Umfrage: Leistungen der Ministerpräsidentin werden honoriert - Alexander Schweitzer als Nachfolger begrüßt
Nach angekündigtem Rücktritt: Genossen im Rhein-Lahn-Kreis danken Malu Dreyer
Malu Dreyer trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Bad Ems ein
Malu Dreyer beim Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Ems mit VG-Chef Uwe Bruchhäuser (links) und Stadtbürgermeister Oliver Krügel. Foto: Fabian Herbst
Fabian Herbst

Rhein-Lahn/Mainz. Der angekündigte Rücktritt von Ministerpräsidentin Mali Dreyer (SPD) bewegt auch die Sozialdemokraten im Rhein-Lahn-Kreis. Der Tenor unserer Umfrage: Respekt vor den Leistungen Dreyers, Rückzug zum richtigen Zeitpunkt, und mit dem jetzigen Sozialminister Alexander Schweitzer ist der richtige Nachfolger gefunden. Und auch Roger Lewentz wird sein Amt als Landesvorsitzender der SPD in Rheinland-Pfalz aufgeben, so Meldungen. Der frühere Minister Lewentz wohnt in Kamp-Bornhofen.

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„Mit Bedauern hat mich die Nachricht vom Rücktritt unserer Landesmutter Malu Dreyer erreicht“, sagt Landrat Jörg Denninghoff, der früher auch Landtagsabgeordneter war. „Doch blicke ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge in Richtung Zukunft. Malu Dreyer ist ein ganz besonderer Mensch, ihre Empathie ist einzigartig, und ihre gelassene, ruhige und charmante Art wird uns allen sehr fehlen. Ihr wünsche ich alles Gute für ihre Zukunft und freue mich, mit ihr gemeinsam so viele konstruktive Jahre zusammengearbeitet zu haben. Dafür bin ich sehr dankbar. Ihren Nachfolger Alexander Schweitzer kenne und schätze ich sehr und schaue positiv auf die nächsten Wochen und Monate und die damit verbundene Zusammenarbeit. Ich bin sicher, dass er ein guter Landesvater sein wird.“

„Malu Dreyer ist ein ganz besonderer Mensch, ihre Empathie ist einzigartig, und ihre gelassene, ruhige und charmante Art wird uns allen sehr fehlen.“

Landrat Jörg Denninghoff (SPD) zum angekündigten Rücktritt von Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Der stellvertretende Vorsitzende der SPD im Rhein-Lahn-Kreis und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley, Mike Weiland, hat „großen Respekt vor der Entscheidung Malu Dreyers und dem, was sie in ihrer gesamten Amtszeit fürs Land geleistet hat“. Er ist der Ansicht, dass der Rücktritt mit Blick auf die nächste Landtagswahl zum richtigen Zeitpunkt geschieht und auch die Personalie Schweitzer gelungen sei.

Carsten Göller, Chef der SPD-Fraktion im Kreistag Rhein-Lahn, sagt: „Der Zeitpunkt überrascht mich, ich freue mich aber, dass es Alexander Schweitzer wird. Ich kenne ihn lange, er ist offen, zugänglich, mit ihm verbinde ich all das, was das Bundesland ausmacht. Ich glaube, er wird dem Land guttun.“ Malu Dreyer habe einen klasse Job gemacht. „Ich finde es großartig“, so Göller, „dass sie diese Entscheidung selbst in den Händen behält.“

Bettina Schneider, Vorsitzende des SPD-Gemeindeverbandes Diez, erklärt: „Ich habe das irgendwo erwartet, zwei Jahre vor der Landtagswahl.“ Der Rücktritt sei aus gesundheitlichen Gründen, aber auch strategisch nachvollziehbar. „Denn es ist immer besser, einen Wahlkampf aus einem Amt heraus zu bestreiten. Aber schade, dass es keine Kandidatin wird. Malu Dreyer war jedenfalls eine tolle Ministerpräsidentin.“

Eng verbunden mit dem Rhein-Lahn-Kreis ist der frühere rheinland-pfälzische Ministerpräsident, SPD-Vorsitzende und Verteidigungsminister Rudolf Scharping. Auf Anfrage unserer Zeitung lobt er die „klare Entscheidung“ und fügt an: „Nicht zu vergessen die Leistung von Roger Lewentz.“

