Brass Ensemble gastiert unter Leitung von Prof. Thomas Clamor in Nassau - Kooperation mit Leifheit-Campus und Lahnsin(n)fonie
Nassau freut sich auf ganz besonderes Konzert: Musik gibt jungen Venezuelern eine Zukunft
Das Venezuelan Brass Ensemble unter der Leitung von Prof. Thomas Clamor ist mit rund 30 Blechbläsern und Schlagwerkern im deutschsprachigen Raum auf Tournee und macht in Nassau Station. Foto: Carlos Vargas Ovalles

Nassau. „We got Rhythm!” lautet der Titel der Konzerttournee des venezolanischen Spitzenensembles „Venezuelan Brass Ensemble“, das auf Einladung des Lahnfestivals „Gegen den Strom“ Festivals am Dienstag, 27. September, 19 Uhr, ein Konzert in der Stadthalle Nassau geben wird. Hervorgegangen ist das Ensemble aus einem 1975 gegründeten Jugendorchester, mit dem der Ökonom, Politiker, Pädagoge und Komponist José Antonio Abreu in Caracas die Vision verfolgte, Kindern aus den Elendsquartieren Venezuelas eine Chance auf Leben und Bildung zu bieten.

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Das Venezuelan Brass Ensemble unter der Leitung von Prof. Thomas Clamor ist mit rund 30 Blechbläsern und Schlagwerkern im deutschsprachigen Raum auf Tournee und macht in Nassau Station. Foto: Carlos Vargas Ovalles

Aus der Keimzelle, dem „Simón Bolívar Youth Orchestras“, ist im Laufe der Zeit „El Sistema“ geworden – ein bis heute nahezu einmaliges Projekt, in dessen Rahmen ein landesweites Netz aus Musikschulen aufgebaut wurde, an denen etwa eine Million Kinder unterrichtet werden. Diese musizieren in Hunderten Jugendorchestern und Ensembles. Alle Musikerinnen und Musiker des Venezuelan Brass Ensemble sind mit diesem Projekt aufgewachsen und heute als professionelle und weltweit tätige Spitzenmusiker aktiv. Alle unterrichten neben ihrer Konzerttätigkeit nun aber auch selbst den musikalischen Nachwuchs in Venezuela.

Der Leiter und Gründer des Ensembles, Prof. Thomas Clamor, kam mit den jungen Musikern aus Südamerika in Kontakt, als er noch Trompeter der Berliner Philharmoniker war und in Venezuela als Dozent unterrichtete. Es war für ihn eine Begegnung, die seinem Leben als Musiker eine entscheidende Wende gab, wie Zuzana Pesselová deutlich macht, die die Konzertreise in acht Städten im deutschsprachigen Europa organisiert. Aus der regelmäßigen Arbeit mit den Blechbläsern des Simón Bolívar Youth Orchestras entstand demnach die Idee des „Venezuelan Brass Ensembles“, das Clamor 2004 gründete: Von den vielen Aktivitäten im Laufe seines Musikerlebens liege ihm das Venezuelan Brass Ensemble ganz besonders am Herzen. „Es grenzt an ein Wunder, wie sich diese jungen Menschen, die meist aus ärmsten Verhältnissen stammen, zu international gefeierten Profimusikern entwickeln konnten“, so Clamor.

Beim Aufenthalt des Ensembles in Nassau werden Schüler des Privatgymnasiums Leifheit-Campus die Gelegenheit haben, die Ausnahmemusiker kennenzulernen. Ein Schulkonzert am Vormittag wird von Schülern des Spanisch-Leistungskurses in der Muttersprache der südamerikanischen Gäste moderiert. Auch bei den weiteren Begegnungen auf dem Schulgelände im Laufe des Nachmittags ist ein Austausch auf Spanisch gefragt. „Wir freuen uns sehr auf diesen Tag und insbesondere auf das Konzert“, berichtet Martin Ufer, Leiter des Leifheit-Campus. „Sowohl die Fachschaft Spanisch als auch die Jugendlichen unserer Schule sind hoch motiviert und bereiten diesen Tag mit großer Freude und Engagement vor.“

Die Geschäftsführerin des Lahnfestivals, Madeleine Niesche, stimmt mit ein: „Die Begeisterung, mit der die jungen Menschen dieses Projekt angehen, ist ansteckend“, wird sie in einer Pressemitteilung zitiert. „Ich wünsche mir, dass das Abendkonzert für das Publikum aus nah und fern zu einem ebenso unvergesslichen Fest wird.“

Das Ensemble gastierte seit seiner Gründung in den großen Konzertsälen der Welt, zum Beispiel im Rahmen der Londoner „Proms“ in der Royal Albert Hall, der Carnegie Hall in New York oder dem Konzerthaus Berlin, und verbindet überschäumende Jugend und südamerikanisches Temperament mit der Erfahrung, die in nunmehr 18 Jahren gesammelt wurde.

Möglich wird das Projekt durch die Unterstützung der G. und I. Leifheit Stiftung, der Naspa-Stiftung, der Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz und der Stadt Nassau. Das Projekt findet in Kooperation mit dem Leifheit-Campus, dem Landhotel Treis in Weinähr sowie der Lahn Sin(n)fonie statt. Für das leibliche Wohl sorgt der Abiturjahrgang des Leifheit-Campus.

Karten sind zum Preis von 20 Euro im Vorverkauf bei der Tourist-Information in Nassau, der Tourist-Information Bad Ems sowie im Internet unter der Adresse www.ticket-regional.de erhältlich. Dem Geist des venezolanischen Projektgründers Abreu folgend, haben Kinder und Jugendliche freien Eintritt zum Konzert. Lediglich für die Platzkarte benötigen sie einen symbolischen Euro.

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