Kabarettist lockt 350 Besucher in den Bischofsgarten
Lars Reichow zu Gast beim Kreuzfest: Kabarettist lockt 350 Besucher in den Bischofsgarten
Der Mainzer Kabarettist Lars Reichow begeisterte als kirchlicher „Humor- und Unterhaltungsbeauftragter“.
Bistum Limburg

Die Türen des Limburger Bischofsgartens stehen weit offen an diesem Freitagabend in der Domstadt. Es ist der zweite Tag des Kreuzfestes des Bistums Limburg, und mehr als 350 Besucher strömen in den Garten, um den Kabarettisten Lars Reichow zu hören.

Der Mainzer Kabarettist Lars Reichow begeisterte als kirchlicher „Humor- und Unterhaltungsbeauftragter“.
Bistum Limburg

Der hatte sich für seinen Auftritt im Vorfeld regelrecht beworben. „Hiermit bewerbe ich mich bei beiden Hauptkirchen Deutschlands für die Stelle des Humor- und Unterhaltungsbeauftragten, Ausbildungsreferenten und Predigtschreibers“, schrieb Reichow im Januar 2021 in den sozialen Netzwerken.

Der Kabarettist fragte in seinem Post nach der Rolle der Kirchen in der Corona-Pandemie und träumte von einer Kirche, „die warm ist. Die voll mit Musik ist, voller Leben. Eine Kirche, in der nicht nur gesessen, sondern auch gegessen wird. Eine Kirche, in der man sich trifft, so wie man sich auf einer Straße trifft. Nur schöner und gemütlicher ist es drinnen.“ Spannend fanden das Juliane Schlaud-Wolf und Dr. Christof May vom Team der Kirchenentwicklung im Bistum Limburg. Sie nahmen Kontakt zu Reichow auf und luden ihn schließlich zum Kreuzfest ein.

Reichow sagte zu und betonte gleich zu Beginn seines Auftritts „Ich bin hier, weil ich an die Kirche glaube. Und weil ich mir nicht vorstellen möchte, in einer Welt ohne Kirche zu leben.“ Erziehung, Kultur, Glaube, Dienst am Menschen – die Errungenschaften der Kirche seien völlig in den Hintergrund getreten. Es sei an der Zeit, trotz aller Skandale wieder gute Nachrichten zu produzieren, so der Kabarettist: „Ich bin heute hergekommen, um daran zu arbeiten, dass der Ruf der katholischen Kirche sich verbessert.“

Im Anschluss erlebten die Besucher einen Abend voller pointiertem Humor, sprachlicher Finessen und Musik. Reichow präsentierte Beiträge aus seinem aktuellen Programm „Ich“ wie den Song „Egoist“, sprach über das Impfen („Die Vakzin-Hitparade“), die Bundestagswahl („Die Rede eines lokalpolitischen Talents“), Elternschaft („Der Junge im Sitzsack“) oder das Lebensende („Komm ich in den Himmel?“).

Vor Lars Reichow sorgte der Gitarrist Tilmann Höhn aus Wiesbaden für eine entspannte Atmosphäre im Bischofsgarten. Seit seinem 14. Lebensjahr spielt Höhn Gitarre und ist als Jazzgitarrist, Akustikgitarrist, Bluesgitarrist, Elektrikgitarrist, Studio-Bossanova-Pop-Solo-Duo-Trio-Gitarrist bekannt. In Limburg nahm er die Zuhörer in seinen Liedern mit auf eine musikalische Weltreise.

Top-News aus der Region