In Deutschland gibt es mittlerweile knapp 3000 ausgebildete Sommelièren und Sommeliers für Bier, die teils in Restaurants oder Brauereien, Fachhandel, Braukursen oder Webinaren einem interessierten Publikum Bierstile präsentieren. Es gibt auch eine Nationalmannschaft – mit einem Teammitglied aus Lahnstein: Markus Fohr, Inhaber der Lahnsteiner Brauerei, nimmt in München an seiner siebten Weltmeisterschaft teil. Für seine letzte WM hat er sich einiges vorgenommen.
Der Verband der Diplom-Biersommeliers, der 1800 Sommeliers vertritt, freut sich über das hohe Interesse an der Ausbildung: „Sommeliers schaffen Wertschätzung für Biervielfalt, machen handwerklich gebraute Spezialitäten erlebbar und vermitteln mit Enthusiasmus und Wissen die sensorischen Besonderheiten“, so Geschäftsführerin Nicola Buchner.
Fohr hat sich viel vorgenommen
2025 wird zum achten Mal die Weltmeisterin oder der Weltmeister gesucht. Zum Finale der Weltmeisterschaft am 13./14. September in der Messe München reisen Teams aus der ganzen Welt an. Bis zu 100 Bier-Experten aus 15 Ländern werden erwartet. Das deutsche Team gehört zu den Favoriten, denn mit Sebastian Priller aus Augsburg 2011, Oliver Wesseloh aus Hamburg 2013, Stephan Hilbrandt aus Bonn 2017 und Elisa Raus aus Stralsund im Jahr 2019 haben deutsche Sommeliers bereits viermal den Weltmeistertitel geholt. Auch der Lahnsteiner Fohr, 2018 Deutscher Meister, nahm schon mehrfach an der WM teil, 2022 zog er sogar ins Finale ein und wurde Vierter.
Die amtierende Deutsche Meisterin und Team-Kapitänin Jutta Knoll aus Bonn ist zuversichtlich, dass die Nationalmannschaft den fünften WM-Titel nach Deutschland holen kann. Das Team besteht aus zwei Frauen und 14 Männern, die sich gemeinsam fortbilden und Trainingslager absolvieren. „Wir haben längst mit den Vorbereitungen begonnen und trainieren sehr hart und mit viel Hingabe für die Meisterschaft“, sagt Jutta Knoll. Auch Markus Fohr tut dies seit Wochen – schließlich soll die WM in München sein Letzte werden, entsprechend viel hat er sich vorgenommen. Nicht weniger als den Sieg möchte er nach Hause tragen. Gezielt wird an der Sensorik gearbeitet, genau wie an den theoretischen Grundlagen rund ums Bier.
Vielfältiger Karriereweg möglich
Der Deutsche Brauer-Bund als Dachverband der 1500 Brauereien in Deutschland begleitet und unterstützt die Bewegung der Sommeliers seit Jahren. „Bier ist weit mehr als nur ein Getränk, es ist ein Kulturgut mit einer faszinierenden Vielfalt an Aromen, Baustilen und Traditionen“, so DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele. Man blicke positiv in die Zukunft, was das Berufsbild betrifft, denn die Nachfrage nach hochwertiger Beratung, sensorischer Expertise und der Entwicklung neuer Biere wachse stetig. Diesen Trend bestätigt auch Nicola Buchner vom Verband der Diplom-Biersommeliers. Sie betont, die Ausbildung zum Biersommelier eröffne vielfältige Karrierewege – von der Bierberaterin in der Gastronomie über die Produktentwicklung in Brauereien bis hin zum Eventmanagement und zur Weiterbildung von Fachkräften. red/tl
Mitglieder der Nationalmannschaft
