Weitere Standorte in Bad Ems und Singhofen werden geprüft - Modernste Anlage steht in Zimmerschied
Mehr Sirenen für mehr Aufmerksamkeit: Weitere Standorte in der Verbandsgemeinde werden geprüft
Die derzeit modernste Sirene in der VG wurde in Zimmerschied als Ersatz der defekten Anlage installiert.
Michael Drees

Die Ortsgemeinde Zimmerschied ist alles andere als die Größte in der Verbandsgemeinde. Mit knapp 100 Einwohnern wird sie in Sachen Bevölkerungszahl nur noch von Misselberg unterboten. Eines aber kann das Dorf jetzt von sich mit Stolz behaupten: Eine modernere Sirene hat sonst unter den 28 Kommunen in der VG Bad Ems-Nassau keine. Doch das könnte sich bald ändern.

Die derzeit modernste Sirene in der VG wurde in Zimmerschied als Ersatz der defekten Anlage installiert.
Michael Drees

Nachdem der bundesweite Warntag im Jahr 2020 krachend gescheitert ist, hat die Verbandsgemeinde vorsichtshalber alle 33 Sirenen in den Städten und Ortsgemeinden auf ihre Funktionsfähigkeit prüfen lassen. „Die meisten haben die Prüfung bestanden“, teilte jetzt Bürgermeister Uwe Bruchhäuser in einer Sitzung des Ausschusses für Feuerwehrangelegenheiten mit.

Dass es im Gegensatz zu manch anderen Regionen hier noch einsatzfähige Sirenen gibt, liege daran, dann man sie nie abgeschaltet oder gar abgebaut habe. Es habe sich als Fehlannahme entpuppt, dann es keine großen Naturkatastrophen und keine Kriege mehr gebe und dass die Wehren über andere Wege alarmiert werden können.

„Wir werden eines Besseren belehrt“, sagte Bruchhäuser mit Blick auf die Ahr-Flut und das aktuelle Geschehen in der Ukraine. In der Vergangenheit habe man an den Alarmeinrichtungen generell eher gespart sowie Unterhaltung und Wartung schleifen lassen. „Jetzt hat man die Notwendigkeit erkannt“, sagte der Bürgermeister. Deshalb gebe es jetzt bundesweit finanzielle Unterstützung zum Aufbau von Sirenen. Für Maßnahmen im Rhein-Lahn-Kreis stünden 230.000 Euro zur Verfügung. Auch in der VG Bad Ems-Nassau wird man nun nachbessern.

Allein Zimmerschied befindet sich derzeit auf dem aktuellen Stand der Technik. Das geht nicht auf ein Pilotprojekt zurück, sondern war schlicht den Tatsachen geschuldet. „Die Sirene in Zimmerschied war defekt“, erklärten Jens Petry und Pascal Klein, die für die VG alle Standorte geprüft haben. Da also eine Ersatzbeschaffung zwingend notwendig war, griff man folgerichtig direkt zu einer elektronischen Sirene. Diese kann nicht nur den üblichen Heulton elektronisch erzeugen, sondern ermöglicht auch Sprachdurchsagen. Eine Batterie garantiert die Funktion selbst bei vollständigem Stromausfall. Sie kann vor Ort ausgelöst oder für Sprachdurchsagen genutzt werden, doch das System eignet sich ebenso für die digitale Vernetzung und zentrale Steuerung, beispielsweise durch eine Leitstelle.

Heuler sollen an weiteren Standorten installiert werden

Auf die bereitgestellten Fördermittel will auch die VG Bad Ems-Nassau zurückgreifen, um die Ausstattung mit Sirenen zu verbessern. Konkret ist das neben Zimmerschied noch für Obernhof und für die Stadt Bad Ems geplant.

Während die Anlage in Obernhof erneuert werden soll, ist für Bad Ems ein zusätzlicher Sirenen-Standort vorgesehen, um das gesamte Stadtgebiet mit Warnungen erreichen zu können. So soll im Westersbachweg eine elektronische Sirene stehen. „Dort gab es vor längerer Zeit schon eine Sirene, die aber abgebaut wurde“, teilte Pascal Klein von der VG-Verwaltung mit.

Die bestehende Sirene auf dem Alten Rathaus solle gegen eine moderne elektronische Anlage ausgetauscht werden. Künftig würde es dann insgesamt vier Sirenen in Bad Ems geben, denn auch an der Freiherr-vom-Stein-Schule und der Ernst-Born-Schule gibt es bereits welche. Bevor die neue Anlage aufgebaut und die am Alten Rathaus umgerüstet wird, wird anhand der Beschallungspläne geprüft, ob diese Standorte ausreichend und passend sind. Das soll Pascal Klein zufolge in Kürze geschehen.

In diesem Zusammenhang regte Ausschussmitglied Ulrich Münch (FWG Forum) an, in Singhofen zu prüfen, ob eine zweite Sirene sinnvoll wäre. „Es gab im Ort früher immer zwei Sirenen“, sagte Münch. Eine bestehe noch und funktioniere. Die andere habe der Eigentümer eines Privathauses, auf dem sie montiert war, abgebaut. Ausschussmitglied Olaf Spriestersbach, wie Münch in Singhofen lebend, pflichtete Münch bei. Ein zweiter Standort sei wohl notwendig, um die gesamte Ortslage beschallen zu können. Pascal Klein von der VG-Verwaltung sagte eine Überprüfung zu, ob das Alarmsignal überall zu hören ist. „Das machen wir in allen Gemeinden“, sagte er.

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