Neben dieser negativen Entwicklung im Siedlungsgebiet seien auch zahlreiche Biotope und Arten in der freien Landschaft bedroht und zunehmend vom Artensterben betroffen. 43 Prozent der 259 regelmäßig in Deutschland brütenden heimischen Vogelarten mussten in die neue Rote Liste aufgenommen werden, inklusive der in Deutschland ausgestorbenen Brutvogelarten. Fast jede zweite Brutvogelart steht nun auf der neuen Roten Liste und ist somit bedroht (Quelle NABU) Viele Schmetterlingsarten stehen ebenfalls auf der Roten Liste und gelten damit als gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht.
Wir sollten die Menschen ermutigen, etwas wachsen zu lassen.
Grünen-Fraktionssprecherin Petra Spielmann
Eine öffentliche Auszeichnung und eine medienwirksame Übergabe des Förderpreises an Menschen, die bereits in ihren Gärten durch entsprechende Bepflanzung und Gestaltung aktiv Artenschutz betreiben, soll möglichst viele andere inspirieren. Dabei sollen verschiedenste Kriterien wie zum Beispiel naturnahe Nutzgärten, blühende Beete, Amphibienteiche, Insektenhotels, Gehölz- und Blätterhaufen für Igel, Nist- und Brutkästen für Vögel, Kräuterspiralen, Gründüngung und Mulchen von Beeten, Vermeidung von chemischen Düngern, Herbiziden und Pestiziden sollen von einer fachversierten Jury bewertet werden.
Ausgezeichnet werden sollen in Zukunft jährlich drei private Gärten, mit einem Geldpreis von 100 Euro für den ersten Platz und Sachpreise für die Plätze zwei und drei.
Im Hauptausschuss bereits war der Vorschlag grundsätzlich auf offene Ohren gestoßen, hatte aber unter anderem aufgrund des geringen Preisgeldes für Kritik gesorgt. Mit 100 Euro locke man niemandem hinter dem Ofen hervor, hieß es. Da müsse man schon mindestens eine Null hinten dranhängen. Auch, wie sich die Jury zusammensetzen soll und andere Detailfragen seien nicht geklärt.
Der Stadtrat fasste mit einer Enthaltung den Grundsatzbeschluss, das Anliegen zu unterstützen, und gab den Grünen die Hausaufgabe mit auf den Weg, initiativ tätig zu werden und den Antrag entsprechend auszuarbeiten.