Zur Planung der neuenFreizeitanlage gab es jetzt einen Web-Workshop mit21 Teilnehmern
Neuer Bike-Park: Miehlen steckt in der Planung
Am Miehlener Bürgerhaus könnten Pump-Track und Bike-Park die vorhandenen Freizeitanlagen für Jugendliche erweitern. Foto: Thorsten Stötzer
Thorsten Stötzer

Miehlen. Ein blaues Trapez taucht hinter einem der Tore auf dem Bolzplatz am Miehlener Bürgerhaus auf. Die Ansicht steht jedem zur Verfügung, der an einem Web-Workshop zur Planung einer Freizeitanlage teilnimmt. Was sich dort in Blau in der Landschaft erstreckt, ist der potenzielle Bauplatz, der sich ohne Mühe variieren lässt – leicht wächst da eine Seitenlänge von 72 Metern auf 84 Meter.

„Das ist echt sehr viel Platz“, sagen die Planer Konrad Willar und Benedikt Durnberger aus Augsburg. Für beide ist nach eigener Aussage ein Web-Workshop noch eine relativ neue Sache, doch die Kommunikation funktioniert weitgehend, abgesehen von einigen Ton- und Mikrofonproblemen. In der zweistündigen Veranstaltung sind meist 21 Teilnehmer zugeschaltet, manchmal sitzen mehrere Leute an einem Monitor. Jugendliche interessieren sich genauso dafür wie Ratsmitglieder.

Auch die Verbandsgemeindeverwaltung ist online präsent, schließlich ist eine Ausgleichsfläche zu beachten und es muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Aber nicht Amtsdeutsch dominiert in der Diskussion. Vielmehr sind Begriffe wie Dirtline, Table, Jump-Line oder Double-Line zu hören. Es geht zudem um „geshapte“ Sprünge. Entstehen sollen ein Pumptrack und ein Bike-Park. „Noch weitere Ideen?“, fragen die Planer, was nicht ohne Resonanz bleibt. Ein Schiffscontainer als Startpunkt wäre praktisch, weil er zugleich als Lager und Unterstellraum dienen könne. Drei bis vier Meter Höhe sollte der Startpunkt ohnehin erreichen. Push-Welle, Drop und Steilkurve bieten ebenfalls Gesprächsstoff für die Grobplanung. Im Wesentlichen ist der Pumptrack eine wellige Bahn, auf der mit Körpereinsatz, möglichst aber ohne zu strampeln Fahrrad gefahren werden soll.

Im Bike-Park sind Sprünge mit einem Mountainbike vorgesehen, beides soll in Miehlen kombiniert werden. Eine flexible Bauweise soll Freizeitsportler verschiedener Könnensstufen ansprechen. Auch die Jüngeren will man „abholen“. Einheimische Jugendliche und junge Erwachsene bringen im Workshop reichlich Wissen und Kreativität ein, bevor ein 3-D-Modell langsam Konturen annimmt. Bei den Elementen gibt es noch Auswahlmöglichkeiten. Zum Untergrund herrscht ebenso Redebedarf: Abschnitte mit Schotter wären ganzjährig befahrbar, bisher sieht die Beschlusslage im Gemeinderat jedoch eine reine Erdbauweise vor. „Es dürfen nicht zu viele auf der Strecke sein“, heißt es zum Thema Sicherheit. Rücksicht nehmen ist ein allgemeines Gebot, das im Chat hervorgehoben wird.

Der Kostenrahmen beschäftigt die Beteiligten weiterhin. Wie Ortsbürgermeister André Stötzer (parteilos) mitteilt, beträgt der Haushaltsansatz für das Projekt insgesamt 20.000 Euro. Nicht definiert sei allerdings, wie viel konkret für Planung, Ausstattung und Bau ausgegeben werde. Unbestritten ist, dass Eigenleistungen und Pflege wichtig sind. Die Planer wünschen sich eine „aktive Szene vor Ort“. Willar und Durnberger werden nun einen genaueren Plan beziehungsweise ein Modell erarbeiten. Das werde erneut öffentlich vorgestellt, erklärt Stötzer.

Ein zweiter Workshop sei nicht ausgeschlossen, grundsätzlich solle die Feinplanung im Juni abgeschlossen werden. Danach muss sich der Gemeinderat wieder mit dem Vorhaben auseinandersetzen. Nach den Sommerferien soll die Umsetzung beginnen.

Die Planungsfirma könnte spezialisierte Mitarbeiter für den Bau nach Miehlen schicken. Die sich bildende „Szene“ wird mit Eigenleistungen sicherlich gleichfalls eine wichtige Rolle spielen, um ihre Ideen im Ehrlich in plastische Form zu bringen – „zu shapen“ wäre wohl im Jargon der richtige Ausdruck. Von jungen Miehlenern ging bereits der Impuls aus, Pumptrack und Bike-Park zu realisieren.

Von unserem Mitarbeiter Thorsten Stötzer

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