Gerätehaus entsteht
Miehlen: Spatenstich für die Feuerwehr der Zukunft
Verbandsgemeinde, Ortsgemeinde Miehlen, die Wehrleute, Architektin und die beteiligten Firmen freuen sich über den symbolischen ersten Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus in Miehlen.
Andreas Galonska

Ein symbolischer erster Spatenstich besiegelt den Baubeginn für das neue Feuerwehrgerätehaus in Miehlen. Es soll Ende des kommenden Jahres am Standort an der Bahnhofstraße bezugsfertig sein. 

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Großer Bahnhof in der Bahnhofstraße: zahlreiche Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, Mitarbeiter der Verbandsgemeinde und der beteiligten Firmen kamen in Miehlen zusammen, wo der erste Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus gefeiert wurde. Alle waren sich darin einig, dass es sich dabei um ein Projekt handelt, mit dem die Brandbekämpfer künftig sehr gut werden arbeiten können.

Jens Güllering (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nastätten, betonte bei der Begrüßung, dass eine bauliche Vergrößerung des bestehenden Gebäudes für die Feuerwehr nicht ausgereicht hätte. „Ein Anbau dort wäre ein Minimalkompromiss gewesen“, erklärte er. Daher wird nun die große Lösung verwirklicht, für die die Verbandsgemeinde (VG) Nastätten, aber auch das Land Rheinland-Pfalz und der Rhein-Lahn-Kreis Mittel bereitstellen. Der VG-Chef erinnerte an die wesentlichen Meilensteine auf dem Weg zum jetzigen Baustart für das künftige Feuerwehrgerätehaus – Miehlen ist das zweite Neubauvorhaben neben Nastätten. Nach einem Grundsatzbeschluss im Jahr 2018 und Änderungen im Bebauungsplan und im Flächennutzungsplan konnten die Firmen mit der Gestaltung des Vorhabens beauftragt werden. Als Standort für den Neubau wurde die Bahnhofstraße am östlichen Rand der Ortsgemeinde ausgesucht. Die Gesamtgröße der Fläche für das Gerätehaus liegt bei rund 9960 Quadratmetern. Für das Bebauungsplanverfahren wurde ein Regelverfahren mit zwei Offenlagen durchgeführt.

„Das Gebäude erfüllt die neuesten Normen für Feuerwehrgerätehäuser, die im letzten Jahr in Kraft getreten sind, und wurde inklusive Ausbaupotential für die Zukunft geplant.“
Architektin Corinna Klein-Bellin

Zu dem Feuerwehrgerätehaus erläutert Corinna Klein-Bellin (M&P Architekten), dass der Bau eine Grundfläche von rund 1200 Quadratmeter erhalten wird. Er ist unterteilt in einen zweigeschossigen Sozialtrakt und (rechtwinklig dazu angeordnet) eine große Fahrzeughalle auf Ebene des Erdgeschosses. Im zweigeschossigen Sozialbereich werden Umkleiden, Sanitär- und Schulungsräume, ein Bereitschaftsraum sowie eine kleine Ausstellungsfläche für historische Feuerwehrtechnik errichtet. Die Fahrzeughalle wird mit neun Stellplätzen den notwendigen Raum für die Einsatzfahrzeuge bieten. Außerdem gibt es einen zusätzlichen Stellplatz in einem abgetrennten Waschhallenbereich. Aus Schallschutzgründen werden Pkw-Parkflächen für die Einsatzkräfte als auch die Übungsfläche der Feuerwehr hinter dem Gebäude errichtet. „Das Gebäude erfüllt die neuesten Normen für Feuerwehrgerätehäuser, die im letzten Jahr in Kraft getreten sind, und wurde inklusive Ausbaupotential für die Zukunft geplant“, erklärt Corinna Klein-Bellin. Sowohl das sich bereits im Bau befindliche neue Feuerwehrgerätehaus in Nastätten (Fertigstellung in diesem Jahr geplant) als auch das Projekt in Miehlen (Fertigstellung ist für Ende 2026 vorgesehen) wird von denselben Planungsbüros entwickelt und betreut. Für die Arbeiten im Gelände war schon Peter Gross Bau aus Koblenz aktiv.

In Miehlen freuten sich neben Jens Güllering auch der Wehrführer Rainer Wagner und VG-Wehrleiter Alex Schäfer, die beide den Spatenstich als wegweisend ansahen. Der Neubau wurde von ihnen als besonderer Tag für die VG Nastätten bezeichnet. Die beiden Wehrmänner zeigten sich zuversichtlich, dass der Neubau gut gelingen und künftig die Gemeinschaft bei der Feuerwehr stärken wird.

VG-Bürgermeister Jens Güllering vor den zahlreichen Feuerwehrleuten und Vetretern aus Verwaltung und beteiligten Firmen.
Andreas Galonska

Rückblick: Im Februar 2021 wurde der Bebauungsplanentwurf durch den Gemeinderat gebilligt. Für die Ein- und Ausfahrt auf die Bahnhofstraße ist nach dem Planentwurf ein Bereich von 20 Metern vorgesehen. Das Gebäude soll zwei Vollgeschosse haben sowie eine maximale Höhe von 12 Metern erhalten. Eine Höhe von 238 Metern über Normalhöhe soll nach den Festsetzungen nicht überschritten werden.

Mit Blick auf den Standort in der Bahnhofstraße hatte es auch Kritik gegeben. Ein Verkehrsgutachten ist nach einer Anliegerversammlung ausgeweitet worden. Statt nur die Zu- und Abfahrtssituation auf das Feuerwehrgelände zu untersuchen, wurde auch der Schulverkehr betrachtet. Die Anwohner hätten darauf hingewiesen, dass es im Bereich des geplanten Gerätehauses auch eine hohe Verkehrsbelastung durch die nahe gelegene Grundschule gebe. Der Gemeinderat folgte Ende 2021 den vom Planungsbüro ausgearbeiteten Beschlussvorschlägen und sah letztlich keinen Planänderungsbedarf. Es hatte Vorschläge aus der Bürgerschaft für alternative Standorte gegeben, die sich allerdings nicht durchsetzen konnten. Die Bahnhofstraße wurde – nach allen Abwägungen – als bester Platz für das neue Feuerwehrgebäude bewertet. Anfang 2024 wurde bekannt, dass das Neubauvorhaben teurer wird. Dabei wurde mit möglichen Kosten für das Miehlener Gerätehaus zwischen 9,7 und 11,9 Millionen Euro gerechnet. Robin Balzer, der bei der VG Nastätten für das Projekt zuständig ist, konkretisiert die Kosten auf 10,157 Millionen Euro – Land und Kreis finanzieren Teile davon, aber die Verbandsgemeinde trägt den Löwenanteil.

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