„Guck mal, was ich gefunden habe!“ Paula streckt Mika ihre Hand hin und zeigt ihrem Freund einen Klumpen, den sie auf dem Spielplatz ausgebuddelt hat. Dass es sich nicht nur um einen Stein oder Erde handelt, finden die beiden schnell heraus. Aber ob es ein richtiger Schatz sein könnte? So beginnt die Geschichte von Paula und Mika, zwei Schulkindern, die in den Besitz einer römischen Münze kommen und dabei merken, dass sie damit ein „richtiges Stück Geschichte“ entdeckt haben. Mit ihrer Lehrerin erfahren sie nach und nach immer mehr über die sieben Unesco-Welterbestätten in Rheinland-Pfalz und kommen so auch der Herkunft ihrer Münze auf die Spur.
Neben den Schum-Stätten Speyer, Worms und Mainz, dem Dom zu Speyer und den römischen Denkmälern, dem Dom St. Peter und der Liebfrauenkirche in Trier führt die Lehrerin in der Geschichte ihre Schüler auch nach Bad Ems, wo sie etwas über die 15 Heilquellen und den prachtvollen Kursaal erfahren. Dann geht es auf den Spuren der Römer zum längsten Denkmal Europas, dem Limes, der sich auch durch unsere Region schlängelt, und schließlich an den sagenumwobenen Mittelrhein. Hier lernen die Kinder, dass mit ihrer Münze an der Burg Pfalzgrafenstein möglicherweise Wegzoll bezahlt wurde.

„Ein kindgerechter Zugang zu unserer geschichtsträchtigen Region“, findet auch Alexandra Gath. Sie ist Referentin im Welterbe-Sekretariat der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) und mitverantwortlich für die Erstellung des Büchleins. „Die Idee kam uns bereits im Jahr 2023, als wir andere Pixi-Bücher in die Hände bekommen haben, die Geschichtsthemen für Kinder aufbereitet haben“, erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Die handlichen Pixi-Bücher im Hosentaschenformat sind wohl aus vielen Familienhaushalten nicht wegzudenken, Kinder erkennen die namensgebende Figur Pixi mit seiner roten Zipfelmütze und dem gepunkteten Halstuch schon von Weitem wieder und lieben die kurzen Geschichten zum Blättern und Vorlesen seit Generationen. „Und auch wir finden, es ist ein tolles Mittel, junge Zielgruppen anzusprechen“, so Gath von der GDKE. Deshalb habe man mit dem Carlsen-Verlag Kontakt aufgenommen und erste Ideen gesammelt. Da Kinder bereits in der Grundschule mit Geschichtsstoff in Berührung kommen, sollte die Geschichte zu den Welterbestätten auch im Schulkontext spielen. Das Ziel war dabei von Anfang an, Kinder anzusprechen und über das Welterbe im Land zu informieren. „Und natürlich wollen wir die Kinder auch für die tollen Stätten, die wir haben, begeistern“, betont Gath.
Auch Erwachsene können hier noch etwas lernen
Schnell kam man gemeinsam mit der verantwortlichen Lektorin des Verlages auf die Idee mit der antiken Münze, „weil wir natürlich hier viele römische Welterbestätten haben“. Dann fertigte der Verlag erste Leseproben sowie Entwürfe für die Illustrationen an. Die Geschichte stammt aus der Feder von Corinna Fuchs, die Bebilderung übernahm Catharina Westphal. „Wir haben den fachlichen Input geliefert und auch die Entscheidungen über die endgültigen Inhalte getroffen“, berichtet Gath. Wichtig war dabei, dass das Buch in kindgerechter, reduzierter Sprache verfasst ist, „auch wenn man als Geschichtsspezialistin natürlich Abstriche bei den Details in Kauf nehmen muss“, erzählt Gath lachend.
Entstanden ist ein anschaulich und hübsch illustriertes, kindgerecht aufbereitetes Büchlein, bei dem auch Erwachsene noch was lernen können. Das Heft macht Lust, sich selbst auf die Spuren der historischen Stätten zu begeben und lässt sich prima auf diese Touren mit Kindern mitnehmen und ist begleitet gelesen auch schon etwas für jüngere Leseratten im Kita-Alter.
Die erste Auflage des Pixi-Heftes „Paula und Mika entdecken Welterbestätten“ mit einer Auflage von 30.000 Exemplaren hat die GDKE selbst voll finanziert und vertreibt diese für den für Pixi-Hefte gewohnten Preis von 99 Cent über die Shops der Landesmuseen in Koblenz, Mainz und Trier sowie über den eigenen Onlineshop auf www.gdke.rlp.de, in der Suche den Buchtitel eingeben.