Das Quatuor Ébène schöpfte im Schloss Oranienstein aus dem Vollen
Musikalische Urgewalt von Haydn bis Britten
Gaben ein virtuoses Konzert vor der geschichtsträchtigen Kulisse von Schloss Oranienstein (von links): Pierre Colombet, Gabriel Le Magadure, Marie Chilemme, Yuya Okamoto vom Quatuor Ébène. Foto: Anneke Jung
Anneke Jung

Salopp ausgedrückt hatte man am Ende dieses unglaublichen Konzerts das Gefühl „Wow“. Das Quatuor Ébène lieferte fulminante Musik, die mit Klangwucht, ausschweifender Dynamik und leidenschaftlichem Musizieren über die Zuhörer hinwegbrauste. Pierre Colombet und Gabriel Le Magadure (Violinen), Marie Chilemme (Viola) und seit Frühjahr 2024 Yuya Okamoto (Violoncello) sind das Quatuor Ébène. Es besteht bereits seit 1999 und ist mit vielen Preisen ausgezeichnet worden. Was das Quartett an diesem Abend auszeichnete, waren neben den herausragenden „handwerklichen“ Qualitäten eine unbändige Musizierlust und frische, fesselnde Interpretationen, die Extreme in klanglicher, dynamischer und emotionaler Ebene ausloteten.

Aktualisiert am 25. September 2024 10:34 Uhr
Das bot neue Hörerlebnisse bei bekannten Quartettkompositionen wie dem „Sonnenaufgang“-Quartett B-Dur, Opus 76, Nummer vier von Joseph Haydn. Intensiv arbeiteten die Ensemblemitglieder die starken Kontraste zwischen der klanglich-dynamisch ruhigen Geste, die dem Werk den Namen gegeben hat und immer wieder auftaucht, und den wild wirbelnden, manchmal ruppigen, manchmal heiter-verspielten Passagen heraus.

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