Tourismus Tasmin Fetz (19) aus Dörscheid ist die Nachfolgerin von Theresa Lambrich
Neue Loreley: Tasmin Fetz (19) rettet Menschen vorm Ertrinken [Fotos]

Wachwechsel auf dem Felsen: Tasmin Fetz ist die neue Loreley.

Mittelrhein. Das Hobby der neuen Loreley ist Rettungsschwimmen: Sie heißt Tasmin Fetz, ist 19 Jahre jung und lebt seit ihrer Kindheit in Dörscheid. Auf dem Loreley-Plateau hat Tasmin am Freitag die Nachfolge von Theresa Lambrich (22) aus Filsen angetreten, die die Region Welterbe Oberes Mittelrheintal drei Jahre lang repräsentiert hatte.

Wachwechsel auf dem Felsen: Tasmin Fetz ist die neue Loreley.

Doch bevor die Neue ansitzen konnte, galt es noch die Amtierende zu ehren und zu verabschieden: Uli Lenz, stellvertretender Vorsitzender der Loreley-Touristik und seit fast 40 Jahren „Vater der Loreleyen“ tat das auch mit der scheidenden Loreley Theresa.

Und es gab auch etwas Schönes zum Dank. VG-Bürgermeister und Vorsitzender der Loreley-Touristik, Werner Groß (li), überreicht das Werk „Grüne Loreley“ des regionalen Künstlers Michael Apitz als Abschiedsgeschenk an Theresa Lambrich.

Die scheidende Loreley Threresa Lambrich erzählt zum Abschied einige lustige Anekdoten aus ihrer belebten dreijährigen Amtszeit.

Und dann ist es soweit: Tasmin Fetz (19) kommt im Cabrio als neue Loreley auf das Felsplateau.

Aus dem Cabrio wird der neuen Loreley noch galant geholfen - und dann geht's an die Arbeit.

Tasmin Fetz stellt sich vor - und hat Spaß dabei.

Da geht er, der Kamm - von Theresa zu Tasmin.

Geschenke gab's auch: Theresa  überreichte der Nachfolgerin einen Terminkalender(!) und vom Bürgermeister gab's blumige Vorschusslorbeeren.

Loreley-Mama Waltraud Fetz grüßt für die Gemeinde Dörscheid, wo sie erste Beigeordnete ist.

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Gespannt wartete das Publikum vor dem Besucherzentrum, bis die neue Loreley im Luxus-Cabrio in ihrem grün schimmernden Kleid vorgefahren wurde, womit das wochenlang gehütete Geheimnis gelüftet war und Tasmin noch etwas nervös ihre Antrittsrede halten durfte. Im März dieses Jahres hat sie ihr Abitur am Wilhelm-Hofmann-Gymnasium in St. Goarshausen gemacht. Im September wird sie eine Ausbildung zur Chemielaborantin in der Chemischen Fabrik Budenheim bei Mainz beginnen. Voraussichtlich wird sie zur Arbeit pendeln: „Die Zeit nehme ich mir gern, weil es meiner Meinung nach zu Hause im Welterbetalg am schönsten ist.“ Ihr Hobby ist übrigens weit entfernt davon, Schiffer im Rhein zu versenken. Vielmehr übt sie das Rettungsschwimmen bei der DLRG.

Fetz? Dörscheid? Nein, Tasmin ist weder mit Weinbaupräsident Heinz-Uwe Fetz noch mit dessen Bruder Marcus Fetz verwandt. Aber tatsächlich brachte Letzterer sie auf die Idee, sich als Loreley zu bewerben. Denn im Landgasthaus Blücher, das Marcus Fetz betreibt, arbeitet sie nebenbei als Kellnerin. Wegen ihrer langen, blonden Haare gaben ihr Chef und Kollegen den Spitznamen Loreley. Damit weckten sie einen schon fast vergessenen Kindheitstraum. Schon im Kindesalter wurde sie im Familienkreis oft Loreley genannt, wenn sie nach dem Schwimmen ihre langen, hellen Haare kämmte. „Ich war immer stolz, wenn man mich so nannte, weil ich damit Attribute wie Schönheit, Anmut und Stolz verband.“

Also entschloss sich Tasmin, mal bei ihrer Freundin und Vorgängerin Theresa nachzuhören, wie das Amt so ist und wann sie denn (endlich) den Kamm abgibt. Ihre Bewerbung und ihre Vorstellung überzeugten schließlich die Jury der Loreley-Touristik im Frühjahr und Tasmin nahm das Amt gern an: „Durch das Arbeiten in der Gastronomie habe ich die Freude am Austausch sowohl mit Touristen als auch mit Leuten aus der Region für mich entdeckt.“ Bei allen Erlebnissen oder verrückten Geschichten seien sich letztlich alle darin einig, dass das Mittelrheintal mit seiner Kulturlandschaft, den Wanderwegen, den Burgen und der Artenvielfalt unbeschreiblich schön ist. „Ich war vor kurzem im Urlaub. So ein wenig Strand, das Meer, etwas Sonne tanken ... Aber für länger dort bleiben oder dort leben? Das käme für mich nicht infrage, da würde ich meine Heimat zu sehr vermissen. Schließlich haben wir den Vorteil, dort zu leben, wo andere Urlaub machen.“ Jetzt freut sich Tasmin darauf, die Region auf zahlreichen Festen und Veranstaltungen als Loreley aus einer ganz neuen Perspektive kennenzulernen.

Die scheidende Loreley Threresa Lambrich erzählt zum Abschied einige lustige Anekdoten aus ihrer belebten dreijährigen Amtszeit.

Von ihren Erlebnisse aus der Perspektive der Loreley hatte Theresa Lambrich in ihrer Abschiedsrede ausführlich berichtet, bevor sie den goldenen Kamm an ihre Nachfolgerin übergab. Unter dem Motto „Man soll gehen, wenn es am schönsten ist“ gab sie einige lustige Anekdoten aus ihrem Leben als Loreley zum Besten. Als sie etwa im persönlichen Terminchaos eine Schiffsfahrt mit Japanern von der Loreley nach Rüdesheim mit einem Klassikkonzert auf dem Schiff in umgekehrter Richtung von Rüdesheim nach St. Goarshausen verwechselte. Oder als sie in Fernost erfahren musste, dass Wein nicht immer Wein bedeutet. Denn, als sie auf der südkoreanischen Insel Jeju, der Partnerregion der VG Loreley, lauthals verkündete „I like wine“, erhielt sie stattdessen Weinbrand. Um die Gastgeber nicht zu verprellen, blieb da nur die Flucht nach vorne.

Beim Blick zurück ist Theresa Lambrich aber überzeugt, dass sie mit ihrem Amt und ihrer Aufgabe auch gewachsen ist. Und sie verspricht: „Auch wenn ich heute den Kamm weitergebe, so werde ich nie aufhören, mich für meine Heimat zu engagieren – schließlich gibt es bis zur Buga 2029 noch einiges zu tun!“

Aus dem Cabrio wird der neuen Loreley noch galant geholfen - und dann geht's an die Arbeit.

Werner Groß, der als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley auch Vorsitzender der Loreley-Touristik ist, dankte Theresa herzlich für ihr großartiges Engagement in den vergangenen Jahren. Er ist sich sicher, dass auch Tasmin das Welterbe würdig vertreten, und damit der Region auf dem Weg zu einer Buga 2029 oder 2031 ein junges und sympathisches Gesicht geben wird.
Von unserem Redakteur Andreas Jöckel

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