationskraft des Limes machte auch Heinz Juhnke, Kreisbeigeordneter des hessischen Rheingau-Taunus-Kreises, deutlich. „Bei uns spricht man nicht mehr vom Hochtaunus und Untertaunus. Wir nennen unsere Region jetzt Limes-Taunus“, sagte er im Gespräch mit dieser Zeitung. Das Welterbe werde übergreifend als zusammengehörige Region verstanden. Zudem sei man kurz davor, insgesamt 90 Kilometer Limeserlebnispfad von Holzhausen bis zur Saalburg nach den Maßgaben der Premiumwege von „Wanderbares Deutschland“ zu zertifizieren. Staatssekretär Günter Kern begrüßte das Vorhaben. Mit der Zertifizierung komme man in alle relevanten Medien und Messen für Wanderinteressierte. „Der Limes hat ein riesiges touristisches Potenzial“, sagte Kern.

Die Ortsgemeinde nahm den Erlebnistag zum Anlass, ein neues Projekt vorzustellen. Zwischen Bettendorf und Holzhausen soll ein Planetenlehrpfad entstehen. Dazu werden auf der fünf Kilometer langen Strecke Symbole für die Planeten des Sonnensystems aufgestellt. Informationstafeln vermitteln die wichtigsten Fakten. Die Abstände zwischen den Stationen sollen maßstabsgerecht sein. Laut Ortsbürgermeister Arnd Witzky wird das Projekt in Zusammenarbeit mit der Berufsbildenden Schule Lahnstein umgesetzt.

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