Mit allen Sinnen genießen – das verspricht das Weinbergsfest im Obernhofer Goetheberg am Samstag, 7. und Sonntag, 8. Juni. Zum zweiten Mal wird es von dem eigens dafür gegründeten Verein „Lahn. Wein. Erleben“ ausgerichtet. Die Mitglieder haben sich ordentlich ins Zeug gelegt, damit sich die Gäste zwei genüssliche Tage genau dort machen können, wo der legendäre „Obernhofer Goetheberg“ in der Sonne oberhalb der Lahn reift.
Ein genussvolles Programm wird an neun Stationen auf der alten Poststraße geboten. Dazu gehören natürlich die Weine der Lahnwinzer. Das Lahnweingut Massengeil-Beck, das Weingut Schreiberlay und der Verein „geweinschaft“ schenken köstliche Tropfen der einzigartigen Weinlagen Goetheberg und Weinährer Giebelhöll aus. Ob Spätburgunder, Riesling, trocken oder halbtrocken, Secco – da, wo der Wein reift, lässt er sich bekanntlich am schönsten genießen. Neu ist in diesem Jahr eine Weinlounge, mit der der Verein direkt hinter dem Eingang die Besucher empfängt. Dort gibt's in stylischem Ambiente auch spritzige Weincocktails. Zum guten Wein werden traditionelle Leckereien serviert. Dazu zählt die Winzerpfanne des Obernhofer Verkehrsvereins ebenso wir Schinkenplatten, Pizza und Kuchen. Wer sichergehen will, einen geeigneten Genusspunkt mit Blick auf Weinberge, Kloster und Lahn zu ergattern, kann sich einen schön gedeckten Tisch über lahn-wein-erleben.de reservieren.

Selbstgemachtes zum Mitnehmen und Wissenswertes findet sich ebenso auf der etwa 500 Meter langen Erlebnismeile im Weinberg. Die Nonnen des Klosters Arnstein bieten etwa selbst gefertigten Honig an. Informatives und Geheimnisvolles halten das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel, der Naturpark Nassau und die Initiative „UNESCO-Immaterielles Kulturerbe für das Handwerk Trockenmauerbau“ an ihrem gemeinsamen Infostand für die Besucher des Festes bereit. Dabei geht es unter anderem um den Erhalt von Trockenmauern, alte Wingerthütten sowie das Projekt „Essbare Terrassen an der Lahn“; Letzteres soll in Vergessenheit geratene wilde Lagen wieder entdecken. Immerhin ist der Weinbau an Lahn und Gelbach uralt. Erste Zeugnisse, etwa für die ehemalige Lage „Adel Hahn“ stammen aus dem Jahr 1319.
Das große Engagement des Vereins zeigt, dass die Mitwirkenden die Weinberge bei Obernhof und Weinähr als Kulturlandschaft ideenreich in die Zukunft führen. „Viele von uns sind für das Fest gleich in Doppelfunktion aktiv“, sagt Monique Podewils vom Vorstand, „helfende Hände können wir immer noch sehr gut gebrauchen“. Die Veranstaltung sei „ein geniales Event“, sagt Winzer Norbert Massengeil-Beck, der schon seit Gründung des Weinbergsfestes vor fast 20 Jahren mit von der Partie ist. Die Weichen für die Zukunft des eigenen Betriebs hat er bereits mit der Übergabe an die nächste Generation gestellt.
„Natürlich gehört da eine gehörige Portion Idealismus dazu.“
Christopher Beck zur Zukunft des Betriebs
„Natürlich gehört da eine gehörige Portion Idealismus dazu“, sagt Sohn Christopher Beck. Aber mit Ideen und einer modernen Vermarktung, die zum Beispiel den Online-Handel einbezieht, habe der Weinbau an der Lahn eine Zukunft. Dazu zählt das Engagement der traditionellen und jungen Obernhofer Vereine wie das des Teams von „Lahn.Wein.Erleben“, das nun analog zum Vereinsnamen das „Wein.Berg.Fest“ zum zweiten Mal ausrichtet und frischen Schwung mitbringt. Natürlich hoffen die Organisatoren und rund 50 helfende Kräfte auf bestes Wetter. Die Prognosen sehen schon mal vielversprechend aus. Aber selbst wenn dem nicht so wäre, soll das dem Genuss keinen Abbruch tun. „Trotz des schlechten Wetters war die Unterstützung im vergangenen Jahr überwältigend!“, berichtet Monique Podewils.
Geöffnet ist das Fest am Samstag, 7. Juni, von 15 bis 20 Uhr und am Sonntag, 8. Juni von 11 bis 21 Uhr. Am Samstag, zwischen 15 und 18 Uhr sowie am Sonntag zwischen 12 Uhr und 15 Uhr wird ein Shuttle-Service vom Busbahnhof in Obernhof hinauf in den Obernhofer Goetheberg für 4 Euro angeboten. Der Eintritt selbst kostet 5 Euro inklusive eines Weinglases.