Kreatives Esther Pscheidt und Stefan Müller gestalten Kunstwerke aus Treibholz

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Kreatives Esther Pscheidt und Stefan Müller gestalten Kunstwerke aus Treibholz

Kreativ am Mittelrhein: Liebe zum Wasser mündet in Treibholzkunst
Knolle lautet der Arbeitstitel, den Esther Pscheidt diesem Treibholzfund gegeben hat. Foto: Thorsten Stötzer
Thorsten Stötzer

Lorch. Love, Respekt oder Home steht auf liebevoll gestalteten Brettern. Auch ein in Serie hergestelltes Modell gibt es: Aus „Nasenstöcken“ werden Weihnachtsmänner. Unter dem Label „Holzwurm by pm“ ist Treibholzkunst mit Materialien aus dem Mittelrhein seit zwei Jahren als Gewerbe angemeldet. P und m steht für die Anfangsbuchstaben der Nachnamen von Esther Pscheidt und Stefan Müller, die beide hauptberuflich bei der Post arbeiten.

Seit neun Jahren lebt Esther Pscheidt auf dem Ranselberg, der vor über 50 Jahren als Siedlung für Lorcher Bundeswehr-Soldaten entstanden ist. Sie schätzt die Ruhe dort. „Der Rhein ist das Einzige, was ich hier oben vermisse“, erklärt sie, denn zu Gewässern hat es sie schon immer hingezogen, und heute spendet der Fluss ihr den Rohstoff für ihre Treibholzkunst. „Die Liebe zum Rhein und zum Wasser ist einfach da.“ Esther Pscheidt ist in Hadamar geboren, kam aber als Dreijährige nach Lorch und ist in der Stadt aufgewachsen. Am Fluss nur spazieren zu gehen, ist für sie kaum denkbar. Ständig wird sondiert mit ihrem Mann Stefan Müller und Hund Emma an der Seite. „Oftmals ist es so, dass sich die Dinge finden lassen“, erzählt die 46-Jährige. Häufig führt der Weg sie in Richtung der Loreley. Vor Lorch oder nahe des Campingplatzes Suleika ist die Suche ebenfalls oft erfolgreich, berichtet Esther Pscheidt.

„Es macht einfach Spaß“

Manchmal zieht es sie zu den Rheinkrippen bei Bingen, noch weiter hinaus oder hinein in den Fluss, bis sie mit den Oberschenkeln im Wasser schafft. „Es macht einfach Spaß“, beteuert Pscheidt. Accessoires wie Döschen oder ein Stück eines metallenen Lattenrosts, das sich als Kerzenständer eignet, nimmt sie ebenso mit auf den Ranselberg.

Langer, kreativer Prozess

Dann beginnt ein meist längerer kreativer Prozess. „Oft gehe ich wochenlang um etwas herum und habe dann eine Blitzidee“, schildert sie. Das darf schon mal ein Jahr lang dauern. Ein kleines Zimmer muss für die Umsetzung genügen, eine große Werkstatt ist vorerst ein Traum. Ein Stuhl kann ebenso entstehen wie schlichtweg Dekoratives. „Da steckt ganz viel von mir drin“, sagt Esther Pscheidt über ihre hölzernen Objekte. Mit Zeit geizt sie daher nicht. Treib- und Schwemmholz muss ohnehin trocknen. Zugleich gibt es immer wieder Holz, das zur Ausschussware wird. Häufig könne sie sich schlecht von ihren Werken trennen, erzählt sie. Zudem lebt das Paar selbst mit der Treibholzkunst, die zu Hause Flure und Wände schmückt. Bei einigen Kunden spüre sie allerdings, „dass es passt“ und ein stärkerer Impuls hinter dem Kauf steht.

Garderobe für die Knorzelstube

Nicht nur im privaten Raum ist ihre Kunst zu sehen. Das Lorcher Weingut Mohr und das Hotel Glockenhof in Eltville haben Schilder von ihr bezogen, die Knorzelstube in Geisenheim bekommt eine Garderobe. Neben dem Internet sind Marktpräsenzen wichtig wie beim Lindenfest und in der Waas'schen Fabrik in Geisenheim oder beim Ingelheimer Weihnachtsmarkt.

Von unserem Mitarbeiter Thorsten Stötzer

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