Von den Ergebnissen der Sitzung, zu der neben dem Schulelternbeirat und der Schülervertretung auch Landrat Frank Puchtler, Marcel Driesch (Abteilungsleiter Zentrales Gebäudemanagement der Kreisverwaltung Bad Ems) und Andrea Becker von der Schulaufsicht eingeladen waren, berichtet Schulleiterin Janina Wolf in einer Pressemeldung.
Janina Wolf hat bei der Dienstbesprechung zunächst das Kollegium über das gefährdete Sicherheitsniveau des Gebäudes aufgeklärt, welches aber nicht einsturzgefährdet sei. Marcel Driesch ergänzte viele bautechnische Hintergründe und beantwortete gemeinsam mit Landrat Puchtler zahlreiche Fragen der Eltern, Schüler und Lehrkräfte.
„Der Fehler ist schon beim Bau des Gebäudes entstanden, konnte aber durch die geschlossene Decke nicht früher erkannt werden“, so Driesch zu der unerwarteten Sperrung des betroffenen Gebäudeteils. „Bevor weitere Schritte eingeleitet werden, wird das gesamte Gebäude intensiv geprüft“, erklärte Landrat Puchtler.
Wie Janina Wolf weiter mitteilt, wurde in der Versammlung deutlich, dass die Schulleitung, der Schulträger und auch die Schulaufsicht sehr eng zusammenarbeiten und alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, um den regulären Unterrichtsbetrieb möglichst wenig einschränken zu müssen.
Schock in St. Goarshausen: Weil die Statik der Decken im Altbau des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums nicht den aktuellen baurechtlichen Vorgaben entspricht, wurde der Gebäudeteil am Mittwoch für den Schulbetrieb gesperrt.Mängel in der Statik: Altbau des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums gesperrt
„Für die ersten Tage lässt es sich aber leider nicht vermeiden, dass einige Jahrgangsstufen keinen vollumfänglichen Präsenzunterricht erhalten. Davon betroffen sind derzeit die Stufen zehn, elf und zwölf“, so die Schulleiterin.
Die Auswahl gerade dieser Jahrgänge begründet die Schulleitung damit, dass die älteren Schüler selbstständiger arbeiten könnten und zu Hause nicht betreut werden müssten. Die zehnten Klassen befinden sich derzeit in einem Wechselmodell, für die Jahrgangsstufen elf und zwölf finde an bis zu drei Nachmittagen pro Woche Unterricht in der Schule statt, heißt es von Seiten des Gymnasiums. Mit Blick auf die im Januar anstehenden Abiturprüfungen erhält die Jahrgangsstufe 13 regulären Präsenzunterricht.
Wie lange es dauern wird, bis die Schule wieder genügend eigene Räume zur Verfügung hat, sei abhängig von den Ergebnissen der Gebäudeprüfung, teilt Janina Wolf mit. Der Schulträger kümmere sich aktuell darum, dass in der Nähe der Schule alternative Klassenräume in Modulbauweise errichtet werden.
Erst Corona und nun das: Aufgrund statischer Mängel im Altbau des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums (WHG) wurde der Gebäudeteil ab sofort für den Schulbetrieb gesperrt. Am Montag sind die Herbstferien zu Ende, die Schule beginnt wieder.Nach Schäden am Gebäude des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums: Montag Schulstart mit Fernunterricht
Vermutlich würden vier dieser Klassenräume bereits im November aufgestellt, acht weitere sollen dann im Januar folgen. Bis dahin will das Gymnasium auf freie Räumlichkeiten der Stadtverwaltung, der ansässigen Feuerwehr und aus dem Gastgewerbe ausweichen, die von den jeweiligen Betreibern zur Verfügung gestellt werden. „Wir haben uns diese Räume bereits angesehen. Etwa fünf Räume können wir kurzfristig für den Unterricht nutzen“, zeigt sich Schulleiterin Wolf dankbar.
Außerdem habe Andrea Becker von der Schulaufsicht in Erfahrung bringen können, dass auch die Loreleyschule in St. Goarshausen dem Gymnasium sechs Räume zur Verfügung stellen möchte. Auch hier habe bereits eine erste Absprache zwischen den Schulen und eine Besichtigung der Räume stattgefunden.
Der Sportunterricht, der bisher in der Aula des Gymnasiums stattfand, kann in der Mehrzweckhalle in Bornich oder teilweise ebenfalls an der Loreleyschule durchgeführt werden. Einen entsprechenden Bustransfer nach Bornich hat der Schulträger bereits organisiert.
„Durch die zahlreichen Unterstützungsangebote könnten wir bereits im November für alle Jahrgangsstufen eine Rückkehr in den vollen Präsenzunterricht ermöglichen“, freut sich Janina Wolf. Dies erfordere aber noch einiges an Organisation. Durch die auseinanderliegenden Standorte des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums und der Loreleyschule müsse zum Beispiel ein ganz neuer Stundenplan erarbeitet werden, der es den Lehrkräften ermöglicht, zwischen den Schulen zu pendeln.