Die Ortsgemeinde Becheln verfügt über einen großen Platz, der früher als Spielstätte für die Fußballer diente. Doch seit längerer Zeit gibt es keine Mannschaft mehr und es wird nur ein kleiner Teil des Areals zum Bolzen genutzt. Daher entstand die Idee, eine Skateranlage auf dem Platz zu errichten.
„Beim Fußball haben sich die Spielgemeinschaften immer stärker durchgesetzt“, erläutert Michaela Lehmler, Ortsbürgermeisterin von Becheln. Der Bechelner Fußballplatz hat den Nachteil, dass es sich dabei um einen Tennenplatz handelt, auf dem heutzutage nicht mehr so gern gekickt wird. Aber im Ort hat man sich Gedanken gemacht, wie die Fläche künftig sinnvoll genutzt werden kann: Auf einem Abschnitt, der rund 60 mal 105 Meter misst, soll eine Skaterbahn errichtet werden. Dabei handelt es sich um eine Mini-Anlage mit einer Größe von 15,75 mal 6 Meter. Vorgesehen ist eine sogenannte Miniramp, keine Halfpipe, wie sie in größeren Orten existiert. Dafür hat nun Simone Schneider, Staatssekretärin im Ministerium des Inneren und für Sport, 25.000 Euro aus der Sportstättenförderung mitgebracht. Die geplante Anlage und die angrenzende Fläche sollen als Multifunktionszone gestaltet werden. Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene sollen sie als Spiel- und Bewegungsort nutzen können.
„Wir wollen Kinder und Jugendliche weg vom Handy kriegen.“
Michaela Lehmler, Ortsbürgermeisterin Becheln
„Wir wollen Kinder und Jugendliche weg vom Handy bekommen“, betont Michaela Lehmler zu dem Vorhaben. Die neue Bahn soll nicht nur zum Skaten, sondern auch mit Rollschuhen und – für die jüngeren Besucher – per Laufrad genutzt werden können. „Und von den Älteren dann mit dem Rollator“, wurde in der Runde gescherzt, zu der sich Jutta Wagner, Viktoria Holstein und Birgit Peetz vom Sportverein mit der Beigeordneten Conny Petry gesellt hatten. Hinzu kamen Uwe Bruchhäuser, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau, und der SPD-Landtagsabgeordnete Manuel Liguori.
Simone Schneider begrüßte die Idee, dass die Jugend im Ort das Handy mal beiseitelegt und sich lieber zu Sport und Geselligkeit trifft. Die Idee für die Skateranlage wurde im Rahmen der Dorfmoderation entwickelt. „Es ist gut, wenn mehr für die Gesundheit und das Miteinander getan wird“, hob Schneider hervor. Michaela Lehmler wies darauf hin, dass der nahe Spielplatz von der Ortsgemeinde in Eigenleistung gebaut wurde. Dieser erfreue sich – nicht nur bei den Kindern aus Becheln – großer Beliebtheit. Manuel Liguori lobte die Aktivitäten der Ortsbürgermeisterin und des Gemeinderats für Becheln. „Hier ist viel für mehr Lebensqualität geleistet worden“, fügte er an.
„Die Rampe in Bad Ems ist immer gut belegt.“
Uwe Bruchhäuser, Bürgermeister der VG Bad Ems-Nassau
Uwe Bruchhäuser hob hervor, dass eine Menge Geld aus dem Regionalen Zukunftsprogramm an die Ortsgemeinden gegangen ist. Auch er lobte die geplante Skateranlage als einen richtigen Schritt. „Die Rampe in Bad Ems ist immer gut belegt“, kommentierte er. Der VG-Chef vermutete, dass es wohl nicht komplett gelingen dürfte, Jugendliche vom Smartphone abzubringen, aber die Skateranlage sei sicher ein guter Ansatz. Es dürfte sicher bis in das kommende Jahr dauern, bis die Anlage auf dem alten Sportplatz steht. Nach dem nun erfolgten ersten Schritt kann es dann zu den Ausschreibungen gehen.
Das Sportstättenförderprogramm ergänzt die Landesinitiative „Land in Bewegung“, mit dem kleinere Sportanlagen in den rheinland-pfälzischen Kommunen unterstützt werden. Außer Skateranlagen werden dadurch auch Fitnessparcours gefördert. Die Landesregierung kann bis zur Hälfte der zuwendungsfähigen Kosten stemmen, wenn diese zwischen 10.500 und 100.000 Euro liegen. In diesem Jahr hat das Ministerium 16,7 Millionen Euro für die Förderung kommunaler und vereinseigener Sportstätten zur Verfügung gestellt.