Zum vierten Mal hatte das Goethe-Gymnasium Bad Ems kürzlich zum Sommerkonzert unter dem Motto „Sing & Swing“ in die Rhein-Mosel-Halle eingeladen. Der hoffnungslos ausverkaufte Saal war dank seiner Empore gerade noch groß genug, um alle 1400 Konzertbesucher aufzunehmen, ganz zu schweigen von den rund 250 jugendlichen Akteuren, die auf der Bühne abwechselnd für musikalische Unterhaltung sorgten.
Gut aufgelegtes Moderatorenpaar
In unterschiedlichen Besetzungen von der Bigband bis zum großen Orchester zeigten die Schüler unter den Augen ihrer Angehörigen und des Kollegiums die große Bandbreite ihres Repertoires. Unter dem sich ablösenden Dirigat von Ulrich und Carina Diefenthal, beide Lehrer am Goethe-Gymnasium, waren alle Altersklassen aufgefordert, ihren Instrumenten Leben einzuhauchen. Das Ergebnis konnte sich absolut hören lassen, sodass der zweistündige Abend das Potenzial hat, noch lange in Erinnerung zu bleiben. Am Erfolg des Events war auch die eindrucksvolle Lichtshow beteiligt, die das Bühnengeschehen farblich untermalte. Ein weiterer Glücksfall war die launige Doppelmoderation des Geschwisterpaars Johannes und Talida Dämgen, das es sich dabei nicht nehmen ließ, über sich hinaus auch die Lehrerschaft gelegentlich auf die Schippe zu nehmen.

Für den musikalischen Auftakt sorgte die Bläserklasse 5 ab unter der Leitung von Carina Diefenthal. Mit ihrer Version von Survivors „Eye of the Tiger" verwandelte sich der Konzertsaal in eine Boxarena. Dabei tauschten die jungen Akteure die klassische Konzertbekleidung mit dem sportlichen Outfit der 1970er-Jahre, getragen in den Straßen von Philadelphia, dem Schauplatz der legendären „Rocky"-Reihe. Für ihr nächstes Stück holten sich die Fünfer Verstärkung aus der Bläserklasse 6 ab, die den Schülerchor für Pink Floyds berühmten Klassiker "Another Brick in the Wall" lieferte. Das von Carina Diefenthal arrangierte Stück bot der Bühnenband die Gelegenheit, das Stück mit einem fetzigen E-Gitarren-Solo ausklingen zu lassen. Während hier jahrelange Erfahrung herauszuhören war, ist die jüngste Bläserklasse erst seit einem Dreivierteljahr mit ihren Instrumenten vertraut. Das verdient Respekt.

Soli ganz anderer Art gaben Mitglieder der Bläserklasse 6 ab, die nach ihrer gesanglichen Aufwärmphase die Bühne in der Rhein-Mosel-Halle vollends erklomm. Im Rahmen eines musikalischen Schnellkurses über die Zusammensetzung eines symphonischen Blasorchesters wurden sie vom Moderatorenduo aufgefordert, ihr Instrument kurz klanglich vorzustellen. Das ermöglichte den auf diese Weise belehrten Besuchern, die folgende und fantastisch vorgetragene Nummer „Defying Gravity" aus dem Musical „Wicked - Die Hexen von Oz" minutiös zu erfassen.
Die große Stunde von Sängerin Noemi Zoe Palacios Prada
Wenig später übernahm die Symphonic Band das musikalische Kommando, das sie mit Auszügen aus dem wunderbaren Soundtrack von Howard Shore aus „Der Herr der Ringe" begann. Nach der Pause folgte mit Alexander Reubers Werk „Atlantis" für Blasorchester ein weiterer Höhepunkt des Abends, nun dargeboten vom Schulorchester, das dabei große Emotionen freisetzte.
Dann kam die große Stunde von Sängerin Noemi Zoe Palacios Prada, die mit ihren Interpretationen von „Somewhere out there" aus dem Film „Feivel der Mauswanderer" und „Haven't met you yet" von Michael Bublé ihr Publikum ein ums andere Mal tief bewegte. Unterdessen war die Bigband auf die Bühne getreten, um den gelungenen Abend schwungvoll zu beenden. Unter den stehenden Ovationen der Konzertbesucher kehrten noch einmal alle Mitwirkenden ins Rampenlicht zurück. Schier endlos war die Zahl derer, welcher Schulleiterin Christa Habscheid zu Dank verpflichtet war.