Mehrgenerationengarten
Nach drei Jahren: Grünes Kleinod in Diez fertig
Marco Rosso (3. von rechts), Erster Stadtrat von Diez, mit dem Vorsitzenden des Vereins Blühende Lebensräume Diez, Ernfried Groh (2. von rechts), Dominik Hölzer (4. von rechts), Abteilungsleiter des Generationengartens, den ehrenamtlichen Helfern und Sponsoren
Mariam Nasiripour

Der Mehrgenerationengarten im Wohngebiet Schläfer ist fertig: Nach Jahren ehrenamtlicher Engagements, unter anderem mit dem Sophie-Hedwig-Gymnasium und der nahen Kita, konnte der Verein „Blühende Lebensräume Diez“ das grüne Kleinod nun eröffnen.

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Der Mehrgenerationengarten im Wohngebiet Schläfer an der Lübener Straße in Diez ist endlich fertiggestellt und kann genutzt werden. Es war ein langer Weg bis zur Realisierung des Projekts auf dem ehemaligen Spielplatz. Am vergangenen Samstag wurde der Mehrgenerationengarten offiziell eingeweiht. „Es ist ein prägendes Ereignis“, sagte Ernfried Groh, Vorsitzender des Vereins „Blühende Lebensräume Diez“ in seiner Begrüßung. „Es stehen drei Jahre Arbeit dahinter.“ 2022 habe der Verein die Genehmigung von der Stadt erhalten. Anschließend wurde die Satzung des Vereins geändert und eine eigene Abteilung Generationengarten gegründet.

Dominik Hölzer, der neue Abteilungsleiter, ließ noch einmal die Ereignisse der vergangenen Jahre Revue passieren und hob die Bedeutung des Mehrgenerationengartens hervor. Er sei ein Alleinstellungsmerkmal in der Region. Der Bau der Wohngebäude durch die Baugenossenschaft Diez hätte nicht nur den Verlust der Grundstücksfläche bedeutet, sondern auch die Fällung der drei sehr alten Linden, schilderte Hölzer. Außerdem hätte die Verbreiterung des Fußwegs zu weiteren Platzproblemen im Wohngebiet geführt. Hinzu kämen hohe Kosten durch die Beseitigung des Strommasts auf dem Grundstück. Überdies liegt das Gelände in einem Quellgebiet, so Hölzer. Deswegen sammelte die „Aufstehen-Ortsgruppe Diez-Limburg“ viele Unterschriften gegen das Bauprojekt.

Antrag 2020 eingereicht

Im Januar 2020 reichte die Gruppe bei der Stadt Diez einen Antrag ein, den ehemaligen Spielplatz in einen Mehrgenerationengarten umzuwandeln. „Ziel war es, in Wohnnähe einen sicheren, verkehrsfreien Begegnungs- und Spielort für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aller Altersgruppen zu schaffen“, betonte Hölzer. Der nächste Spielplatz befinde sich auf dem Wirt und damit einen Kilometer vom Wohngebiet Schläfer entfernt. Im Dezember 2020 stellte die „Aufstehen-Ortsgruppe Diez-Limburg“ das Projekt im Diezer Stadtrat vor. „Der Antrag wurde schließlich einstimmig angenommen“, erzählte Hölzer. Das sei nur möglich gewesen, weil sich der Verein „Blühende Lebensräume Diez“ bereit erklärt habe, sich an dem Projekt zu beteiligen und hierfür eine eigene Abteilung zu gründen.

„Es ist ein prägendes Ereignis. Es stehen drei Jahre Arbeit dahinter.“
Ernfried Groh, Vorsitzender des Vereins „Blühende Lebensräume Diez“ blickt bei seiner Begrüßung noch einmal auf die Entstehungsgeschichte zurück.

Mit der Realisierung des Mehrgenerationengartens konnte nicht nur der wertvolle Baumbestand gerettet werden, sondern mit Blühsträuchern, einem Hochbeet, einem Insektenhotel, Vogelnistkästen und einer Reptilienburg viel für die Artenvielfalt und die Biodiversität geleistet werden. Als Naschstauden wurden Himbeeren sowie schwarze und weiße Johannisbeeren gepflanzt. Entstanden sei eine naturnahe Spiel- und Gartenfläche für alle Generationen. Zudem nutze das Sophie-Hedwig-Gymnasium den Platz als außerschulischen Lernort. Die Schülerinnen und Schüler hätten das Hochbeet und den Naschgarten angelegt. Die Kinder des nahen Kindergartens hätten die beiden Mülleimer auf dem Grundstück bunt bemalt und das Insektenhotel sei kostengünstig von der JVA Diez angefertigt worden. Dominik Hölzer bedankte sich bei den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern und den großzügigen Sponsoren, ohne die die Umsetzung des Projekts nicht möglich gewesen wäre.

Land steuerte 15.000 Euro Fördermittel bei

Als ein Kleinod und eine grüne Lunge bezeichnete der Erste Stadtrat von Diez, Marco Rosso, den Mehrgenerationengarten. Er vertrat Stadtbürgermeisterin Annette Wick. Er freute sich über das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger von Diez. „Ich hoffe, dass es dabei bleibt“, betonte er. Ihm erwiderte Groh, dass das Engagement nicht nachlassen werde. Der Erste Stadtrat drückte seine Hoffnung aus, dass die Fläche von Randalen verschont bleibe. Er wünschte allen Beteiligten gutes Gelingen und eine gute Zeit.

Finanziert wurde das Projekt mit Fördergeldern des Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz in Höhe von 15.000 Euro. Hinzu kamen Eigenleistungen und Spenden in Höhe von 19.000 Euro. Eine große Hilfe sei auch der Landschaftsarchitekt Oliver Kunz gewesen, der den Garten geplant, mitangepackt und die Fördergelder beantragt habe.

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