Die Freiherr-vom-Stein-Stadt an der Lahn ist nicht allein – Nassaus gibt es in aller Welt, so auch auf den Bahamas. Mit dem dortigen Nassau soll eine Städtepartnerschaft abgeschlossen werden, was nun Thema im Stadtrat war. Schon vor Monaten wurde über eine engere Verbindung mit den Bahamas gesprochen, damals gab es allerdings Bedenken, ob nicht bestimmte Formulierungen etwas zu weit gefasst sein könnten.
Stadtbürgermeister Manuel Liguori (SPD) berichtete jetzt im Stadtrat, dass Vorschläge für ein verändertes Abkommen auf offene Ohren gestoßen sind, sodass nun ein veränderter Text vorliegt, dem beide Seiten zustimmen können. Unter anderem wurde ein Passus eingefügt, dass die Partnerschaft gegebenenfalls von jeder Seite aus auch wieder beendet werden kann. „Zwischenzeitlich hatte ein Arbeitskreis getagt und den Text geändert“, erklärte Manuel Liguori. Jetzt wurde der Partnerschaft einstimmig grünes Licht gegeben. Damit verbunden ist eine Einladung auf die Bahamas vom 28. März bis zum 4. April des nächsten Jahres, an die sich ein Urlaub für die Gäste von der Lahn anschließen kann – alles auf eigene Kosten. „Ich kann jetzt noch keinen Preis für die Reise benennen, aber ich hoffe, dass viele von euch mitkommen werden“, hoffte der Stadtbürgermeister. Bei der nächsten Bahamas-Night soll außerdem für die neue Partnerschaft geworben werden.
„Über die Jahre kam es zu zahlreichen Begegnungen und es sind Freundschaften entstanden.“
Stadtbürgermeister Manuel Liguori zur Partnerschaft mit Pont-Château
Von der neuen zu einer lange bestehenden Freundschaft: Die Städtepartnerschaft mit Pont-Château in Frankreich besteht seit 50 Jahren. Dazu soll es eine große Feier in Nassau zu Pfingsten geben. Am Samstag, 7. Juni, ist ein großes Fest geplant, das um 17.30 Uhr auf dem Marktplatz beginnt. Neben Musik und Tanz wird Katarina Barley, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, als Ehrengast erwartet. Pfingstmontag wird es einen zweisprachigen Gottesdienst geben. „Über die Jahre kam es zu zahlreichen Begegnungen und es sind Freundschaften entstanden“, hob Manuel Liguori hervor.
Beiden Städten liegt eine Urkunde zur Erneuerung der Partnerschaft vor. Darin heißt es: „Die Aussöhnung unserer beiden Völker ist durch den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag von 1963 und die seit 28. Mai 1975 erfolgreich gelebte Partnerschaft unserer beider Städte als historisch zu betrachten.“ Die Freundschaft soll mit dem neuen Dokument bekräftigt werden. „Wir wollen durch eine kontinuierliche Partnerschaftsarbeit erreichen, dass die Bürgerinnen und Bürger die kulturellen, sportlichen und individuellen Kontakte weiter vertiefen.“ Damit soll das Verständnis für die Werte, Rechte und Freiheiten der Europäischen Union vertieft werden. Die Vereinbarung wurde einstimmig begrüßt.
Mehrwert für die Stadt wird erwartet
Im Stadtrat ging es auch um den Lahntalhof. Dabei geht es um den Bau einer Wohnanlage für Senioren, der auf dem Gelände der früheren Gärtnerei Hermes entstehen soll. In einer vorherigen Sitzung hatte der frühere Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nassau, Udo Rau, als Bauherr über das Vorhaben berichtet. Nun erklärte der Beigeordnete Lothar Hofmann (SPD), dass es einige Veränderungen in der Planung gab. Der vorgesehene Neubau soll weiter von der Straße „Zum Woog“ abrücken als zunächst eingeplant. Für die benachbarten Tennisplätze soll ein Bestandsschutz garantiert werden. Der Änderung des Bebauungsplans wurde die Zustimmung erteilt. „Das war ein langer Prozess“, erklärte dazu Manuel Liguori. „Dort kann nun etwas Neues entstehen, das hat einen Mehrwert für die Stadt Nassau“, beurteilte er die Pläne für das seniorengerechte Wohnen. Genannt wurde in der Beschlussvorlage auch die Option zum Bau eines Hotels, das Seniorenwohnen erscheint aber realistischer in der Umsetzung.