DRK-Projekt gestartet
Kinder lernen, wie sie im Notfall richtig gut anpacken
Die Viertklässer freuten sich zusammen mit den Erwachsenen vom DRK, der Schulleitung und zahlreichen Unterstützern des Projekts über den gelungenen Auftakt für die Superhelfer an der Freiherr-vom-Stein-Schule in Bad Ems.
Andreas Galonska

Helfen, wenn sich jemand verletzt hat und wenn zunächst keine Hilfe in der Nähe ist – darum geht es beim Projekt Superhelfer des Roten Kreuzes. Es ist jetzt an der Bad Emser Freiherr-vom-Stein-Schule gestartet worden.

Lesezeit 3 Minuten

Was tun in einem Notfall, wie legt man bei einem Verletzten einen Verband an? Das will schon von klein auf alles gut erlernt sein – und genau dafür gibt es das Projekt Superhelfer des Rotes Kreuzes, das sich an Kinder in Kitas und in Grundschulen richtet. In Bad Ems wurden die Superhelfer jetzt erfolgreich gestartet.

Ordentlich Betrieb herrschte auf den Schulhof der Freiherr-vom-Stein-Schule in Bad Ems. Das lag nicht nur an vielen Kindern, sondern auch an etlichen erwachsenen Besuchern, die dort zum Start für die Superhelfer zusammenkamen. Vom DRK waren Ulli Piel-Schilling, Geschäftsführerin der Superhelfer im Kreisverband Koblenz, Expertin Nadine Hahn und Johanna Grevenich, die die Superhelfer in Corona-Zeit entwickelt hat, mit von der Partie. Zum Start des Projekts waren auch Patricia Schon-Ohnesorge von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (SGD) Nord, Schulleiter Jörg Niebergall, Andreas Fischer (Förderverein), Hani Faddoul (Schulelternbeirat), Leo Biewer, Präsident DRK-Verband nördliches Rheinland, VG-Bürgermeister Uwe Bruchhäuser und etliche Lehrkräfte vertreten. Hinzu kamen Günter Wittler, Wilhelm Augst und Erich Roth von der Bad Emser Bürgerstiftung und Vertreter von regionalen Banken.

Die Grundschülerinnen und Grundschüler konnten ihr Können beim korrekten Anlegen eines Verbands bei einigen Erwachsenen üben.
Andreas Galonska

Mit dem Projekt des Rotes Kreuzes können die Mädchen und Jungen eine Menge über das richtige Verhalten in einem Notfall lernen. Dabei wird ihnen in verschiedenen Modulen Wissen vermittelt, das auch ganz praktisch angebracht werden kann. Zusätzlich zu den Fähigkeiten beim richtigen Verhalten im Notfall sollen durch das Projekt des Roten Kreuzes auch soziale Kompetenzen vermittelt und die eigenen Stärken der Kinder gefördert werden. Zum Einstieg ging es für die 4d und die 4c los mit dem Anlegen von Verbänden, was dann auch auf dem Schulhof bei Erwachsenen geübt wurde. Hinzu kommen Module zum Thema Notruf, Hygiene, Computer, Handy und Co. und Körperwissen. Beim Körperwissen stehen zum Beispiel der schnellere Herzschlag bei flotter Bewegung und das Schwitzen im Mittelpunkt, bei der Hygiene werden Bakterien und Viren erforscht. Beim Notruf wird das situationsgerechte Verhalten geübt, wenn man die 112 gewählt hat.

Zu jedem Modul werden Lerneinheiten von 60 bis 90 Minuten Länge angeboten, und die Kinder erhalten spezielle Materialien. Und wie wichtig der Notruf 112 ist, das hatte ein Junge aus der Region erst kürzlich erlebt, als seine Mutter plötzlich zusammenbrach. Er rief die 112 an, die Helfer kamen rasch und der Schlaganfall der Mutter konnte rechtzeitig behandelt werden. „Die Frau ist jetzt auf dem Weg der Besserung“, betonte Leo Biewer zu dem Fall.

„Kinder erkennen dann, wer auch Superhelfer geworden ist.“
Johanna Grevenich zu einem schönen Nebeneffekt der Aktion

Rund 11.000 Kinder in der Region haben inzwischen bei den Superhelfern mitgemacht, freute sich Ulli Piel-Schilling. Im Rhein-Lahn-Kreis ist die Bad Emser Freiherr-vom-Stein-Schule die erste Grundschule, an der die Ausbildung für den Notfall begonnen hat. „Die Schule ist dabei auf uns zugekommen“, beichtete Ulli Piel-Schilling. Im Unterricht kommen die Themen der Ersten Hilfe im Notfall zu kurz, daher griff die Schule auf das Angebot zurück, das dann vom Schulelternbeirat und dem Förderverein sowie von Banken kräftig unterstützt wurde.

Johanna Grevenich erläuterte, dass nach dem Einstieg mit dem Anlegen von Verbänden die weiteren Module folgen. Nach den Klassen 4c und 4d werden die beiden anderen vierten Klassen folgen, sodass am Ende alle Viertklässlerinnen und Viertklässler den gesamten Zyklus durchlaufen haben. Nach jedem Modul gibt es ein Armband in einer bestimmten Farbe. „Kinder erkennen dann, wer auch Superhelfer geworden ist“, erklärte Johanna Grevenich. So können über das gemeinsame Erlebnis neue Freundschaften geschlossen werden – ein schöner Nebeneffekt der Superhelfer.

Top-News aus der Region