Werksausschuss empfiehlt Erhöhung um 8 Prozent
Müllabfuhr im Kreis wird teurer: Werksausschuss empfiehlt Erhöhung um 8 Prozent

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Rhein-Lahn. Alles wird teurer: Wer glaubte, nach 16 Jahren ohne Preiserhöhung gelte das nicht für die Abfallgebühren im Rhein-Lahn-Kreis, kann diese Hoffnung getrost in die Tonne klopfen. In seiner Sitzung am Dienstagmorgen folgte der Werksausschuss einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung und empfiehlt nun dem Kreistag, in seiner Sitzung am 5. Dezember eine Erhöhung der Gebühren zu beschließen.

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Acht Prozent teurer wird danach die Entleerung der Bio- und Restmülltonnen, was zum Beispiel für eine Einzelperson eine Steigerung von 141,60 auf 153 Euro bedeuten würde, ein Vier-Personen-Haushalt bezahlt ab Januar 2023 statt 199,20 Euro dann 215,40 Euro. Hinzu kommen die Kosten für die Bereitstellung von 240-Liter-Gefäßen: Sie steigen beim Restmüll von 24 Euro auf 30 Euro, beim Bioabfall von 18 auf 24 Euro im Jahr.

Ausgesprochen moderat seien diese Erhöhungen, hieß es dazu sowohl von Landrat Jörg Denninghoff und den Eigenbetriebsleitern Thomas Fischbach (Wirtschaft) und Andreas Warnstedt (Technik), als auch aus den Reihen der Ausschussmitglieder. Denn die prognostizierten Gewinn- und Verlustzahlen der Abfallentsorgung hätten noch krassere Erhöhungen nach sich ziehen können. Doch da in den letzten Jahren vor allem durch die Altpapiersammlung viel Geld in die Kassen geflossen war, kann man noch von diesen Gewinnen profitieren. Noch, denn der Altpapierpreis sei im Sinkflug, so der kaufmännische Werkleiter Fischbach bei der Vorstellung der Eckdaten seines Betriebs.

Rund 2,5 Millionen sind noch vom Vorjahr übrig geblieben und nur deshalb und mit der Anhebung der Abfallgebühren können im Wirtschaftsplan 2023 die immensen Kostensteigerungen vor allem im Bereich Energie (allein 3,1 Millionen Mehrkosten) und Dieselkraftstoff (600.000 Euro) ausgeglichen werden. „Wäre das nicht so, hätten wir bedeutend stärker anheben müssen. 27 Prozent Aufschlag wäre dann realistisch gewesen“, rechnet Fischbach vor. Doch ausgerechnet in diesem Jahr, in dem die Menschen auch an Rhein und Lahn unter den steigenden Preisen ächzen, will und muss man kein solches Zeichen setzen.

Detaillierte Zahlen und Infos über die neuen Abfallgebühren: ku-rz.de/abfall2023 setzen.

Zumal das auch verfrüht und zu pessimistisch gedacht wäre. Denn auch die nächste Erhöhung steht nicht direkt bevor, antwortet Fischbach auf Nachfrage, bei ganz schlechter Prognose frühestens im Jahr 2025. Doch bis dahin könne sich die Lage wieder erholen und ein bisschen etwas vom Gewinn der fetten Jahre sei ja noch übrig.

Nach dieser beruhigenderen Prognose für die Bürger des Rhein-Lahn-Kreises empfahl der Werksausschuss im Anschluss nach kurzer Beratung auch den 33-seitigen Wirtschaftsplan 2023 des Eigenbetriebes Rhein-Lahn-Kreis Abfallwirtschaft (einstimmig bei einer Enthaltung).

Von Bettina Tollkamp-Bretz

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