Schülerinnen und Schüler waren am Nassauer Leifheit-Campus in Aktion, als jetzt der Kochbus einen Halt auf dem Schulgelände einlegte. Der Bus des rheinland-pfälzischen Klimaschutzministeriums und der Landeszentrale für Umweltaufklärung hielt dort, damit Themen wie gesundes Essen und Nachhaltigkeit bei Lebensmitteln stärker ins Bewusstsein der Campus-Schüler gerückt werden sollten.
Biologielehrerin Kirsten Weber-Erkul, die zusammen mit ihrer Kollegin Anna Schweickert die rollende Ernährungsstation begleitete, erläuterte, dass von zwei neunten Klassen des Leifheit-Campus zusammen 32 Schülerinnen und Schüler an dem Projekt teilnahmen. Dabei gab es erst etwas Theorie zur Ernährung, dann folgte für alle ein praktischer Teil mit der Zubereitung des gemeinsamen Mittagessens. „Zunächst ging es etwas um die Frage, wie Adipositas zustande kommt“, führt Kirsten Weber-Erkul zu krankhaftem Übergewicht bei Menschen aus. Darauf folgten dann Informationen über Bewegung und den Aufbau von Muskulatur und die Frage, wie hoch der eigene Energiebedarf eigentlich ist.
„Wir wollen den Spaß an der Zubereitung des eigenen Essens vermitteln.“
Pädagogin Koray Karabiyik vom Team Kochbus
In einem weiteren Schritt wurde beleuchtet, dass es sinnvoll ist, regionale Produkte zu verwenden, da dadurch der CO2-Ausstoß wegen der kürzeren Transportwege verringert werden kann. Sinnvoll sind zudem saisonale Lebensmittel, da sie weniger Energie schlucken als Treibhausware. Beim Campus wurde komplett fleischlos gekocht –Nudeln mit einer Bolognesesauce, die beispielsweise aus Linsen zubereitet wurde. Angeregt wurde auch, dass man zumindest nicht jeden Tag Fleisch konsumieren sollte und wenn ja, dann am besten aus artgerechter Haltung der Tiere. „Wir wollen den Spaß an der Zubereitung des eigenen Essens vermitteln“, betonte Koray Karabiyik vom Team des Kochbusses. Und den hatten die Jugendlichen dann, als es um die Vorbereitung der Hauptmahlzeit ging. Um den Salat und die Nachspeise hatten sich vorher schon die Mitschüler in der ersten Gruppe gekümmert.
Im Campus wurde kräftig geschält, geschnitten und gemischt. Paprika, Tomate und Co verwandelten sich unter den Händen der Schülerinnen und Schüler flott zu einem bunten Mix, während nicht weit entfernt im Kochbus das Dressing angefertigt wurde. Zwischendurch gab es die Gelegenheit, mit den Neuntklässlern über die Ernährung zu sprechen. „Ich helfe gerne zu Hause bei der Zubereitung des Essens“, erklärte Schülerin Fenja Meyer. Die Tipps aus dem Kochbus fand sie nützlich, vor allem, was regionale Produkte angeht. „Das hat hier Spaß gemacht“, betonten Mitschüler zum gemeinsam zubereiteten Essen. Für viele Jugendliche aus dem Campus ist das Abendessen mit der Familie fester Bestandteil des Tagesablaufs – das Mittagessen wird im Leifheit-Campus für die Schülerinnen und Schüler zubereitet.

Hingewiesen wurde auch darauf, dass nicht jedes Lebensmittel schon nach einem Tag schlecht wird. Viele Produkte kann man noch sehr gut verwenden, wenn sie nicht ganz taufrisch sind. Energie sollte schlau genutzt werden – durch die Verwendung von Töpfen in der passenden Größe und durch das Kochen mit aufgesetztem Deckel. Beim Einkauf sollte man an Mehrweg statt Einweg achten. Regionales Obst kann zum Nulltarif verwendet werden, wenn etwa Obstbäume mit einem gelben Band gekennzeichnet sind. Dort darf man Früchte auch von fremden Bäumen pflücken. Beim Einkauf sollte auf das deutsche Bio-Siegel und das EU-Bio-Logo geachtet werden.
„Wir kommen auf rund 100 Einsätze im Jahr“, hob Koray Karabiyik zu der Häufigkeit der Kochbus-Termine hervor. „Wir sind schon bis in das kommende Jahr ausgebucht“, fügte sie an. Ein Zeichen, dass der Kochbus sehr gut ankommt, was auch durch viele positive Rückmeldungen untermauert wird. So bleibt zu hoffen, dass der Kochbus vielleicht für die Teilnehmer ein Anstoß war, um etwas genauer auf die eigene Ernährung zu achten und (noch) mehr auf regionale Angebote zu setzen.