Die Teilnehmer der ganztägigen Tour machten an vier Stationen halt, es bestand Gelegenheit, sich ausführlich mit den Betriebsinhabern über die aktuelle Situation, aber auch künftige Herausforderungen der Landwirtschaft und der sehr unterschiedlichen Sparten auszutauschen.
Zunächst stand die Straußenfarm von Christa Bröder-Krämer und Arno Krämer in Weyer auf dem Programm. Seit knapp 15 Jahren hat sich hier eine erfolgreiche Straußenzucht entwickelt, deren Produkte – Fleisch, Leder, Eier und Federn – auch über den Hofladen und die vor einiger Zeit eingerichtete Gastwirtschaft „Straußennest“ vermarktet werden. Zeitweise bis zu 100 der großen Laufvögel werden in Weyer artgerecht auf großen Freilandkoppeln gehalten.
Auf ihrem Hof Meisenheck beweisen sich Uwe und Monika Holstein als erfolgreiche Milchviehhalter in Bogel. Der Hof wurde 2012 erweitert und auf Roboterhaltung umgestellt: Die Kühe gehen selbstständig in eine kleine Box, wo sie gescannt und gemolken werden. Dabei werden sämtliche Daten automatisch erfasst und im Computer gespeichert. Die Milchleistung der insgesamt 115 rot- und schwarzbunten Kühe beträgt rund 9400 Kilogramm pro Kuh und Jahr, allerdings brauchen die fleißigen Milchlieferanten (einschließlich der Tiere in der Nachzucht) auch rund sechs Tonnen Futter pro Tag, berichtete Uwe Holstein.
Sichtlich beeindruckt zeigte sich die Reisegruppe, zu der auch einige Fachleute aus der Landwirtschaftsabteilung der Kreisverwaltung gehörten, von einer Hengstabsamung in der Hengst- und Deckstation von Corinna Meffert in Steinsberg. Das Samengut der edlen Pferde des Hofs, darunter mehrere American Quarter Horses, wird sowohl eingefroren als auch frisch gekühlt bis weit ins Ausland verschickt. Eine Besonderheit des Hofes ist auch, dass die Pferde weitestgehend artgerecht in Gruppen gehalten werden – bei Hengsten eine nicht immer einfache Aufgabe.
Den Abschluss machte schließlich das Weingut von Uwe Massengeil-Beck in Obernhof. Beim Gang durch die Weinberge wurde offenkundig, wie zeit- und arbeitsintensiv der hier betriebene Steillagenweinbau ist. Nichtsdestotrotz machte Winzer Uwe Massengeil-Beck deutlich, wie wichtig es ist, weitere derzeit brachliegende Flächen zu rekultivieren – nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus touristischen Gründen. Mit einem kleinen Umtrunk aus eigenem Anbau sorgte der Winzer dann für einen genüsslichen Ausklang der Kreisbereisung.