Was darauf folgte, ist eine Trotzreaktion, den am und im Dorfgemeinschaftshaus geplanten Basar in abgeänderter Form doch zu organisieren und stattfinden zu lassen. Mit dem SSV Berndroth als Veranstalter schlossen sich die anderen Ortsvereine – Männergesangverein, FC Linde, die Feuerwehr und die Ortsgemeinde – dem Organisationsteam an. Alle zusammen sorgten auf dem Vorplatz des Vereinsheims am Sportplatz für vorweihnachtliche Atmosphäre.
„Es war unglaublich. So viele Menschen kamen zusammen. Auch aus den umliegenden Orten. Ich werte dies als Zeichen der Solidarität, dass ein Ruck durch das Dorf geht, ein neuer Zusammenhalt entsteht, um diese schwierige Situation gemeinsam durchzustehen. Alle Vereine und Helfer unterstützten sich gegenseitig“, freute sich Ortsbürgermeister Rainer Mohr über die große Resonanz, die Hilfsbereitschaft und den reißenden Absatz an den Verkaufsständen.
Dort wurden feine Handarbeiten, liebevoll gestaltete Dekoration, Adventskränze und Adventsgestecke sowie leckeres Essen, warme und kalte Getränke angeboten. „Wir mussten sogar noch Glühwein nachholen“, berichtete Mohr von guten Verkaufserlösen.
Angespannte Lage in Berndroth
Nach dem Brand waren die Bürger zunächst geschockt. Wie es ohne Dorfgemeinschaftshaus weitergeht, blieb offen. Es war der zentrale Ort in Berndroth. Der Ort, an dem die Menschen zusammenkamen, zusammen feierten, zusammen die Übungsstunden der Vereine absolvierten. Und dieser Ort war plötzlich von einem auf den anderen Tag verschwunden.
Der SSV Berndroth hatte in den vergangenen Jahren die Erlöse aus seinen Veranstaltungen für verschiedene Projekte gespendet. Unter anderem wurden Familien, die durch Krankheit oder Brandschäden betroffen waren, Kinderstationen verschiedener Einrichtungen, Sozialstationen, Kindergärten, Schulen, Vereine, die sich für die Integration behinderter Kinder einsetzen, aber auch die eigene Gemeinde beim Bau des Spielplatzes unterstützt.
Ein Großbrand hat am Donnerstagabend das Feuerwehrgerätehaus und das Dorfgemeinschaftshaus in Berndroth, der Gemeinde in der Verbandsgemeinde Aar-Einrich, weitgehend zerstört. Eine Person erlitt eine Rauchgasvergiftung.Großeinsatz im Einrich: Bei der Feuerwehr Berndroth brennt es lichterloh
Der Schock und das Entsetzen über den verheerenden Brand im Dorfgemeinschaftshaus mit Feuerwehrgerätehaus in Berndroth sitzen tief. „Das Feuer und das Ausmaß hat uns alle zutiefst betroffen“, richtet sich Ortsbürgermeister Rainer Mohr an seine Mitbürger.Nach dem Brand in Berndroth: Der Schock sitzt tief, doch das Vereinsleben läuft wieder an
Die Brandermittler der Kriminalinspektion Montabaur gehen bei dem Feuer in Berndroth von Brandstiftung aus. Das Feuer hatte am Donnerstag, 19. Oktober, das Dorfgemeinschaftshaus der Einrichgemeinde weitgehend zerstört.Feuer in Berndroth: Kripo geht von Brandstiftung aus
„Bei dem Großbrand im Gemeindehaus sind alle unsere Turn- und Spielgeräte, alle Übungsmaterialien, die Musikanlage, diverse Vereinsgegenstände verbrannt oder unbrauchbar geworden“, so die Organisatoren aus dem SSV im Vorfeld des Weinnachtsbasars. Daher hatte sich der SSV entschlossen, in diesem Jahr den Erlös aus dem Weihnachtsbasar für eigene Neuanschaffungen zu verwenden, damit die Übungsstunden für Kleinkinder, Kinder und Jugendliche, aber auch die Frauen- und Yogastunden wieder stattfinden können. Zwischenzeitlich haben Nachbargemeinden dem SSV und anderen Ortsvereinen Unterstützung zukommen lassen, indem sie Räumlichkeiten für die Übungsstunden zur Verfügung stellen.
Trotz des neu entstandenen Zusammenhalts herrscht in Berndroth eine angespannte Lage. „Es gibt mehr Achtsamkeit. Die Einwohner passen gegenseitig auf sich auf. Die Vorkommnisse aus den vergangenen Monaten wirken nach. Bleibt zu hoffen, dass dieser Spuk in Kürze ein Ende findet“, so Rainer Mohr.