Zunächst aber das vorläufige Endergebnis, das erst am Montagabend nach langem Auszählen in der VG Bad Ems-Nassau feststand: Die Union liegt mit 30,2 Prozent (14 Sitze) vorn. Die SPD landet mit 25,2 Prozent auf Rang zwei (12 Sitze). Drittstärkste Kraft wird die AfD mit 13 Prozent (6 Sitze), die FWG erzielt 11,6 Prozent (5 Sitze). Bündnis 90/Die Grünen erreichen 9,4 Prozent (4 Sitze). Die Freien Wähler holen 6,6 Prozent (3 Sitze), die FDP kommt auf 3,9 Prozent (2 Sitze). Die Wahlbeteiligung bleibt mit 63,7 Prozent unverändert.
Der Blick auf die Ergebnisse der Kreistagswahl in den einzelnen Verbandsgemeinden (VG): Die CDU siegt da fast auf ganzer Linie, nur in der VG Loreley, der Heimat des SPD-Landesvorsitzenden Roger Lewentz, bleibt die SPD mit 35,5 Prozent vor der CDU. Ihr stärkstes Ergebnis erzielt die Union in der Verbandsgemeinde Nastätten von Bürgermeister Jens Güllering, zugleich CDU-Fraktionssprecher im Kreistag, mit 34,6 Prozent.
Auch in Lahnstein haben die Christdemokraten mit 33,4 Prozent ein gutes Ergebnis erzielt. Zum Vergleich: Die SPD kommt in der Stadt am Rhein-Lahn-Eck gerade mal auf 21,6 Prozent. Die FWG Rhein-Lahn erzielt ihr bestes Ergebnis in der Verbandsgemeinde Nastätten mit 14,3 Prozent. Die Freien Wähler sind in der Verbandsgemeinde Aar-Einrich stark. Über 10,2 Prozent in ihrer Heimat-VG dürfte sich Spitzenkandidatin Lisa-Marie Jeckel (Niederneisen) besonders freuen. Mit 12,4 Prozent bleiben Bündnis 90/Die Grünen in der Stadt Lahnstein stabil. Dort holt auch die FDP mit 5,5 Prozent ihr bestes Ergebnis.
Die AfD erzielt in allen Verbandsgemeinden zweistellige Ergebnisse, ihr größtes Potenzial lag mit 14,3 Prozent in der Verbandsgemeinde Diez. Den geringsten Rückhalt hat sie in der VG Loreley mit 10,1 Prozent.
Zu den Einzelbewerbern: Die meisten Stimmen (27.558) konnte CDU-Spitzenkandidat Jens Güllering auf sich vereinen, in seiner Fraktion gefolgt von Matthias Lammert (23.280) und Günter Groß (20 616).
Dass bei der AfD zwischen Spitzenkandidat Michael Eberhardt (23.287) und Evelyn Reindl (22.316) auf Listenplatz 14 alle Kandidaten deutlich über 20.000 liegen, ist der kurzen Liste geschuldet. Bei nur 16 Kandidaten verteilen sich beim Ankreuzen der Liste automatisch jeweils drei Stimmen auf die vorn platzierten Bewerber. Zum Vergleich: Auf der CDU-Liste hatten die Wähler beispielsweise die Möglichkeit, ihre Stimmen durch das Kumulieren auf 46 Kandidaten zu verteilen.
Über viel Zustimmung bei den Wählern darf sich der SPD-Landtagsabgeordnete Roger Lewentz freuen. Von Listenplatz 10 katapultierten ihn die Wähler mit 20.310 Stimmen an die Spitze. Günter Kern schafft es von Listenplatz 12 mit 18.877 Stimmen auf Rang zwei. Spitzenkandidat Carsten Göller landet mit 16.910 Stimmen auf dem neunten Platz der zwölfköpfigen SPD-Fraktion.
Bei der FWG schafft Ulrich Pebler mit 8601 Stimmen von Listenplatz 14 den Sprung in den Kreistag (Rang 4). Das beste Ergebnis erzielte Georg Peiter mit 9378 Stimmen. Für die Freien Wähler hat Spitzenkandidatin Lisa-Marie Jeckel mit 13.673 Stimmen die Poleposition behalten; ein beachtenswertes Ergebnis gerade auch nach den Querelen innerhalb der Freien Wähler bei der Listenaufstellung.
17.160 Stimmen haben Jutta Niel bei Bündnis 90/Die Grünen auf ihrer Spitzenposition bestätigt. Mit 2999 Stimmen erzielte Tanja Mifka für die FDP das beste Einzelergebnis bei der Kreistagswahl.