Initiatorin sieht kulturelle Bereicherung fürs Blaue Ländchen
Kulturelle Bereicherung fürs Blaue Ländchen: Bilanz von „Kunst trifft Handwerk“ positiv
Ein Hingucker bei der diesjährigen Auflage von "Kunst trifft Kultur" war Uwe Havekosts Spirale.
Winfried Ott

Aller guten Dinge sind drei, so sagt der Volksmund. Doch dabei wird es in Nastätten nicht bleiben. Denn auch im nächsten Jahr soll „Kunst trifft Handwerk“ wieder Menschen in die Blaufärberstadt führen, wie Bürgermeister Marco Ludwig gegenüber unserer Zeitung erklärte. Sehr zur Freude der engagierten Organisatoren.

Ein Hingucker bei der diesjährigen Auflage von "Kunst trifft Kultur" war Uwe Havekosts Spirale.
Winfried Ott

Ursula Näther förderte mit ihren Mitstreitern am Wochenende erneut das verborgene Kunstpotenzial der Region zu Tage. Das kam an. Gegenüber unserer Zeitung zieht sie eine „hervorragende“ Bilanz. Alle ausstellenden Künstler seien zufrieden gewesen. „Wir hatten sehr viele interessierte Besucher“, so die Initiatorin der abwechslungsreichen Ausstellung.

„Wir hatten sehr viele interessierte Besucher.“

Ursula Näther

Im Vergleich zu den Vorjahren konnten zu den bereits wohlbekannten Kunstschaffenden auch einige Neulinge begrüßt werden. Dazu gehörte etwa der Ruppertshofener Holzzauberer Uwe Havekost, der mit einem originellen Labyrinth überraschte. Der Nastätter Lukas Leitz faszinierte mit Kompositionen aus verschiedenen Materialien, und viel Zustimmung fand ebenfalls Kunstschmied Arno Wöll aus Niederwallmenach.

Auch andere Kreationen weckten die Aufmerksamkeit der Besucher.
Winfried Ott

Die schlichten, oft auch humorigen Keramiken von Dr. Roland Romer aus Nastätten gefielen den Kindern und Jugendlichen, die bei Ursula Näthers oft exotischen Schöpfungen ins Staunen gerieten. Mit sehr viel Fantasie gestaltet auch Esther Brühl-Messemer ihre farbenfrohen Gemälde. Dem Material Glas weiß Karl Kaiser aus Oberwallmenach fantastische Formen und Farben zu entlocken dank der „Glasfusingtechnik“, die er aus Neuseeland mitgebracht hat. Bei all dem, was es zu entdecken gab, lohnte sich ein Besuch der Ausstellung in jedem Fall.

Wermutstropfen war allerdings das zum Teil sehr ungemütliche Wetter, das insbesondere am Samstag, wo auch das Aufwind-Festival stattfand, doch den ein oder anderen dazu verleitete, zu Hause zu bleiben. Wenn es richtig regnet, könne man keinem böse sein, zeigt Ludwig Verständnis – auch wenn es schade sei. Trotzdem, so die Einschätzung des Stadtchefs, waren immer Besucher da. Wie viele es am Ende genau waren, sei angesichts von etlichen Programmpunkten über den Tag verteilt sowie mehreren Veranstaltungsorten schwer einzuschätzen. Am Sonntag wurden Veranstalter und Gäste dann wieder mit Sonne belohnt. Der Tag war laut Näther „sehr gut“.

Künstlerinnen und Künstler von "Kunst trifft Handwerk" stellen sich zum Gruppenbild auf.  Vorn in der Mitte steht Initiatorin Ursula Näther.
Stadt Nastätten

Für Marco Ludwig ist klar, dass die inzwischen zur Tradition gewordene Aktion „Kunst trifft Handwerk“ 2023 in die nächste Runde geht. Aber wenn die Teilnehmerzahl weiter anwächst, beim ersten Mal waren es acht, nun schon 22 Künstlerinnen und Künstler, müsse man den Ort wechseln, erklärt Ludwig. Die Räumlichkeiten des Bauhofs seien in diesem Jahr schon am Anschlag gewesen. Setzt sich die positive Entwicklung fort, seien sie auf jeden Fall zu klein, so der Stadtbürgermeister.

Egal wo: Ursula Näther freut sich schon auf die nächste Auflage von „Kunst trifft Handwerk“. Der Aufwand sei zwar stets groß, aber er lohne sich. „Es ist eine Bereicherung fürs Blaue Ländchen“, sagt die Künstlerin und Initiatorin. tt/me

Aufwind soll Kultur für die Menschen erlebbar machen

Auf mehrere Eventlokationen verteilte sich am Samstag „Nastätten im Aufwind“. Das geförderte „Music and art“-Festival will Kunst und Kultur im Rhein-Lahn-Kreis vielseitig fördern. Die Blaufärberstadt ist einer von mehreren Veranstaltungsorten. Auf der Open-Air-Bühne im Hoster folgten interessante Aufführungen in rascher Reihenfolge, so etwa das junge Quintett Name of Time mit Darbietungen, die sichtlich ankamen. Die Wahlpflichtfachgruppe „Darstellendes Spiel“ der IGS Nastätten führte drei selbst verfasste originelle und amüsante Kasperletheaterstücke auf, bei denen das junge Publikum mitmachen konnte.

Eine ganz andere Art von Kunst präsentierten die NCC-Gardetänzerinnen, die endlich mal wieder bei einem öffentlichen Auftritt herumwirbeln konnten. Zahlreiche weitere Akteure waren beim Aufwind-Festival in Nastätten am Samstag zu sehen und zu hören.
Stadt Nastätten

Nur zwei Hoster-Beispiele. Aber auch Bürgerhaus und Kino-Center zählten zu den Austragungsorten. Einer der Aufwind-Macher im Kreis ist Matthias Frey. Er weist auf die Bedeutung des Förderprogramms hin. „Ziel ist es, die Kultur deutlich sicht- und hörbar und vor allen Dingen 'live' erlebbar für die Menschen zu machen“, erklärt er gegenüber unserer Zeitung. „Durch dieses Programm hatten wir die Möglichkeit, viele Kulturveranstaltungen im gesamten Kreis zu kreieren und Kooperationen mit Gemeinden und Künstler:innen zu schaffen, die sowohl regionalen Akteuren eine Bühne ermöglichen sollten, als auch überregionale Kulturaktive im Rhein-Lahn-Kreis präsentieren – so auch das Aufwind „Music & art“-Festival in Nastätten“, so Frey. tt/me

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