Der Fahrplan wird deutlich reduziert, was wegen der parallelen Sperrung der B 42-Hochbrücke zu einem echten Problem für viele Pendler wird. Die betroffene Linie RB10 soll mindestens bis 27. Juni eingeschränkt sein.
Ziel: Nachhaltige Entlastung
Man wolle die Bürgerinnen und Bürger im Mittelrheintal nachhaltig vom Schienenverkehrslärm entlasten, betont die Deutsche Bahn (DB). Man wisse natürlich um die Problematik der Brückensanierung durch den Landesbetrieb Mobilität (LBM). Um die mit beiden Projekten verbundenen Arbeiten und Verkehrskonzepte bestmöglich aufeinander abzustimmen, seien DB, LBM und Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Nord schon seit einiger Zeit im intensiven Austausch, betont das Unternehmen.
„Unser gemeinsames Ziel ist es, die Auswirkungen der teils gleichzeitig laufenden Baustellen auf die Bevölkerung gering zu halten. Daher erschließen wir alle Optionen, um die Arbeiten bei Schiene und Straße bestmöglich miteinander in Einklang zu bringen“, so Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der DB für Rheinland-Pfalz und das Saarland. „Für einen verbesserten Verkehrsfluss auf der Straße haben wir zum Beispiel Materialanlieferungen in weniger genutzte Tagesrandlagen verlegt. Außerdem installieren wir die Schallschutzwände vom Gleis aus, sodass die Straße dabei für den Verkehr weiter nutzbar bleibt.“
Ende des Jahres geht es weiter
Die aktuelle Bauphase geht laut DB insgesamt bis zum 19. Juli, ein weiterer Korridor ist für die Zeit 2. November bis 13. Dezember geplant, jeweils zwischen 5 und 21 Uhr. Hierfür muss der Strecke halbseitig gesperrt werden. Um dabei maximale Kapazitäten insbesondere für Pendler sowie Schüler zu schaffen, werden alle Güterzüge umgeleitet, betont die Bahn. „Damit können die Nahverkehrszüge zwischen Koblenz Hauptbahnhof und Kaub stündlich weiter über die dann eingleisige Strecke fahren.“
Allerdings entfallen zumindest bis Monatsende die Zwischentaktfahrten, es werden deutlich weniger Verbindungen angeboten. Auch kann man morgens und abends nicht wie gewohnt per RB10 bis Koblenz-Mitte oder Neuwied durchfahren. Stattdessen kündigt die Bahn einen verstärkten Schienenersatzverkehr mit Bussen an.
Das Lärmschutzprogramm Mittelrhein besteht aus zahlreichen Kleinprojekten, Bund und Länder investieren 130 Millionen Euro in der Region. Die kommunale Politik, hier allen voran Mike Weiland, Bürgermeister der VG Loreley, hatte im Vorfeld deutlich kritisiert, von der Bahn einfach vor vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein, was den Zeitpunkt der Baumaßnahmen angeht. Gerade der Umstand, dass dies ausgerechnet im Jahr der Brückensperrung geschehen muss, war in der Kritik.