400.000 Euro teurer
Modernisierung von Sportanlage Holzappel rückt näher
Die Zentrale Sportanlage Holzappel wird umfassend saniert und modernisiert.
Andreas Galonska (Archiv)

Der VG-Rat Diez gab nun grünes Licht für die Vergabe von Aufträgen für die Modernisierung der Zentralen Sportanlage Holzappel. Gestopft werden muss allerdings ein Haushaltsloch von 400.000 Euro.

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„Es wird teurer, aber gut“, so der Tenor auf der jüngsten Ratssitzung der Verbandsgemeinde (VG) Diez in Bezug auf die Modernisierung der Zentralen Sportanlage der VG in Holzappel, deren Umsetzung nach Jahren der Planung immer näher rückt. Nun hat das mit dem Projekt betraute Ingenieurbüro Kurt Seegmüller die Entwurfsplanung der verschiedenen Bauabschnitte noch einmal aktualisiert. Mit dem Ergebnis, dass die Kosten von 3.374.261,45 Euro auf 3.780.368,03 Euro steigen.

Zuletzt im Januar hatte der VG-Rat das Vorhaben diskutiert. Im Haushalt eingestellt wurden damals 3,375 Millionen Euro, abzüglich der zu erwartenden Förderung in Höhe von maximal 40 Prozent (1,35 Millionen Euro). Die Förderanträge hatte man da bereits auf den Weg gebracht. Was aber soll nun gebaut werden? Innerhalb des bestehenden, bereits eingezäunten Areals wird laut den Unterlagen ein Kunstrasenfeld mit Leichtathletikanlagen (Hochsprung, Weitsprung, Kugelstoßen und Laufen) errichtet. Die Rundlaufbahnen sollen einen Kunststoffbelag (Tartanbahn) erhalten. Unterm Strich wird es weiterhin sechs Kurzstrecken- und vier Rundlaufbahnen geben, heißt es in der aktualisierten Kostenschätzung.

Höhere Kosten für Personal und Material

„Zur Ableitung des anfallenden Oberflächen- und Sickerwassers der Sportanlage wird das Drainagesystem komplett erneuert“, so die Vorlage. Das Kunststoffrasenspielfeld bekommt außerdem eine Beregnungsanlage. „Muss dazu wirklich Trinkwasser verwendet werden?“, so eine Nachfrage aus der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Der Bedarf ist mit gesammeltem Regenwasser nicht zu decken, so Kurt Seegmüller. Die Verwendung von Oberflächenwasser zur Beregnung wird nicht genehmigt. Ein Brunnen wäre noch eine Möglichkeit. Da es dort aber wohl keinen gibt, bleibt nur der Einsatz von Leitungswasser. Vorgesehen ist auch die Errichtung einer neuen LED-Beleuchtungsanlage. Um Schäden auf dem Kunstrasenplatz zu vermeiden, wird außerdem in der unmittelbaren Nachbarschaft der Sportanlage ein separates Werferfeld gebaut, auf dem dann auch Speerwerfen möglich ist.

„Diese Planungsleistungen wurden bereits ausgeschrieben und die Vergabe befindet sich in Vorbereitung.“
Die Planungen für die Hochbauarbeiten am Sportplatz werden nachgereicht, schreibt die Verwaltung.

„Hauptsächlich“ für die 400.000 Euro Kostensteigerung verantwortlich sind laut Beschlussvorlage höhere Preise für „Leistungen, Rohstoffe und Materialien“. Aber auch einzelne Arbeitsschritte fallen umfassender und damit zum Teil kostenintensiver aus. Gelistet werden in dem Zusammenhang unter anderem Abbruch-, Erd- und Rodungsarbeiten, zusätzliche Entwässerungsmaßnahmen für eine neue Tribüne sowie die komplette Sanierung der Laufbahn mit Barriere und Zaun. Auch das neue separate Werferfeld sorgt für Mehraufwand: „Aufgrund des Bodengutachtens ist eine Bodenverbesserung mit Kalk und Zement notwendig“, heißt es in der Vorlage. Außerdem erfordern schlechte Versickerungswerte den Einbau einer Speicherschicht und größerer Pufferspeicher (Rigole). Wobei die vorherrschende Meinung im Raum war, dass das Problem wohl überschaubar groß ist und der Platz bei nassem Boden vielleicht auch mal gesperrt werden muss.

Hochbauplanungen werden nachgereicht

Neben dem neuen Kunstrasenfeld und dem Werferplatz ist außerdem ein neuer modularer Kabinentrakt mit vier Mannschaftskabinen vorgesehen. Für diese Hochbauarbeiten soll nun aber ein eigenes Vergabeverfahren durchgeführt werden. „Diese Planungsleistungen wurden bereits ausgeschrieben und die Vergabe befindet sich in Vorbereitung“, schreibt die Verwaltung. Das bedeutet, dass die Hochbauplanungen zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht werden. Der VG-Rat klammert daher in seinem Beschluss, die Bürgermeisterin zu ermächtigen, das Vergabeverfahren einzuleiten, den Hochbaubereich ausdrücklich aus. Die übrigen Gewerke können dagegen ohne weiteren Ratsbeschluss vergeben werden, solange sie nicht mehr als 20 Prozent teurer ausfallen als vorab berechnet. Außerdem muss der nächste Nachtragshaushalt die Kostensteigerung von 400.000 Euro abdecken. Der Rat stimmte den Beschlussvorschlägen zu, sodass Gewerke vergeben werden können.

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