Kopf und Ideengeber der Truppe ist Uwe Schatter, der vor rund vier Jahren an die Loreley kam und sich vorgenommen hatte, etwas für die Jugendlichen seiner neuen Heimatgemeinde Bornich zu tun. Im Rahmen der Sommerferienspiele 2014 trommelte der Musiker interessierte Kids zusammen und legte den Grundstein für die Band. „Das wurde direkt super angenommen“, erinnert sich Schatter. „Die Leute waren happy.“ Keine Frage, dass die Kids keine Sommerferienmusiker bleiben, sondern weitermachen wollten. Mit tatkräftiger Unterstützung des Bornichers Wolfgang Michel, der nicht nur Land und Leute kennt, sondern als DJ mit der nötigen Technik und dem Know-how ausgestattet ist, besteht die Band bis heute.
Im Schnitt sind es ein gutes halbes Dutzend Teens und Twens, die sich ein-, zweimal im Monat zur Probe im Gemeindehaus treffen. „Natürlich wechselt die Besetzung“, räumt Schatter ein. „Die Mitglieder ziehen weg, machen eine Ausbildung, neue kommen dazu.“ So gab es am Anfang noch eine Trompete und ein Saxofon, jetzt sind es Gitarren, Bass, Percussions und Keyboard. „Die Zukunft bringt, wer weiß, vielleicht Geige und Cello.“ Creative Production ist also eine Band in ständiger Werdung, im Fluss. „Gerade das ist total spannend. Denn was am Ende rauskommt, hängt immer davon ab, was die Leute mit reinbringen.“ Damit meint er sowohl die Instrumente als auch den Leistungsstand und vor allem die Ideen der Bandmitglieder. „Die Jugendlichen entscheiden, was sie spielen wollen, ich übe es nur mit ihnen ein, und wir arrangieren es zusammen.“
Bemerkenswert findet Schatter, dass die aktuelle Band lieber zu älteren Titeln greift. Die Erklärung: „Sie wollen nicht unbedingt das bei Jugendlichen angesagteste Zeug spielen, sondern solche Lieder, die das Publikum kennt und wo die Leute mitgehen können.“ Also findet man auf der Playlist neben „Behind Blue Eyes“ von Limp Bizkit auch „Zombie“ von den Cranberries, „This is the Life“ von Amy McDonald oder „Walking on Sunshine“ von Katrina & The Waves. Und wenn sie ihr Publikum gut kennen, üben sie auch passende Songs ein – zum Beispiel ein bisschen rotzigere, härtere Sachen für die Biker vom Motorradclub Bornich.
Die jüngsten Konzerte der Band waren aber eher von ruhigeren Tönen geprägt. Sie spielten nicht nur im Rahmen des Adventsmarktes und der Weinmesse in ihrer Heimatgemeinde Weihnachtslieder mit Verve, sondern auch im Namen des Bornicher Familienzentrums auf einem Weihnachtskonzert unter anderem für Einwanderer und Flüchtlinge in Köln.
Organisiert hatte dies der Bornicher Werner Rossel. „Das war schon eine tolle Erfahrung“, schwärmt Schatter. Noch ruhiger als in der Adventszeit wird es im neuen Jahr, denn dann fallen erst mal zwei, drei lang gediente Bandmitglieder raus, weil sie studieren gehen. „Dann müssen wir uns neu aufstellen. Vielleicht gibt es ja auch weitere interessierte Jugendliche, gerne auch aus den Nachbargemeinden, die Lust haben, bei uns mitzumachen.“