Zwischen den vielen Ständen von Handwerksbetrieben, aus dem Gesundheitswesen und klassischen Dienstleistern findet sich auch der von Sophia Seitz. Sie ist freie Rednerin und bietet ihre Dienste unter anderem zu Hochzeiten oder Trauerfeiern an. Mit ihrem Stand, der eher einem kleinen Wohnzimmer mit Couch, Teppich und gemütlicher Beleuchtung ähnelt, sticht sie aus der Menge der rund 50 Aussteller bei der Gewerbe- und Handwerkerausstellung (Geha) in Nastätten heraus. „Ich bin zum ersten Mal bei der Geha dabei und dachte mir, ich zeig mich einfach mal“, sagt Seitz. Sonst sei sie eher viel digital unterwegs, aber ihr sei es wichtig, mit den Leuten in der Region ins Gespräch zu kommen. Auch weil sie mit ihrem Ansatz, Trauerreden eher als Lebensreden zu interpretieren, besonders im ländlichen Raum auf viel Interesse stößt.

Gesprächspartner zu finden, war kein Problem, denn am Sonntag war viel los auf dem Gelände des Rewe-Parkplatzes, das jedes Jahr zur Geha für ein Wochenende umfunktioniert wird. Unter freiem Himmel und im Festzelt fanden sich neben den obligatorischen Buden mit Essen und Trinken und einem Kinderkarussell auch neun Aussteller-Unternehmen, die zum ersten Mal mit von der Partie waren. Das freut Verbandsgemeindebürgermeister Jens Güllering: „Dadurch allein zeigt sich doch schon die Attraktivität dieser Veranstaltung.“ Auch allgemein zieht Güllering ein positives Fazit der 28. Geha-Auflage: „Wir sind wirklich wieder superzufrieden, sowohl was die Beteiligung der Aussteller angeht als auch mit den vielen Besucherinnen und Besuchern.“
„Wie fast überall ist der Fachkräftemangel natürlich auch ein Thema in unserer Verbandsgemeinde.“
Jens Güllering, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nastätten
Viele Betriebe nutzten die Veranstaltung auch, um sich als attraktive Arbeitgeber den Fachkräften von morgen zu präsentieren, so der VG-Bürgermeister. „Wie fast überall ist der Fachkräftemangel natürlich auch ein Thema in unserer Verbandsgemeinde.“ Insofern sei es logisch und ratsam, wenn Unternehmen jede Möglichkeit ausschöpften, um Mitarbeitende zu akquirieren. „Wir haben als Region dabei den Vorteil, dass wir den Menschen ein wirklich attraktives Wohnumfeld bieten“, sagt Güllering selbstbewusst. Dass das auch so bleibt, sieht er als eine Herausforderung, an der man Tag für Tag arbeiten müsse.

Simon Schmitt vom Gewerbeverein Nastätten und Umgebung, der gemeinsam mit der Verbandsgemeinde die Ausstellung organisiert, beschreibt anschaulich, was einen bei einem Besuch auf der Geha erwartet: „Wer aktuell ein Haus gekauft hat, baut oder umbaut, findet hier wirklich für alles die richtigen Unternehmen und Ansprechpartner.“ Diese Behauptung besteht den Faktencheck: Vom Immobilienmakler, über Dachdecker, Elektriker, Dämmungsspezialisten und Gartenbauer bis hin zu Küchenbauern oder Bad-Ausstattern kann man sich bei der Geha über die neuesten Trends und Anforderungen informieren – oder gleich einen Vor-Ort-Termin im neuen Eigenheim vereinbaren. Zu den besonderen Hinguckern in diesem Jahr gehörte ein voll funktionsfähiges Luxusbad mit Erlebnisdusche und WC mit Duschfunktion im Wert von rund 30.000 Euro. Mehrere Tage Aufbauzeit waren nötig, um dieses besonders anschauliche Beispiel für ein neues Traumbad präsentieren zu können. Schmitt, der auch für das Nastätter Unternehmen Gebr. Heymann GmbH arbeitet, macht zudem auf eine Folie für Fensterglas aufmerksam, mit der sich Raumtemperaturen um fast 10 Grad senken lassen. Das sei vor allem für Gebäude mit Denkmalschutz hilfreich, in denen man nicht einfach neue Fenster einbauen könne.
Vernetzung der Betriebe schreitet voran
Die ausstellenden Unternehmen nutzen die Geha aber nicht nur, um technische Innovationen dieser Art zu präsentieren, sondern auch zur Vernetzung untereinander. Viele der Aussteller seien schon seit vielen Jahren dabei und haben sich über die Zeit immer besser kennengelernt. Das fördere den unternehmerischen Zusammenhalt in der Region, so Schmitt.
Wer die Geha 2025 verpasst hat, kann mit einem Kalendereintrag für 2026 vorbeugen: Der Termin fürs nächste Jahr ist mit dem 28. bis 29. März bereits fixiert.