Vorsitzende der Gesellschaft für Gesundheitsberatung starb am Samstag im Kreise ihrer Familie und Freunde
Nachruf: Die Erinnerung an Ilse Gutjahr-Jung bleibt
Ilse Gutjahr-Jung ist im Alter von 80 Jahren am Samstag verstorben. Für ihr Lebenswerk, die Gesellschaft für Gesundheitsberatung, wird sie auch weiterhin Herz und Motor sein. Foto: GGB/Röder/Moldenauer
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Was bleibt, ist die Erinnerung an ihre vielen liebevollen Umarmungen, die sie verschenkte, an ihr strahlendes Lächeln und ihre Herzlichkeit, an ihren unerschüttlerlichen Enthusiasmus und ihren Kampf für ihr Ziel, das Lebenswerk ihres großen Vorbildes und Freundes Dr. Max Otto Bruker fortzusetzen.

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Ilse Gutjahr-Jung, langjährige Vorsitzende der Gesellschaft für Gesundheitsberatung (GGB), die erst im Oktober des vorigen Jahres ihren 80. Geburtstag feierte, ist gegangen. Sie starb am Samstag, 24. April, im Kreise ihrer Familie und Freunde im Dr.-Max-Otto-Bruker-Haus, ihrem Zuhause.

Mit dieser traurigen Nachricht wendet sich die GGB an alle, die Ilse Gutjahr-Jung schätzten und liebten. Durch einen schweren Sturz wenige Tage zuvor hatte sie eine Hirnblutung erlitten. „Nach einer entsprechenden Diagnostik war schnell klar geworden, dass damit die Vorbereitungen auf ihre letzte große Reise unwiederbringlich getroffen waren“, teilt die GGB mit.

Trotz aller Pandemiemaßnahmen und mit der Hilfe von Freunden gelang es, sie in kürzester Zeit aus dem Krankenhaus in ihre Heimat, das Dr.-Max-Otto-Bruker-Haus, zu holen. „Wir konnten ihr dadurch einen würdevollen Abschied an dem Ort schenken, den sie gemeinsam mit Dr. Bruker errichtete, in den sie jahrzehntelang all ihre Lebenskraft investierte und an dem es ihr Wunsch war, auch die letzten Stunden ihres bewegten Lebens zu verbringen.“

Ilse Gutjahr-Jung, die kleine, zierliche Frau mit dem großen Herzen, hat jeden Menschen mit offenen Armen empfangen. Die Menschen und deren Gesundheit lagen ihr am Herzen, ihr ganzes Leben hat sie einer ganzheitlichen und menschlichen Medizin gewidmet: Seit Jahrzehnten führte sie die Ideen und die Philosophie des Arztes Dr. Max-Otto Bruker fort, der nicht nur der Arzt war, der ihr Leben rettete, sondern auch Freund und Vorbild. Sie war und wird es weiter sein: Herz und Motor der GGB.

Im Bruker-Haus steht seit Jahren ein kleiner Holzblock mit einem Bild von Dr. Bruker und Ilse Gutjahr-Jung, auf dem ein Satz von Bertold Brecht zu lesen ist. Es heißt: „Die Schwachen kämpfen nicht. Die Stärkeren kämpfen vielleicht eine Stunde lang. Die noch stärker sind, kämpfen viele Jahre. Aber die Stärksten kämpfen ihr Leben lang. Diese sind unentbehrlich.“

Letzteres hat Ilse Gutjahr-Jung getan. Bis zum Schluss setzte sie sich unermüdlich für eine ehrliche Aufklärung in Gesundheitsfragen ein, schmiedete mit ihrem Team Pläne für die Zukunft der GGB und lektorierte selbst in den allerletzten Tagen noch Bücher für den EMU-Verlag. „Es ist nicht auszumalen, wie unser aller Leben heute aussehen würde, hätten sich in ihrem zarten Körper nicht diese unbändige Kraft und dieser leuchtende Kampfgeist gefunden – gepaart mit einem Herzen genau am richtigen Fleck“, sagt das Team aus dem Bruker-Haus in der Mitteilung an die Freunde und Mitglieder.

Durch die Errichtung des Bruker-Hauses, den Bau von 17 biologischen Gästeappartements, der Anlage des inzwischen als Weltkulturerbe anerkannten Bruker-Gartens mit seiner Pracht an Heilkräutern, ihre zahlreichen Bücher und ihren lebenslangen Einsatz für die Verbreitung von Dr. Brukers Lehre hat sie unzählige Menschen berührt und sie zu einer gesunden Lebensweise inspiriert und angeleitet.

Die Begegnungen mit Ilse Gutjahr-Jung im vergangenen Jahr waren sehr selten oder gar nicht möglich. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden die Frühjahrs- und Herbsttagungen der GGB online statt, ohne die herzliche Freude, mit der die Vorsitzende die Stadthalle erfüllte, wenn sie die Besucher begrüßte. Auch im Dr.-Max-Otto-Bruker-Haus war vieles anders in dieser seltsamen Zeit, die das menschliche Miteinander so sehr ausbremst. Eine festliche Abschiedsfeier wird es erst geben, wenn dies wieder möglich ist, teilt die GGB mit.

Ilse Gutjahr-Jung wird fehlen. Nicht nur ihrer Familie, ihren Freunden, ihren vielen Tausend Anhängern der GGB, sondern auch in Lahnstein, wo sie so viele Jahre lang lebte und wirkte.

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