Auch die SPD Lahnstein ist überrascht vom Zeitpunkt der Übergabe des Amtes der Ministerpräsidentin. Dazu Co-Vorsitzender Jochen Sachsenhauser: „Mit Alexander Schweizer übernimmt ein erfahrener Politiker das wichtige Amt. Wir sind überzeugt, dass er die erfolgreiche Politik seiner Vorgängerin fortsetzen kann und gemeinsam mit einem erfahrenen Kabinett die richtigen Entscheidungen treffen wird. Unser Dank gilt Malu Dreyer für ihren langjährigen erfolgreichen Einsatz als Ministerin und Ministerpräsidentin.“

„Ich bin sehr überrascht von dem Rücktritt von Malu Dreyer“, erklärt Uwe Bruchhäuser, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau. Im vergangenen Jahr habe es einen engen Kontakt mit der Ministerpräsidentin rund um die Organisation des Rheinland-Pfalz-Tags in Bad Ems gegeben. „Es ist für mich bewundernswert, wie sie trotz ihres Handicaps ihre Arbeit geschafft hat“, hebt Uwe Bruchhäuser hervor. „Malu Dreyer war ein Zugpferd für die SPD. Sie hat über die Parteigrenzen hinaus viel Respekt und Anerkennung erhalten“, fügt er an. Den möglichen Nachfolger, Sozialminister Alexander Schweitzer, hat Bruchhäuser zuletzt beim Neujahrsempfang der Bad Emser SPD getroffen. „Ein souveräner Mann“, lautet seine Einschätzung zum Minister.

„Ich bewerte Malu Dreyer mehr als positiv. Es ist sehr schade, dass sie das Amt abgibt“, unterstreicht Frank Ackermann, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Bad Ems. Malu Dreyer hat für ihn eine herausragende Rolle beim Rheinland-Pfalz-Tag in Bad Ems gespielt. Auch für Frank Ackermann ist es bemerkenswert, wie sie trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen ihr Amt gemeistert hat. „Das ist mein Wunschkandidat gewesen“, hebt Ackermann zum wahrscheinlichen Nachfolger Alexander Schweitzer hervor. Er hält ihn für einen fachlich hoch kompetenten Mann, der für ihn sehr gut als Ministerpräsident geeignet ist.

Klaus Föhrenbacher, Vorsitzender der SPD Aar-Einrich, erklärt: „Über die Möglichkeit eines Rücktritts wurde bereits länger spekuliert, aber der Zeitpunkt hat uns jetzt doch etwas überrascht. Wir blicken voller Dankbarkeit auf die Regierungszeit von Malu Dreyer zurück. Das waren gute Jahre für Rheinland-Pfalz. Ihre Persönlichkeit wird der Politiklandschaft sehr fehlen. Das Positive an der Nachricht ist, dass mit Alexander Schweitzer ein absolut würdiger Nachfolger gefunden wurde. Wir durften ihn bei mehreren Anlässen persönlich kennenlernen, und haben ihn als äußerst patente und kompetente Persönlichkeit sehr positiv wahrgenommen. Unter allen Kandidaten, die als potenzielle Dreyer-Nachfolger gehandelt wurden, ist Alexander Schweitzer mein absoluter Wunschkandidat.“

Der frisch gewählte Kauber Stadtbürgermeister Bernd Vogt, ein SPD-Urgestein, würdigt die Verdienste von Malu Dreyer: „Was sie trotz ihrer Krankheit für unser Land getan hat, ist enorm.“ Aber auch den angekündigten Rückzug von Roger Lewentz von der Parteispitze findet Vogt schade. „Ich schätze ihn als Politiker sehr. Wir haben ihm im Kreis und auch in unserer Region und Stadt viel zu verdanken, aber er wird uns ja als Landtagsabgeordneter zum Glück erhalten bleiben.“

SPD-Kreisvorsitzender Manuel Liguori, Landtagsabgeordneter und Nassauer Stadtbürgermeister, kommentiert: „Das ist ein sehr gut gelungener Wechsel in der rheinland-pfälzischen SPD. Durch konstruktive interne Gespräche und einer geschlossenen Umsetzung haben wir ein neues Spitzen-Team mit Alexander Schweitzer und Sabine Bätzing-Lichtenthäler benennen können. Beide sind sehr nah bei den Menschen in diesem Land und werden das Land hervorragend führen und gestalten.“

Von unseren Reportern

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