Lebendiger Adventskalender: 350 Euro aus ökumenischer Aktion an den Jugendtreff der Stadt Nassau übergeben
Lebendiger Adventskalender: Besinnliches mit guter Tat verbunden
Am Sonntag übergaben (von links) Thea Matzat, Ute Feuerstake und Jutta Treis vom Team des Lebendigen Adventskalenders in der katholischen Kirche St. Bonifatius 350 Euro an die Leiterin des Nassauer Jugendtreffs, Julia Burg, und Stadtbürgermeister Manuel Liguori.
Dekanat Nassauer Land

Nassau. Der Lebendige Adventskalender der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde in Nassau hat in der vergangenen Woche neben besinnlichen Begegnungen auch Spenden in Höhe von 350 Euro beschert, die in diesem Jahr an den Jugendtreff der Stadt Nassau gehen.

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Und es könnte noch mehr werden, denn der AWO-Ortsverein hat im Zuge der ökumenischen Aktion in seiner Begegnungsstätte Kaffeekanne eine Spendenbox aufgestellt, die ebenfalls diesem Zweck dient.

Wir sind sehr dankbar, dass sie mit dem Adventskalender überhaupt an uns gedacht haben.

Schon jetzt steht fest: Im kommenden Jahr soll es die zehnte Auflage des Kalenders geben, der 2012 erstmals Türen der Stadt öffnete. In der katholischen Bonifatiuskirche überreichten am Sonntag nach der Eucharistiefeier Vertreterinnen des Kalenderteams das während der abendlichen Begegnungen gesammelte Geld an die Leiterin des Jugendtreffs Julia Burg und Stadtbürgermeister Manuel Liguori. „Wir sind sehr dankbar, dass sie mit dem Adventskalender überhaupt an uns gedacht haben“, freute sich Burg. Das Geld solle dazu beitragen, dass bei größeren Ferienaktionen alle Kinder, die das möchten, dabei sein können und nicht durch eine Teilnahmegebühr ausgeschlossen werden.

Kinder erzählen vom Jugendtreff

In der Einrichtung selbst hatte der Herrnhuter Stern, Erkennungszeichen des Lebendigen Adventskalenders, in der vergangenen Woche bereits gestrahlt. Die Kinder erzählten im Leifheit-Kulturhaus, was sie im Jugendtreff alles machen und was sie mit ihm verbinden. „Viele Aktionen, die Spaß machen, gibt es hier“, sagte ein Mädchen und dabei ließen die Kinder ihre Gäste von den selbst gebackenen Plätzchen probieren. „Und wir lernen hier, dass wir über alles reden können“, berichtete ein anderes Kind.

Kinder und Erwachsene brachte eine Geschichte zum Nachdenken, in dem der Großvater seinem Enkel einen Pappbecher mit Erde geschenkt hatte; das tägliche Gießen erforderte dem Kind viel Geduld ab, bevor nach Wochen grüne Blätter hervor lugten. „Alles, was es braucht, ist deine Zuverlässigkeit“, war das lehrreiche Fazit. Zum Abschluss bastelten Groß und Klein noch einen Tannenbaum zum Mitnehmen. „Wir sind stolz auf unseren Jugendtreff“, sagte Stadtchef Manuel Liguori. Jeder Cent sei da gut angelegt, was auch für die Spenden des Adventskalenders gelte, für die er dem Team dankte.

Besinnliches und Interessantes für Augen und Ohren boten ebenso die Stationen bei der freiwilligen Feuerwehr in Nassau, beim evangelischen Posaunenchor, einer Wohngruppe der Stiftung Scheuern und am Wochenende beim Nassauer Adventsmarkt.

Aktion nahm 2012 ihren Anfang

Im Jahr 2012 gab es den ersten Lebendigen Adventskalender in der Stadt Nassau. In den vergangenen zwei Jahren musste die ökumenische ehrenamtliche Aktion aufgrund der Corona-Pandemie pausieren. Besucherzahl und Spendenhöhe fielen diesmal etwas geringer als vor der Pandemie aus. „Das muss sich jetzt erst wieder herumsprechen“, sagt Jutta Treis von der katholischen Kirchengemeinde. Zufrieden ist sie trotzdem.

„Zur Besinnung und zur Ruhe zu kommen an den Abenden – das wurde gut angenommen“, bilanziert sie. Das sei ebenso beim Adventsmarkt der Stadt spürbar gewesen, wo auf der Bühne an den Grund des Feierns erinnert und gemeinsam gesungen und gebetet wurde. Es sei wichtig, dass Kirche präsent sei; das erfahre auch während eines Marktes Wertschätzung. „Wir gehen raus! Wir sind da, wo die Menschen sind“, so Treis. Deshalb will das ökumenische Team auch im kommenden Jahr wieder einen Kalender zu Türen in der Stadt anbieten.

Den Advent als Erwartungszeit erleben, Türen für Begegnungen – über Generationen hinweg – zu öffnen, das hält Matthias Metzmacher für einen wichtigen Beitrag im gesellschaftlichen Miteinander. „Kirche schafft mit dem Kalender Kontaktwege“, sagt Metzmacher. Der Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung des Dekanats Nassauer Land hatte die Kirchengemeinden 2012 zu der ökumenischen Kalenderaktion animiert, die dank des ehrenamtlichen Einsatzes mittlerweile Tradition geworden ist.

In dem kurzen Zeitfenster schaffe der Kalender Kontaktmöglichkeiten, schenke Freude und lade zur Selbstreflexion ein. Früher sei der Advent als Fastenzeit begangen worden. „Er will vorbereiten, mit guter Hoffnung auf das Weihnachtslicht zuzugehen.“ Die Aktion trage dazu bei, das Licht in die Welt zu tragen, wie es in einem der an den Abenden gesungenen Lieder heißt. red

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