Aus der Taufe gehoben wurde der Hexenmarkt einst, um den Lahnsteiner Gewerbetreibenden eine Plattform zu bieten, auf der sie sich „außer der Reihe“ ihren potenziellen Kunden präsentieren können. Jahr für Jahr wurde der Markt größer und etablierte sich im Jahreskalender der Stadt. Doch bei den Gewerbetreibenden scheint das Interesse zuletzt nachgelassen zu haben, erklärt zumindest Lahnstein Aktiv. Man bestätigt die Recherchen unserer Zeitung zum geplanten Aus – und spricht von mangelnder Unterstützung und zurückgehendem Interesse. „Die Ausrichtung ist aus eigener Kraft ohne diese Unterstützung nicht mehr zu schaffen, zumal ein Großteil der Mitglieder vom Hexenmarkt nicht unmittelbar betroffen ist und andere Themen präferiert“, sagt Organisatorin Patrizia Weber in Absprache mit dem Vorstand von Lahnstein Aktiv. Statt des Hexenmarktes schlagen die Einzelhändler nach ihren Angaben die Teilnehmer an der Aktion „Heimat-Shoppen“ der IHK vor, die mit Werbematerial und Zeitungswerbung unterstützt werde und im November stattfinde.
Ist der Markt denn damit also endgültig gestorben? „Lahnstein Aktiv ist bisher Ausrichter des Hexenmarktes gewesen, die Stadt der Veranstalter“, erklärt Weber dazu. „Vielleicht richtet die Stadt den Markt ja in Eigenregie aus oder beauftragt jemanden.“ Überlegungen hierzu seien der Werbegemeinschaft allerdings bisher nicht bekannt, „aber wir unterstützen weiter gern den Ausrichter, wenn gewünscht“.
Bei der Stadt Lahnstein gibt man sich ausgesprochen überrascht, „denn der Markt bringt jährlich eine größere Anzahl von Besuchern in die Stadt und dient vor allem dazu, die an der Veranstaltung teilnehmenden Betriebe und die von ihnen angebotenen Waren und Dienstleistungen vorzustellen und zu bewerben“, wie es vonseiten der Pressestelle heißt. „Die Stadt Lahnstein würde es bedauern, wenn die beliebte Veranstaltung künftig entfallen sollte – vor allem weil auch die verantwortlichen Kräfte der Werbegemeinschaft nach der Veranstaltung im Jahr 2017 noch davon überzeugt waren, mit der stärkeren Einbindung der Lahnsteiner Unternehmen den richtigen Weg für die Zukunft eingeschlagen zu haben.“ Diese Äußerung stünden im Widerspruch zu dem jetzigen Vorbringen eines geringen Interesses des ortsansässigen Einzelhandels, heißt es aus dem Rathaus. Kritik über mangelnde Unterstützung durch die Stadt kann man nicht nachvollziehen. „Die Stadt hat den Hexenmarkt in der Vergangenheit nicht nur durch kostenfreie Überlassung von Räumlichkeiten, den Verzicht auf Genehmigungsgebühren, die Übernahme von Bauhofleistungen in einer nicht unerheblichen vierstelligen Größenordnung und einen Barzuschuss unterstützt.“